Aus 93 Nominierungen hat eine Fachjury die Preisträger*innen des 21. Deutschen Fernsehpreises ermittelt. Neben 27 Auszeichnungen für die Programmbereiche Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport gibt es zudem einen Sonder- sowie einen Förderpreis.
Für den von ARD, RTL, SAT.1 und ZDF in Kooperation mit der Deutschen Telekom gestifteten Deutschen Fernsehpreis 2020 wurden Produktionen mit einem Ausstrahlungstermin zwischen Januar 2019 und April 2020 begutachtet.
Der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer: "Hinter uns liegt eine außergewöhnlich aufregende und vielfältige Reise durch die Programmsaison 2019/20. Der auf 16 Monate ausgeweitete Begutachtungszeitraum war eine der vielen Herausforderungen, denen sich die Jury mit großem Engagement gestellt hat. Nicht zuletzt mussten wir unsere Kommunikation in der entscheidenden Phase corona-bedingt auf den Audio-Modus beschränken. Doch auch unter diesen Umständen ist es uns gelungen, die hohe Qualität unserer Diskussionen und die große Sorgfalt bei den Entscheidungsfindungen jederzeit aufrechtzuerhalten. Wir freuen uns, die herausragenden Leistungen der Fernsehschaffenden durch neu eingeführte Kategorien noch präziser würdigen zu können und gratulieren allen Nominierten, Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich."
Fiktion: Größere Bandbreite hinsichtlich Tonalität und Genrevielfalt
"Das fiktionale Erzählen war geprägt durch die intensive Beschäftigung mit persönlichen Themen – Freundschaft und Glück, Trauer und Einsamkeit, Schuld und Zivilcourage, die in unterschiedlichster Tonalität verarbeitet wurden – von der Tragikomödie bis hin zum historischen Drama. Die Jury hat sich über große Drama-Serien und vor allem über herausragende Comedy-Serien gefreut. Die Verantwortlichen und Mitwirkenden dieser Formate zeigen, dass das deutsche Fernsehen auch in diesem Genre mittlerweile Großartiges zu leisten imstande ist. Den Fernsehschaffenden aus Deutschland ist vieles in außerordentlicher Weise gelungen, was man uns in der Vergangenheit nicht immer zugetraut hat."
Unterhaltung: Frische Ideen, neue Vielfalt und Diversität
"In der non-fiktionalen Unterhaltung sorgte insbesondere die Wiederentdeckung der Live-Show für überraschende Innovationen und beeindruckende Publikumserfolge. Zudem zeichneten sich auch seit längerer Zeit etablierte Formate durch frische Ideen und konsequente Optimierungen des Produktionsniveaus aus."
Information: umfassend, verlässlich, kritisch
"Im Bereich Information überzeugten einmal mehr formal und inhaltlich hochwertige Dokumentationen sowie die kompetente journalistische Aufbereitung aktueller Entwicklungen in Interviews Nachrichtensendungen und Talkshows. Die Corona-Pandemie wurde gerade in diesem Programmsegment zur Bewährungsprobe und als solche mit Bravour gemeistert."
Sonderpreis für "Beste Information"- Corona-Berichterstattung
Die Jury des Deutschen Fernsehpreises hat sich daher entschieden, in der Kategorie "Beste Information" einen Sonderpreis für hervorragende Leistungen in der Corona-Berichterstattung zu vergeben: "Der Sonderpreis geht senderübergreifend an die Redaktionen der Nachrichten- und vertiefenden Sondersendungen", so Wolf Bauer. "Die Coronakrise hat uns gezeigt, wie hoch das Informationsbedürfnis der Menschen ist und wie glaubwürdiger Journalismus helfen kann, Orientierung zu finden. Mit ihrer umfassenden, verlässlichen und journalistisch hervorragend aufbereiteten Berichterstattung über das Geschehen in der Coronakrise, die zu wachsenden Reichweiten und steigender Nutzungsdauer selbst bei jungen Zielgruppen geführt hat, und der zunehmend kritischen Auseinandersetzung mit dem Regierungshandeln haben die Journalistinnen und Journalisten bewiesen, dass das klassische Fernsehen für die Mehrheit der Menschen immer noch das wichtigste Fenster zur Welt ist, das Anschluss und Teilhabe an den Geschehnissen ermöglicht und zum Entstehen einer kritischen Öffentlichkeit beiträgt. Die Jury versteht diesen Sonderpreis ausdrücklich als Verpflichtung zu Qualitätsjournalismus im digitalen Medienzeitalter und als Ermutigung für verantwortungsbewusste Journalistinnen und Journalisten."
Den diesjährigen Förderpreis erhielt Mai Thi Nguyen-Kim für "Quarks", ihren "Tagesthemen-Kommentar" und "maiLab" (ARD/WDR/funk).
Die Preisträger Fiktion im Überblick:
Bester Fernsehfilm
"Bist du glücklich?" (ARD/HR)
Bester Mehrteiler
"Preis der Freiheit" (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
Beste Drama-Serie
"Der Pass" (Sky/W&B Television/epo-film)
Beste Comedy-Serie
"How to Sell Drugs Online (Fast)" (Netflix/btf)
Beste Schauspielerin
Barbara Auer für "Preis der Freiheit"
(ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
Bester Schauspieler
Joachim Król für "Endlich Witwer" (ZDF/Bavaria Fiction) und
"Preis der Freiheit" (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
Beste Regie Fiktion
Isabel Kleefeld für "Eine harte Tour" (ARD/WDR/Roxy Film/Mestiere Cinema)
Bestes Buch Fiktion
Dominique Lorenz für "Eine harte Tour" (ARD/WDR/Roxy Film/Mestiere Cinema)
Beste Kamera Fiktion
Ngo The Chau für "Bad Banks" (ZDF/Arte/Letterbox Filmproduktion/IRIS Productions)
Bester Schnitt Fiktion
Barbara Brückner für "Tatort: Anne und der Tod" (ARD/SWR)
Beste Musik Fiktion
Tina Pepper, Sophie Hunger für "Rampensau" (VOX/UFA Serial Drama)
Beste Ausstattung Fiktion
Silke Fischer (Szenenbild), Justine Seymour (Kostüm) für "Unorthodox" (Netflix/Studio Airlift/Real Film Berlin)
Weitere Infos sowie sämtliche weiteren Preisträger*innen (Unterhaltung, Information und Sport) unter www.deutscher-fernsehpreis.de