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Alle Fotos (7)Biografie
Hans Leibelt, geboren am 11. März 1885 in Leipzig als Sohn eines Lehrers, absolviert nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Textilkaufmann in Dresden und anschließend ein Volontariat in einer Weberei. Danach jedoch folgt er seinem Wunsch, Schauspieler zu werden, spielt kleinere Rollen und nimmt in Leipzig Schauspielunterricht. Ein erstes Engagement am Stadttheater Eisenach sowie weitere Engagements in Leipzig, Darmstadt und bei den Münchener Kammerspielen folgen.
Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg und einer schweren Verwundung wird Leibelt 1916 aus dem Militärdienst entlassen. 1925 geht er nach Berlin und spielt dort vor allem am Staatstheater unter den bekanntesten Regisseuren der Zeit. 1934 wird er zum Staatsschauspieler ernannt.
Seine erste Filmrolle spielt Leibelt bereits 1923 in "Die Mysterien eines Frisiersalons", gefolgt von zahlreichen weiteren Nebenrollen. Sein Spektrum reicht dabei von Familienvätern über joviale Professoren und Bankiers bis zu gravitätischen Diplomaten; häufig ist er an der Seite von Heinz Rühmann zu sehen. Zu seinen wichtigsten Rollen zählen zum Beispiel der Gymnasialdirektor Knauer (genannt "Zeus") in Helmut Weiss" "Feuerzangenbowle" (1943), der Konsul Verhagen in "Herzensfreud – Herzensleid" (1940) und der Geheimrat Berger in "Frauen sind doch bessere Diplomaten" (1941) neben Marika Rökk und Willy Fritsch. Eine Hauptrolle spielt er als mörderischer Ehemann der "Frau ohne Vergangenheit" (1939).
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitet Leibelt als freier Schauspieler an verschiedenen Bühnen, gelegentlich inszeniert er auch selbst Stücke. Auf der Leinwand spielt er als eine seiner ersten Rollen nach dem Krieg – und deutlich abgemagert – den Maler Eckmann in Gerhard Lamprechts Trümmerfilm "Irgendwo in Berlin" (1946) und Fehrenbach in "Ehe im Schatten" (1947) von Kurt Maetzig.
In den folgenden Jahren wird er zunehmend wieder dem Rollenschema des gutmütigen und leutseligen Beleibten entsprechend besetzt. Er ist beliebt als Kriminalkommissar ("Razzia", 1947), Schuldirektor ("Fünf unter Verdacht", 1950) und Pfarrer ("Vater sein dagegen sehr", 1957). 1959 spielt er in der zweiteiligen Thomas-Mann-Verfilmung "Buddenbrooks" von Alfred Weidenmann den Doktor Grabow. Zu seinen Filmen mit Heinz Rühmann zählen in jenen Jahren etwa "Charley"s Tante" (1955), "Das schwarze Schaf" (1960) und "Max, der Taschendieb" (1962). 1962 wird Hans Leibelt für seine Leistungen mit dem Ehrenpreis beim Bundesfilmpreis ausgezeichnet.
Der letzte der etwa 150 Filme seiner Leinwandkarriere ist 1966 Rolf Thieles "Grieche sucht Griechin", wieder mit Heinz Rühmann. Hans Leibelt verbringt seine letzten Lebensjahre in einem Altersheim in München und stirbt dort am 3. Dezember 1974.
Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.