Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Arno Breuer
- Nele Fromm
- Torsten Büttner
- Claudia Büttner
- Sven Jensen
- Jens Hübner
- Mirko Heckner
- Yvonne Schik
- Alex Breitner
- Constanze Wehrlich
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Co-Autor
Drehbuch
Drehbuch-Mitarbeit
Kamera
Szenenbild
Art Director
Kostüme
Schnitt
Darsteller
- Arno Breuer
- Nele Fromm
- Torsten Büttner
- Claudia Büttner
- Sven Jensen
- Jens Hübner
- Mirko Heckner
- Yvonne Schik
- Alex Breitner
- Constanze Wehrlich
Produktionsfirma
in Co-Produktion mit
Produzent
Redaktion
Line Producer
Produktionsleitung
Filmförderung
Dreharbeiten
- 16.05.2018 - 07.06.2018: Frankfurt am Main
Länge:
88 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 23.09.2018, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Lehman. Gier frisst Herz
Fassungen
Original
Länge:
88 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 23.09.2018, ARD
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Bei den jungen, ehrgeizigen, ganz auf ihre Provision fixierten und sich gegenseitig pushenden Onlinebankern der Rhein-Main-Direktbank herrscht Aufbruchstimmung. Der hemmungslose Alex Breitner ist mit allen Wassern gewaschen und weiß, seine Eloquenz und seinen Charme einzusetzen, um die Lehman-Papiere zu verkaufen. Wer Skrupel hat wie Mirko Heckner, wird in der Zigarettenpause auf Kurs gebracht: „Du arbeitest nicht für die Kunden, sonders fürs Unternehmen.“ Das tut jetzt auch Nele Fromm, einst Arno Breuers beste Auszubildende seiner langen beruflichen Karriere. Nach negativen Auslandserfahrungen ist sie nun wieder in Mainhattan gelandet und lernt schnell, um nicht an der „Wall of Shame“ stehen zu müssen: selbst in Altenheimen akquiriert die ehrgeizige Onlinebankerin potente Kunden persönlich. Als sie eines Abends zufällig auf ihren Mentor trifft, schließt sich Breuer der jungen Truppe um seine erklärte Lieblingsschülerin an und landet in einer Karaoke-Bar, wo er für seine Interpretation des Sinatra-Evergreens „My Way“ wie ein Popstar gefeiert wird.
Das Erwachen am anderen Morgen gleicht einem Kater nach allzu reichlichem Alkoholgenuss. Mitte September 2008 platzt die Blase – mit den bekannten Folgen besonders für ältere Anleger, die ihrem Kreditinstitut das ganze Kapital zur Altersvorsorge anvertraut hatten. Wie das Gastwirt-Ehepaar Claudia und Torsten Büttner. 12.000 Euro im Depot und 8.000 Euro auf dem Konto sind in Lehman-Papiere umgewandelt worden, dabei braucht ihr gerade sehr gut laufendes Restaurant „Zum Grauen Bock“ dringend eine neue technische Ausrüstung…
Das solide recherchierte, sich aber vor einer klaren eigenen Meinung drückende Dokudrama „Lehman. Gier frisst Herz“ des Genreexperten und vielfachen Grimme- und Deutscher Fernsehpreis- Gewinners Raymond Ley („Eine mörderische Entscheidung“) beruht auf intensiven Gesprächen mit Insidern und zeichnet den Countdown bis zum großen Crash vor allem aus der Perspektive der Sparkassen und ihren Kunden nach – faktenbasiert, aber auch emotional und in den fiktionalen Teilen regelrecht spannend. Als Co-Autor war auch der „Zeit“-Journalist Marc Brost beteiligt. Die Dramatisierung der Fakten wird dokumentarisch eingeordnet durch die Erinnerungen von verantwortlichen Akteuren aus Wirtschaft und Politik, durch Aussagen von Geschädigten sowie durch historisches Material. So gibt etwa der ehemalige deutsche Finanzminister Peer Steinbrück zu Protokoll: „Es gab eine gewisse Entfesselungs-Arie, die alle gesungen haben.“
Was in der Relativierung der dramatischen, Existenzen weltweit vernichtenden Lehman-Pleite noch harmlos ist gegenüber den – skandalöserweise unwidersprochen bleibenden – Äußerungen Karl Dannenbaums, von 2001 bis 2007 Chef der Lehman Brothers Deutschland: Von Schuld könne keine Rede sein, von persönlicher schon gar nicht, sondern nur von Verhängnis, von einer „Pyramide mit vielen Ketten“. Nach heutigem Stand ist ein Schaden von sieben Billionen Euro entstanden, nur fünfzig Prozent der Gläubiger sind entschädigt worden. Esther Schapira, hr-Redakteurin, im Presseheft: „Erstmals spielen jetzt die Opfer die Hauptrolle. Ihre Perspektive, ihre Geschichten wollten wir einem großen Publikum zugänglich machen, als wir uns für die Form des Dokudramas entschieden. Viel zu häufig nämlich gerät aus dem Blick, dass es am Ende nicht um abstrakte Zahlen, sondern um sehr konkrete Schicksale geht.“
Pitt Herrmann