Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Kriminalhauptkommissar Frank Steier
- Chef der Mordkommission
- Kommissar Seidel
- Kommissarsanwärterin Linda Dräger
- Julia Steier
- Lars Quinn "Tony"
- Angelo
- Ada
- Vertrauenslehrerin
- Karen Leihkauf
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Continuity
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
Steadicam
Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
Innenrequisite
Kostüme
Schnitt
Schnitt-Assistenz
Ton
Stunt-Koordination
Darsteller
- Kriminalhauptkommissar Frank Steier
- Chef der Mordkommission
- Kommissar Seidel
- Kommissarsanwärterin Linda Dräger
- Julia Steier
- Lars Quinn "Tony"
- Angelo
- Ada
- Vertrauenslehrerin
- Karen Leihkauf
- Sergeant Major Miller
- Viersen
- Major Quinn
- Bar-Besucher
- Barkeeper
Produktionsfirma
Redaktion
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 18.02.2013 - 25.03.2013: Frankfurt am Main und Umgebung
Länge:
89 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 30.09.2013, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 05.01.2014, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Der Eskimo
- Reihentitel (DE AT CH) Tatort
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 30.09.2013, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 05.01.2014, ARD
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„Sie ist dir einfach davongelaufen“ höhnt Kommissar Erik Seidel, der den Fall übernehmen soll: „Ich seh' schon die Schlagzeile: Betrunkener Kommissar lässt Mörderin laufen.“ Kollege Steier ist nun Zeuge einer Bluttat – und gilt als befangen. Ein schlechter noch dazu, er kann noch nicht 'mal ein Phantombild liefern. Was Steier naturgemäß nicht davon abhält, auf eigene Faust zu ermitteln.
Im Präsidium wartet aber gleich noch eine Überraschung auf ihn: Sein Chef Walter Hillinger präsentiert ihm die nassforsche Kriminalkommissars-Anwärterin Linda Dräger, die ihm zur Seite stehen soll, und zwar bei der zweiten Leiche des Tages, einem unter einer Brücke aufgefundenen Toten.
Gregor Samsa ist sein Name, was Steier sogleich den Restalkohol in seiner Birne vergessen und Witze auf Kosten des Opfers reißen lässt: So hat er die Chance, einmal mehr mit seiner Bildung zu punkten, in diesem Fall der literarischen, trägt der Tote doch den Namen einer bekannten Figur aus Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“. Das mit dem Punkten klappt freilich weder bei den genervten alten Kollegen noch bei der erfrischend offenen neuen Kollegin: „Darf ich Sie 'mal was fragen: Kotzen Sie sich eigentlich nicht selber an?“ Linda kommt als erste auf den Gedanken, beide Fälle könnten etwas miteinander zu tun haben – der gleichen Tötungsart wegen.
Frank Steier, in seiner Eitelkeit gekränkt, die Täterin im Park nicht erwischt zu haben, interessiert sich überhaupt nicht für den wahrscheinlichen Selbstmörder mit Vorliebe für traditionelle japanische Samurai-Schwerter und einschlägiger Yukio Mishima-Tätowierung auf dem Unterarm, sondern ausschließlich für das Opfer des Mordes, der quasi vor seinen – freilich reichlich benebelten – Augen geschah. Handelt es sich bei dem Toten im Park doch um Rainer Hartwig, einen Lehrer an der Schule, an welcher auch seine Ex-Frau Jutta (wird im schlampigen ARD-Text als „Julia“ verkauft) tätig ist. Die wir so immerhin in der fünften und vorletzten Folge der Frankfurter „Tatort“-Reihe mit Frank Steier kennenlernen. Der nun erstmals nach zehn Jahren den Kontakt mit seiner Verflossenen sucht, obwohl beide nach wie vor in derselben Stadt leben.
Jutta zeigt sich nur kurz erschüttert über die Todesnachricht, als sie sich mit Frank Steier beim einst gemeinsamen Stamm-Italiener trifft. Wo sie die Gelegenheit nutzt, um ihm von ihrem jungen Geliebten Lars „Tony“ Quinn zu berichten. Was sogleich bei ihm alle Alarmglocken schrillen lässt. Heimlich observiert er den neuen, ausgesprochen gut aussehenden und dazu noch wesentlich jüngeren Mann im Leben seiner „Ex“ und entdeckt einige Ungereimtheiten. So trifft sich „Tony“ regelmäßig mit einer attraktiven Frau in einer Nobelherberge – und Steier hängt sich an Julia Mantler (Stephanie Eidt) dran. Außerdem gehört der smarte Jungspund zu den Stammkunden eines zwielichtigen Nachtclubs im Frankfurter Bahnhofsviertel: Als Steier vor dem Laden Posten bezieht, wird sein Fahrzeug mit dem Baseballschläger kurz und klein geschlagen – mit dem perplexen Kommissar am Steuer...
Dieser sehr vertrackte, die beiden Fälle auf recht undurchsichtig-verquere Weise miteinander verschachtelnde „Tatort“, bei dem Manfred Manns „Mighty Quinn“ zu einem musikalischen Rätsel herhalten muss, dessen Sinn mir verschlossen geblieben ist, bezieht seinen Titel „Der Eskimo“ von einer Videokassette, die in der Wohnung des toten Gregor Samsa gefunden wurde. Ihr gefälschter Strichcode bringt die Ermittler auf die Spur „Tony“ Quinns, der einst Jutta Steiers Schüler gewesen ist und auch mit Samsa in Verbindung gestanden hat...
Nach fünf gemeinsamen Fällen mit Kollegin Conny Mey (Nina Kunzendorf), die den Frankfurter „Tatort“ zu einer „Marke“ innerhalb der erfolgreichsten ARD-Serie machte, zieht sich Joachim Król einmal mehr von einer Krimi-Reihe zurück. Sodass „Der Eskimo“ ein vorletztes Mal den Herner Schauspieler als einen Idealisten zeigt, der durch die Jahre hindurch zum pragmatischen Zyniker geworden ist – und zum Alkoholiker. Frank Steier ist zwar ein erfahrener Profi, seine beruflichen Erlebnisse haben den Privatmenschen, dessen „Ex“ wir hier erst- und wohl auch letztmals zugleich kennenlernen dürfen, jedoch melancholisch und letztlich zum Außenseiter werden lassen. Ohne Hoffnung, nachdem Conny Mey das Handtuch geworfen hat.
Pitt Herrmann