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Alle Fotos (3)Biografie
Wolfgang Murnberger, geboren am 13. November 1960 in Wien als Sohn eines Dorfkinobesitzers, studierte Drehbuch, Regie und Schnitt bei Axel Corti an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst. Sein Abschlussfilm "Himmel oder Hölle" (1991) wurde unter anderem bei den Österreichischen Filmtagen, dem Filmfestival Max-Ophüls-Preis und dem Tokyo International Film Festival preisgekrönt. "Ich gelobe" (1994), Murnbergers zweiter Kinofilm, wurde zu einem beachtlichen Kinoerfolg in Österreich und erhielt den Wiener Filmpreis als "Bester österreichischer Film" des Jahres.
Es folgten mehrere ebenfalls hoch gelobte Fernseharbeiten, bevor er im Jahr 2000 mit "Komm, süßer Tod" auch über Österreichs Grenzen hinaus bekannt wurde. In Österreich avancierte der schwarzhumorige Krimi mit Josef Hader in der Hauptrolle zu einem der besucherstärksten Filme seit Beginn der Besucherzählung 1981. Vier Jahre später legte Murnberger die Fortsetzung "Silentium" vor, die ein noch größerer Erfolg wurde. Parallel reihte sich auch im Fernsehbereich Erfolg an Erfolg: "Taxi für eine Leiche", Murnbergers TV-Adaption des Edith Kneifl-Romans "Ende der Vorstellung", erhielt 2003 die Goldene Romy als "Bester österreichischer Fernsehfilm". Seine Tragikomödie "Brüder" (2002, TV), über drei leichtlebige Männer, die überraschend Verantwortung übernehmen müssen, fand so großen Zuspruch bei Kritik und Publikum, dass 2003 "Brüder II" und 2006 "Brüder III" folgten. Zu seinen zahlreichen Fernseharbeiten zählen außerdem mehrere Folgen der Krimireihen "Tatort" und "Vier Frauen und ein Todesfall".
2006 kam Murnbergers Kinder- und Abenteuerfilm "Lapislazuli – Im Auge des Bären" in die Kinos. Den bis dahin größten Kinoerfolg seiner Karriere feierte er allerdings 2009 mit "Der Knochenmann", nach "Komm, süßer Tod" und "Silentium" seine dritte Verfilmung eines "Brenner"-Krimis von Wolf Haas. Bei seiner Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale 2009 von der Kritik für seine skurrilen Charaktere und den bissigen, schwarzen Humor gefeiert, wurde der Film auch bei der Kinoauswertung in Österreich ein enormer Kassenhit; in Deutschland brachte er es mit über 180.000 Zuschauern zumindest zu einem Achtungserfolg.
Im Jahr 2009 gründete Murnberger in Zusammenarbeit mit anderen Filmemachern aus Österreich die Akademie des Österreichischen Films, zu deren Vorstand er auch gehört. Sein Kinofilm "Mein bester Feind", eine tragikomische Geschichte aus dem von Nazis besetzten Wien, wurde 2011 außer Konkurrenz im Wettbewerb der Berlinale uraufgeführt und kam im Sommer desselben Jahres in die Kinos.
In der folgenden Zeit machte Murnberger vor allem durch eine ganze Reihe populärer Fernsehspiele von sich reden, bei denen er fast durchweg nach Drehbüchern seines Stammautors Uli Brée arbeitete. So etwa die "Tatort"-Folge "Vergeltung" (D/AT 2011), mit Harald Krassnitzer als Wiener Hauptkommissar Eisner, die sehr positive Kritiken erhielt und hervorragende Einschaltquoten erzielte; der Thriller "Bauernopfer" (AT/D 2011), mit Tobias Moretti als Biobauer, dessen Existenz von einem skrupellosen Wirtschaftskartell bedroht wird; die Komödie "Die Abstauber" (AT/D 2011) mit Mišel Matičević als Fondsmanager, der mit einer Putzfrau den Kampf gegen seine intriganten Bosse aufnimmt; "Kebab mit Alles" (AT 2011), über den absurden Kleinkrieg zwischen einem Wiener Kaffeehausbesitzer und einem Dönerbuden-Betreiber; und die Tragikomödie "So wie du bist" (AT 2012), mit Gisela Schneeberger als beinharter Richterin, die eine ungewöhnliche Freundschaft zu einer jungen Frau mit Down-Syndrom entwickelt.
Auch 2013 widmete Murnberger sich vor allem Fernseharbeiten: Er drehte die Gaunerkomödie "Alles Schwindel" (AT/D), mit Benno Fürmann und Ursula Strauss, und die Multikulti-Komödie "Wer hat Angst vorm weißen Mann?", über einen mürrischen Provinzmetzger, dessen Tochter einen afrikanischen Asylbewerber einstellt. Mit der TV-Komödie "Die Spätzünder 2 - Der Himmel soll warten" (D/AT 2013) inszenierte Murnberger eine Fortsetzung seiner Komödie über eine Seniorenband aus dem Jahr 2010; die Hauptrollen spielten erneut Jan Josef Liefers, Ursula Strauss und Joachim Fuchsberger. Nach dem österreichischen Landkrimi "Steirerblut" (AT 2013) nahm Murnberger schließlich wieder eine Wolf-Haas-Verfilmung in Angriff: den Krimi "Das ewige Leben" (AT/D) bei dem Josef Hader erneut in die Rolle des Detektivs Simon Brenner schlüpfte.