Im 20. Jubiläumsjahr vergibt das Festival des Deutschen Films Ludwigshafen am Rhein drei Preise für Schauspielkunst. Die Preisträger*innen 2024 sind: Liv Lisa Fries, Christoph Maria Herbst & Joachim Król.
Der Preis für Schauspielkunst geht traditionell an herausragende Persönlichkeiten der Schauspielkunst. Er betont die Bedeutung derer, die dem deutschen Film ein Gesicht geben und die dabei nicht nur für Glamour sorgen, sondern vor allem als wichtige Künstlerinnen und Künstler anzusehen sind.
Liv Lisa Fries
"Sie ist der Star in 'Babylon Berlin', der Serie in ihrer fünften Staffel. Als Charlotte Ritter in der Berliner Unterwelt der 1920er Jahre hat sie mit dieser Rolle Weltruhm erlangt – und einen Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis und den Deutschen Schauspielpreis. Sie hat sich für diese Rolle aber auch bestens vorbereitet, lernte Charleston, las die zeitgenössische Irmgard Keun und beschäftigte sich mit Marlene Dietrich. Diese sehr professionelle Herangehensweise an ihre Schauspielarbeit und ihre besondere Präsenz ist von Anfang an charakteristisch gewesen für Liv Lisa Fries." (Auszug aus der Laudatio von Intendant Dr. Michael Kötz)
Die Preisverleihung findet am Freitag, den 23. August 2024 um 18:30 Uhr in Zeltkino B & Zeltkino A (Übertragung) statt. Im Anschluss präsentiert das Festival ihren aktuellen Kinofilm "In Liebe, Eure Hilde" (Deutschland 2023), Regie: Andreas Dresen, Buch: Laila Stieler, mit anschließendem Bühnengespräch gegen 21.00 Uhr.
Mit 15 schon fällt sie auf mit ihrer ersten Rolle in einem Film der Reihe "Schimanski" mit Götz George. Nebenrollen folgten. 2014 bekommt sie den Bayerischen Filmpreis und den Max-Ophüls-Preis für ihre Rolle in "Und morgen Mittag bin ich tot". Sie spielt die junge Schriftstellerin Lou Andreas-Salome, spielt Sophie Scholl und die Hauptrolle in "Rakete Perelman", Hauptrolle in "Prelude" und in "Hinterland", die Zaza in "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Detlev Buck und die Hauptrolle in "Zwischen uns", spielt in der US-Serie "Counterpart" und in der Österreichischen Serie "Kafka" – und dann ganz überragend in "In Liebe, Eure Hilde". Die Tochter eines Matrosen und einer Schiffsstewardess segelt einem Welterfolg entgegen.
Christoph Maria Herbst
"Der Mann ist ein Phänomen. Er sieht aus wie der steifeste aller Bankangestellten Deutschlands und man traut ihm auf Anhieb zu, dass er mit strenger Miene auf die Mülltrennung hinweist, sollte sie nicht perfekt befolgt werden. Zugleich muss das Publikum nur seinen Namen hören und es strömt herbei, um diesen Meister des ironischen Spiels nur ja nicht zu verpassen. Christoph Maria Herbst ist ein überragender Komödienstar des Landes. Selbst, wenn dieser Mann ganz ernst agiert, sagen wir in 'Contra', wird es komisch. Herbst hat wirklich eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht, allerdings gleich danach Theater gespielt. 1998 geht es los mit den Komödien in Film und Fernsehen: 'Sketchup', 'Ladykracher' und dann 46 Folgen 'Stromberg'. Rund 100 Filmrollen, aber auch 70 Hörspielrollen markieren seinen Weg, zahlreiche Kinokomödien, Fernsehwerke, Serien, auch viele Kinderfilme, 'Der Vorname', 'Merz gegen Merz', 'Es ist nur eine Phase, Hase', 'Lehrer kann jeder', 'Der Nachname', 'Hui Buh' und jetzt 'Ein Fest fürs Leben'. Filmpreise aller Art begleiten ihn seit 2002, 'Deutscher Comedypreis', 'Bayerischer Fernsehpreis', 'Grimme-Preis', auch der 'Deutschen Hörbuchpreis'. Christoph Maria Herbst ist ein Genie der Mimik und der Gesten, ein Meister auch der körperlichen Präsenz und wir freuen uns sehr, dass wir ihn in diesem Jahr anlässlich des Preises zum ersten Mal zu Gast haben." (Auszug aus der Laudatio)
Die Preisverleihung findet am Samstag, den 31. August 2024 um 18:30 Uhr in Zeltkino B & Zeltkino A (Übertragung) statt. Im Anschluss präsentiert das Festival seinen aktuellen Kinofilm "Ein Fest fürs Leben" (Deutschland 2023, Regie & Buch Richard Huber) mit anschließendem Bühnengespräch gegen 20.45 Uhr.
Joachim Król
"Als er Anfang der 1990er den meisten bekannt wurde als Analphabet Rudi in Detlef Bucks 'Wir können auch anders' und als schwuler Norbert in Sönke Wortmanns 'Der bewegte Mann' und dafür auch die ersten Preise kassierte, hatte er nicht nur schon eine Kabarettbühne in Dortmund eröffnet, sondern hatte längst an den Schauspielhäusern von Bochum und Köln reüssiert. Dann ging es rasant und unaufhörlich weiter mit einer unglaublichen Zahl an Fernsehspielen und Kinofilmen: 'Das Superweib', 'Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief', 'Lola rennt', 'Lautlos', 'Henri 4', der US-Film 'The Jungle Book', 'Der König von Köln', 'Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm', 'Berlin Alexanderplatz', 'Alles in bester Ordnung', 'Blutholz' – und um die Filme zu nennen, die bei uns im Programm zu sehen sind: '791 km', 'Eine Million Minuten', 'Endlich Witwer – Griechische Odyssee' und 'Wochenendrebellen'." (Auszug aus der Laudatio)
"Mindestens 120 Rollen hat Joachim Król bisher gespielt, den 'Deutschen Filmpreis', den 'Bayerischen Filmpreis', den 'Bambi', den 'Deutschen Fernsehpreis' und viele andere bekommen. 'Er kann auch anders' hieß schon vor fast 20 Jahren ein Portrait über ihn in 'Theater heute'. Nichts wäre treffender. Denn Joachim Król, der Bergmannssohn aus Herne, gehört zu jener seltenen Klasse von Schauspielern, die in der Lage sind, in nahezu jeder Rolle zu glänzen und wenn man dachte, man würde ihn jetzt kennen, er sei halt dieser nette Mann aus Köln, dann – Vorsicht – lauert schon eine neue Rolle, in der Sie ihn fast nicht wieder erkennen. Er kann nämlich immer und jederzeit auch anders. Aber immer großartig." (Auszug aus der Laudatio)
Die Preisverleihung findet am Freitag, den 30. August 2024 um 18:30 Uhr in Zeltkino B & Zeltkino A (Übertragung) statt. Im Anschluss präsentiert das Festival seinen aktuellen Film "Endlich Witwer – Griechische Odyssee" (Deutschland 2024, Regie: Rainer Kaufmann, Buch: Sathyan Ramesh) mit anschließendem Bühnengespräch gegen 20.45 Uhr.
Quelle: www.fflu.de