Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Martin Kreye
- Werner Kreye
- Kühnen
- Draeger
- Von Kamphausen
- Nina Phillips
- Frau Draeger
- Anwalt Draeger
- Detlev Hansen
- Heinz Keppler
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Continuity
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
2. Kamera
Steadicam
Standfotos
Kamera-Bühne
Szenenbild
Innenrequisite
Maske
Kostüme
Schnitt
Ton-Design
Ton
Mischung
Stunts
Casting
Musik
Darsteller
- Martin Kreye
- Werner Kreye
- Kühnen
- Draeger
- Von Kamphausen
- Nina Phillips
- Frau Draeger
- Anwalt Draeger
- Detlev Hansen
- Heinz Keppler
- Jack
- Jerry
- Wirtschaftsjournalist
- Bankangestellter
- Verkaufsleiter
- Reporter in der Bank
- Reporter
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Produktions-Koordination
Dreharbeiten
- 13.04.2015 - 19.05.2015: Berlin, New York
Länge:
88 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:
Uraufführung (DE): 03.10.2015, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 09.05.2016, ZDF
Titel
- Originaltitel (DE) Der Bankraub
Fassungen
Original
Länge:
88 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:
Uraufführung (DE): 03.10.2015, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 09.05.2016, ZDF
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Rückblick auf Juli 2005: Bei Kaiserwetter feiert Werner Kreye seinen 59. Geburtstag mit Freunden, seiner Frau Helga (Ulrike Kriener) und seinem Sohn Martin zünftig bei Bier und Grillwurst auf der Anlage seines Sportvereins. Letzterer, begleitet von Nina Phillips, die als Schwiegertochter in spe längst zur Familie gehört, hält eine launige Laudatio auf seinen Vater, der als Arbeiter und Betriebsrat in der Automobilindustrie wie als überzeugter Sozialdemokrat stets ein reines Gewissen als das Wichtigste im Leben erachtet habe.
Martin Kreye straft das Sprichwort vom Apfel, der nicht weit vom Baum fällt, Lügen, indem er Risikobereitschaft gezeigt hat und so zum gefragten Investmentbanker der NWB aufgestiegen ist. Unter den wohlwollenden Augen des Vorstandsvorsitzenden Helmut Draeger, der ihm in seiner Villa ein verlockendes Angebot unterbreitet: Martin soll die New Yorker NWB-Tochter „New West German Holding“ aufbauen und leiten. Gegen alle Bedenken konservativer Vorstandsmitglieder wie Harald Kühnen und Walter von Kamphausen will Draeger ins boomende US-Immobiliengeschäft einsteigen und mit seinem mehr als hundert Jahre alten Geldinstitut endlich am großen Rad drehen.
„Ich dachte, wir sind das Team“: Nina ist enttäuscht, dass Martin sie nicht mit über den Großen Teich nimmt. „Solange die Party läuft, musst du tanzen“: Der lässt sich, bei allen windigen Transaktionen vom ehrgeizigen Draeger zu noch höheren Risiken getrieben, auf Geschäfte mit dubiosen Kreditausfall-Versicherungen ein, welche ihm die toughe Wall-Street-Brokerin Hillary Bleacher (Anna Drijver) von Lehman Brothers schmackhaft gemacht hat - in der Nachtbar „The Bitter End“.
„Ich hab‘ noch nie ‘was geliehen, das kann nicht gutgehen“: Vater Werner Kreye, bisher in der Familie für die Finanzen zuständig, will sich nicht von seinem „Kapitalistenknecht“ von Sohn beraten lassen, wie er sein bescheidenes Vermögen aus Pfandbriefen und Lebensversicherung gewinnbringender als bisher anlegen kann. Er benötigt frisches Geld für notwendige Operationen seiner kranken Gattin Helga – und sucht seinen NWB-Bankberater Harald Mertens (Godehard Giese) auf. Der sich nicht scheut, ihm die risikoreichen Anlagen anzudrehen, mit denen Sohn Martin die Spargroschen deutscher Kleinanleger in der amerikanischen Immobilienblase pulverisiert.
An Helgas Geburtstag nimmt Martin, der mehr Zeit am Handy verbringt als am Kaffeetisch daheim, kaum zur Kenntnis, wie krank seine Mutter ist. Zum Bruch zwischen Vater und Sohn kommt es, als Martin, der inzwischen 1,3 Milliarden Euro verwaltet, so vom Börsen-Hype gefangen ist, dass er sich weigert, nach Hause zu kommen, als seine Mutter am Herzen operiert werden soll. Die „unseriösen Hütchenspiele“, so NWB-Finanzchef Kühnen, gehen unvermindert weiter, weitere 600 Millionen Euro werden Lehman & Co in den Rachen geworfen – und Nina erinnert Martin vergeblich an sein Versprechen: „Wir gehören zusammen.“ Der schwebt in höheren Regionen, die „kleine hübsche Bankangestellte“ passt nicht mehr in sein Portfolio.
„Wir schieben den Risikohebel hoch, solange die Party noch läuft“ lautet Helmut Draegers Devise beim Kauf der Bank of Dublin. Die NWB dreht ihren Kunden, darunter auch Werner Kreye, Aktien der Detroit Motor Company an, auf deren Pleite Lehman Brothers zugleich wettet. Als die Blase platzt, muss er einen „Wertverlust von hundert Prozent“ hinnehmen: die staatliche Schutz-Zusage von Kanzlerin Angela Merkel und Peer Steinbrück gilt nur für Spareinlagen. Als Werner seiner Frau, die er zufällig im Supermarkt trifft, die Wahrheit offenbart, bricht diese zusammen – und kann in der Klinik nicht mehr gerettet werden.
480 Milliarden Euro gibt die Bundesregierung für die Rettung „systemrelevanter“ Banken wie der NWB aus – Helmut Draeger spürt wieder Oberwasser. Als er mit einem Siegerlächeln die Bankenzentrale verlässt, wird er von einem Auto erfasst – und wacht im Krankenhaus wieder auf, während der Fahrer Werner Kreye in der Psychiatrie landet. Mit Martins Hilfe, dem er einen lukrativen Posten bei Hedgefonds in Singapur offeriert, will Draeger den NWB-Finanzchef Kühnen der Politik als Bauernopfer zum Fraß vorwerfen. Doch nach einem deprimierenden Besuch bei seinem 62-jährigen Vater ist Martin – an der Seite der zur Aktivistin mutierten Nina – bereit, gegenüber der Öffentlichkeit auszupacken…
„Der Bankraub“ sei „kein Krimi, sondern ein Kriminalfall aus der Wirklichkeit“, betont Autor Martin Rauhaus im ZDF-Presseheft. Sein rund neunzigminütiger Spielfilm bricht in exemplarisch-unspektakulärer und dabei dennoch höchst spannender Weise die Finanzkrise des Jahres 2008 auf eine deutsche Familiengeschichte herunter. Dabei steht einmal nicht die schon häufiger erzählte Story eines gierigen Aufsteigers im Vordergrund, sondern die fatalen Auswirkungen eines hemmungslosen Kapitalismus auf die so genannten kleinen Leute.
Joachim Król im ZDF-Presseheft über seine Rolle: „Ich muss als Schauspieler die Figur, die ich spiele, mögen – und verteidigen können, wenn es nötig ist. Dazu gehört natürlich auch, sein Denken und Handeln nachzuvollziehen. Das war in diesem Fall nicht sehr schwer. Männer wie Werner Kreye und das Milieu, in dem er lebt, sind mir vertraut. Ich komme durchaus aus ähnlichen Verhältnissen wie Kreye Junior – großartig gespielt von Franz Dinda.“
Pitt Herrmann