Joachim Król

Darsteller
Herne

Biografie

Joachim Król, geboren am 17. Juni 1957 in Herne als Sohn eines Bergmanns mit polnischen Wurzeln, begann nach dem Abitur ein Studium der Theaterwissenschaften in Köln und betrieb nebenher gemeinsam mit Freunden eine Kneipe in Dortmund. 1981 ging er nach München, wo er bis 1984 an der Otto-Falckenberg-Schule Schauspielerei studierte. Danach konzentrierte er sich zunächst vor allem auf Theaterarbeit und stand am Schauspielhaus Bochum sowie an Theatern in Basel, Hannover, München und Moers auf der Bühne.

Parallel dazu gelang es Król, sich auch als Film- und Fernsehschauspieler zu etablieren. Nach seinem Kinodebüt als taubstummer junger Mann in Joseph Rusnaks "Kaltes Fieber" (1984) spielte er unter anderem in Vivian Naefes Fernsehfilm "Ticket nach Rom" (1984), in Krzysztof Zanussis "Wherever you are" (1987, als SS-Offizier) sowie in Doris Dörries "Happy Birthday, Türke!" (1991, als Polizist).

Der Leinwand-Durchbruch gelang Król 1993 mit zwei gänzlich gegensätzlichen Rollen: In Tom Tykwers düsterem Psychodrama "Die tödliche Maria", der beim Filmfest Hof 1993 Premiere feierte, spielte er den sensiblen Nachbarn Dieter, der für die Titelfigur zum letzten Ausweg aus ihrer Ehe-Misere wird; in Detlev Bucks Satire "Wir können auch anders" brillierte er als leicht vertrottelter, liebenswerter Analphabet Rudi, der sich mit seinem Bruder auf eine aberwitzige Odyssee durch die neuen Bundesländer begibt. Beide Filme wurden Kritiker- und Publikumserfolge, für seine Leistung in Bucks Film, seine erste Hauptrolle, erhielt Król den Deutschen Filmpreis.

In den folgenden Jahren wurde der Typus des leicht naiven, mal tragischen und mal amüsanten Sonderlings zu Króls Paraderolle. In Sönke Wortmanns Erfolgskomödie "Der bewegte Mann" (1994) etwa begeisterte er als linkischer und schüchterner Schwuler nicht nur das Publikum, sondern auch die Jury des Deutschen Filmpreises, die ihn erneut mit dem Preis für den Besten Hauptdarsteller ehrte. Trotz seines durch die Filme von Buck und Wortmann stark geprägten Images gelang es Król immer wieder, seinen Rollentyp des Anti-Helden in neue Bereiche zu führen: Etwa als sensibler Schriftsteller in Helmut Dietls Schickeria-Satire "Rossini oder Die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1996), als schrulliger Kommissar in Peter Lichtefelds melancholischem Road-Movie "Zugvögel… Einmal nach Inari" (1997) oder als introvertierter Undercover-Ermittler in Nico Hofmanns Dürrenmatt-Verfilmung "Es geschah am hellichten Tag" (TV, 1997). Auch als ungarischer Restaurantbesitzer während der Nazi-Herrschaft in der Dreiecksgeschichte "Gloomy Sunday" (1999, Nominierung für den Deutschen Filmpreis) oder als tragischer Bankräuber in Tom Tykwers Liebesdrama "Der Krieger und die Kaiserin" (2000) schlägt Króls minimalistischer Stil, der seine komödiantischen Auftritte umso amüsanter macht, in eine verhaltene Traurigkeit um.

Nachdem er zwischen 2000 und 2002 in vier "Donna-Leon"-Fernsehfilmen den Commissario Brunetti gespielt hatte, überraschte Król 2004 Kritik und Publikum in Mennan Yapos Thriller "Lautlos" in der Rolle eines Profikillers, der sich in die Freundin eines seiner Opfer verliebt. Trotz wohlwollender Kritiken fand der Film jedoch kein großes Publikum.

Auch in den folgenden Jahren sah man Król in einer Reihe ambitionierter TV- und Kinoproduktionen, wie etwa Wolfgang Murnbergers "Silentium" (2004) oder der Günter-Grass-Verfilmung "Unkenrufe" (2005). Für seine Verkörperung eines eigenbrötlerischen Forstwirts, dessen Bruder unter Mordverdacht gerät, wurde Król 2007 mit dem TV-Drama "Windland" mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Auch mit seinen kleineren Rollen als KZ-Häftling in Paul Schraders "Adam Resurrected (2008) und als David Reich in der Marcel-Reich-Ranicki-Filmbiografie "Mein Leben" (TV, 2009) sowie als Agrippa in dem Historienepos "Henri 4" (2010) bestätigte Król seinen Ruf als einer der versiertesten und nuancenreichsten Charakterdarsteller der deutschen Film- und Fernsehlandschaft.

Von 2007 bis 2010 spielte er die Titelrolle in der ZDF-Krimireihe "Lutter". Von 2011 bis 2014 verkörperte Król an der Seite von Nina Kunzendorf den Hauptkommissar Frank Steier in insgesamt fünf Frankfurter "Tatort"-Folgen. Daneben hatte er Gastrollen in anderen Krimiserien, darunter "Der Kriminalist" und "Nachtschicht". Auf der Kinoleinwand sah man Król während dieser Jahre als gutmütigen Trunkenbold in der Mark-Twain-Verfilmung "Tom Sawyer" (2011) und als pedantischen Logistiker, den es in die sibirische Provinz verschlägt, in der Komödie "Ausgerechnet Sibirien" (D/RU 2012). 2014 gehörte er an der Seite von Anthony Hopkins und Felicity Jones zum Ensemble des Actionfilms "Collide" (USA/GB/D), der 2016 in die Kinos kam. Für seine Hauptrolle eines Psychologen in Jan Bonnys "Über Barbarossaplatz" (2017, TV) erhielt er den Darstellerpreis beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden (gemeinsam mit Bibiana Beglau und Franziska Hartmann).

Auch in den nächsten Jahren blieb Król mit bis zu fünf Rollen pro Jahr einer der aktivsten Schauspieler der deutschen Fernseh- und Kinolandschaft. Um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen: In der Luther-Filmbiografie "Zwischen Himmel und Hölle" (2017, TV) verkörperte er den Erzbischof Albrecht von Brandenburg, in "Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm" (2018) den Bettelmafia-Anführer Peachum, in "Berlin Alexanderplatz" den Dealer-Boss Pums, in "Schuss in der Nacht – Die Ermordung Walter Lübckes" (2020, TV) einen knorrigen, unkorrumpierbaren Ermittler.

Für seine Rolle in dem Dreiteiler "Preis der Freiheit", als Ehemann einer linientreuen DDR-Funktionärin, erhielt er beim Deutschen Fernsehpreis 2020 die Auszeichnung als Bester Schauspieler. Detlev Buck besetzt Król in "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (2021) als Professor Kuckuck, Karoline Herfurths bittersüße Komödie "Wunderschön" (2022) zeigte ihn als langjährigen Ehemann, dessen Frau sich von ihm nicht mehr wahrgenommen und begehrt fühlt.

Neben der Ausstrahlung mehrerer TV-Produktion starteten 2023 zwei Filme mit Król in den Kinos: In "Wochenendrebellen" war er der Opa eines autistischen Jungen, in "791 km" ein Taxifahrer, der eine unfreiwillige Fahrgemeinschaft von München nach Hamburg kutschieren soll.

Joachim Król war 2003 einer der Mitbegründer der Deutschen Filmakademie. Er lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin und Managerin Heidrun Teusner-Król, in Köln und hat einen Sohn.

FILMOGRAFIE

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