Im Namen des Vaters

Deutschland 2012 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
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Es ist erst der vierte Einsatz für Joachim Król und Nina Kunzendorf als Frankfurter Ermittler-Duo Frank Steier und Conny Mey, aber leider ihr vorletzter: „Im Namen des Vaters“ heißt der „Tatort“-Krimi des Hessischen Rundfunks, den Lars Kraume erneut nach einer authentischen Begebenheit aus dem Buch „Auf der Spur des Bösen“ des Kriminalkommissars und Tatortanalytikers Axel Petermann geschrieben und verfilmt hat. Silvester über Mainhattan. Das halbe Polizeipräsidium hockt bei Dauerregen auf dem Dach des Gebäudes und schaut entspannt dem pyrotechnischen Treiben der Frankfurter zu. Auch Conny Mey ist mittendrin statt nur dabei – und geht doch 'mal nachsehen, was Kollege Steier so treibt, mutterseelenallein in seinem Büro. Die Flasche Sekt, die Conny mitnimmt, wäre für die gute, bald könnte man sagen: ausgelassene Stimmung des eigenbrötlerischen Kollegen gar nicht nötig gewesen. Aus den beiden könnte, so kurz vor Toresschluss, doch noch 'was werden.

„Sagen Sie, haben Sie 'was mit Ihren Haaren machen lassen?“ Ein aufgeräumter Steier nimmt ihr „Nö“ gar nicht zur Kenntnis, kann eh' jeder sehen, dass die Lockenpracht mächtig gestutzt ist. Bis auf die nun wie ein Revolver offen am Gürtel getragene Dienstwaffe will auch sonst das Outfit nicht so recht zum bisherigen Cowboy-Image passen – und die naturgemäß knallenge weiße Jeans zum Schmuddelwetter da draußen schon gar nicht. Neujahrsmorgen. Die Katerstimmung folgt auf dem Fuße. „Morgen, Frank!“ flötet Conny und erwischt Steier auf völlig falschem Fuß. „Sagen Sie 'mal, seit wann duzen Sie mich eigentlich?“ Bärbeißig wie stets kann er sich an nichts erinnern: „Was war denn gestern Abend?“ Der neue Fall lässt beide rasch zur Tagesordnung übergehen. Am Rande eines Schulhofs ist die Leiche einer Frau gefunden worden. Conny Mey und Frank Steier sind verblüfft, wie schnell es ihnen gelingt, die Identität der Frau zu ermitteln: Es handelt sich um Agnes Brendel (Anna Böttcher), und sie war ganz offensichtlich hier im Gallusviertel bekannt wie ein bunter Hund.

Agnes war arm, hatte immer viel Pech mit den Männern und, obwohl sie einen Freund hatte, zog sie oft alleine durch die Kneipen und tauchte mehrere Tage nicht daheim auf. Weshalb sich ihr 18jähriger Sohn Christian zunächst auch gar keine Sorgen gemacht hat, als er gleich zwei Miezen aus ihrem Ehebett schmiss, in dem auch noch Viktor Kemper lag, der schlamperte, versoffene und zu Gewalttätigkeit neigende Lebensgefährte seiner Mutter. Mey und Steier versuchen, die letzten Tage, bevor sie ermordet wurde, zu rekonstruieren. Der Wirt einer Kneipe, andere Stammgäste, der Kioskbesitzer, auch der Pater der Gemeinde, zu dem sie oft in die Kirche ging, und viele andere aus dem Viertel - alle können sich daran erinnern, wann sie Agnes zum letzten Mal gesehen haben. Doch die Aussagen passen nicht zusammen. Kannte der Mörder Agnes, oder war sie nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort? Welche Rolle spielt ihr Lebensgefährte Viktor Kemper und was weiß Pater Markus (Florian Lukas), den man zuletzt zusammen mit Agnes Brendel und Werner Krabonke in der Mazurka-Bar gesehen hat? Die Kommissare stehen vor einem Rätsel...

Seit Nina Kunzendorf Mitte Oktober 2012 überraschend ihren Rückzug aus dem „Tatort“ des Hessischen Rundfunks erklärte, tragen die zahlreichen Fans dieses so heterogenen Ermittler-Gespanns Trauer: „Im Namen des Vaters“, ein sehr milieubezogener Krimi zwischen Sozialdrama und Psychothriller, ist ihr vorletzter gemeinsamer Fall. Und das aus privaten Gründen, wie aus dem Sender zu hören war: Als alleinerziehende Mutter zweier Kinder habe Nina Kunzendorf aufgrund des großen Erfolges und der damit verbundenen Termine die Notbremse ziehen müssen. Und so bleibt zu konstatieren, dass Krimis dem gebürtigen Herner Schauspieler bislang kein Glück gebracht haben: Erst der Ausstieg Joachim Króls als venezianischer Comissario Guido Brunetti aus der Donna Leon-Reihe im „Ersten“, dann die Einstellung der Krimi-Reihe mit dem Essener Kommissar Lutter nach nur wenigen Folgen im „Zweiten“ und schließlich der Rückzug Nina Kunzendorfs aus dem hessischen „Tatort“. Dabei hatte ihre Conny Mey soeben noch überzeugend bekundet: „Ich bin zur Polizei gegangen, weil ich glaubte, dass ich die Welt verbessern kann. Das will ich immer noch.“

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Continuity

Drehbuch

Kamera

Kamera-Assistenz

Standfotos

Kamera-Bühne

Szenenbild

Kostüme

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Stunt-Koordination

Darsteller

Dreharbeiten

    • 28.02.2012 - 03.04.2012: Frankfurt und Umgebung
Länge:
89 min
Format:
HDCam, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:

Uraufführung (DE): 03.10.2012, Hamburg, Filmfest, Cinemaxx 3;
TV-Erstsendung (DE): 26.12.2012, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Im Namen des Vaters
  • Reihentitel (DE AT CH) Tatort

Fassungen

Original

Länge:
89 min
Format:
HDCam, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:

Uraufführung (DE): 03.10.2012, Hamburg, Filmfest, Cinemaxx 3;
TV-Erstsendung (DE): 26.12.2012, ARD