Haus des Lebens

BR Deutschland 1952 Spielfilm

Inhalt

Dr. Peter Haidt ist in seinem Entbindungsheim täglich mit verschiedensten Schicksalen konfrontiert: So wird Else Kuschitzky beispielsweise nicht von ihrem Mann im Krankenhaus besucht, weil sie ihm nach dem dritten Kind noch immer keinen Sohn geboren hat. Und Sängerin Inges Freude über ihr Ungeborenes wird überschattet von der Angst um den Verlust ihres guten Aussehens und ihrer Stimme. Und Josepha Spratt traut sich nicht, ihrem erwachsenen Sohn zu gestehen, dass sie noch ein Kind erwartet.

Mithilfe von Oberschwester Hedwig und Ärztin Dr. Elisabeth Keller weiß Dr. Haidt jedoch die meisten Probleme seiner Patientinnen zu lösen. Nur in seinem eigenen Privatleben ist es etwas komplizierter: Hedwig ist zwar in ihn verliebt, traut sich aber nicht, ihm ihre Liebe zu gestehen. Stattdessen macht er Elisabeth einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Allerdings erfährt sie schon bald von Hedwig, die Elisabeths Krankenakte kennt, dass sie unfruchtbar ist und verlässt daraufhin die Klinik für einige Zeit. In dem Glauben, Peter wolle sie wegen seines ausgeprägten Kinderwunsches nun nicht mehr heiraten, gesteht sie ihm ihr Geheimnis. Peter wusste aber schon bereits vor seinem Heiratsantrag davon und möchte Elisabeth nach wie vor als Frau.

 

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Falk Schwarz
Die Liebe bügelt alles glatt
Es sei vermutet, dass Regisseur und Drehbuchautor Karl Hartl ein knochenkonservativer, den Filmzeiten vor dem Krieg total verhafteter Künstler war. Er fand nicht mehr heraus aus seinem filmästhetischen Konzept. Doch seine Filme haben verführerische Kraft - sie strahlen vor Oberflächenglanz, fangen die Zuschauer ein, sind handwerklich kompetent gemacht, werden von ausgezeichneten Schauspielern getragen - und erst später, in der Reflexion, wird der Zuschauer gewahr, in welche Harmoniefallen er da getappt ist, wie sehr hier lebensferne Unwahrheiten verbreitet werden (die in den 50er Jahren allerdings Konjunktur hatten): die Welt ist schön, alle Konflikte werden eingehegt, Menschen kommen zu Einsichten und handeln danach, die Liebe bügelt alles glatt. Hier gehen die Zuschauer nachhause mit dem Gefühl des Erbarmens, dass gerade diese wunderbare Frau Dr. Keller (noch sehr jung, ein wenig primanerinnenhaft: Cornell Borchers) leidend die Klinik an der Seite ihres geliebten Chefs (Gustav Fröhlich) verlassen wird, weil sie keine Kinder kriegen kann. Das rührt die Seele. Denn sie wurde als Kind in einem Zug fast vergewaltigt und konnte sich nur retten durch einen Sprung aus dem Zug (mal wieder musste Fritz Rasp den Allerbösesten spielen). Sie überlebte, aber zog sich schwere innere Verletzungen zu. Schicksal. Schreckliche Enttäuschung. Aber sie sind ja Ärzte in einer Geburtsklinik. „Wir haben so viele Kinder. Jeden Tag neue. Ungezählte…“. Neben diesem bitter-süßen Finale sind die darum herum gruppierten Schicksale eher pädagogisch gemeint: nehmt euch ein Beispiel! Ein Vater besucht seine Frau nicht, weil sie "nur" ein Mädchen geboren hat, eine Patientin kommt zu der Einsicht: "Ich hätte nie gedacht, wie ein Kind einen Menschen verändern kann". Die Ärztewelle schwappte in die deutschen Kinos. Was Hartl klug vermeidet, ist dickaufgetragener Schwulst. Liebe, Verzicht, Reue - Lieblingsthemen der Fünfziger. Ein Film "für eine Wohlstandsgesellschaft, die ihre Selbstgefälligkeit nur zu gern mit Mitleid an Kinoschicksalen garnierte" (Barthel)

Credits

Regie

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Standfotos

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Juni 1952 - Juli 1952: München, Atelier München-Geiselgasteig
Länge:
2842 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.09.1952, 04729, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.09.1952, Köln, Schauburg

Titel

  • Originaltitel (DE) Haus des Lebens

Fassungen

Original

Länge:
2842 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.09.1952, 04729, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.09.1952, Köln, Schauburg