Haus des Lebens

BR Deutschland 1952 Spielfilm

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Falk Schwarz
Die Liebe bügelt alles glatt
Es sei vermutet, dass Regisseur und Drehbuchautor Karl Hartl ein knochenkonservativer, den Filmzeiten vor dem Krieg total verhafteter Künstler war. Er fand nicht mehr heraus aus seinem filmästhetischen Konzept. Doch seine Filme haben verführerische Kraft - sie strahlen vor Oberflächenglanz, fangen die Zuschauer ein, sind handwerklich kompetent gemacht, werden von ausgezeichneten Schauspielern getragen - und erst später, in der Reflexion, wird der Zuschauer gewahr, in welche Harmoniefallen er da getappt ist, wie sehr hier lebensferne Unwahrheiten verbreitet werden (die in den 50er Jahren allerdings Konjunktur hatten): die Welt ist schön, alle Konflikte werden eingehegt, Menschen kommen zu Einsichten und handeln danach, die Liebe bügelt alles glatt. Hier gehen die Zuschauer nachhause mit dem Gefühl des Erbarmens, dass gerade diese wunderbare Frau Dr. Keller (noch sehr jung, ein wenig primanerinnenhaft: Cornell Borchers) leidend die Klinik an der Seite ihres geliebten Chefs (Gustav Fröhlich) verlassen wird, weil sie keine Kinder kriegen kann. Das rührt die Seele. Denn sie wurde als Kind in einem Zug fast vergewaltigt und konnte sich nur retten durch einen Sprung aus dem Zug (mal wieder musste Fritz Rasp den Allerbösesten spielen). Sie überlebte, aber zog sich schwere innere Verletzungen zu. Schicksal. Schreckliche Enttäuschung. Aber sie sind ja Ärzte in einer Geburtsklinik. „Wir haben so viele Kinder. Jeden Tag neue. Ungezählte…“. Neben diesem bitter-süßen Finale sind die darum herum gruppierten Schicksale eher pädagogisch gemeint: nehmt euch ein Beispiel! Ein Vater besucht seine Frau nicht, weil sie "nur" ein Mädchen geboren hat, eine Patientin kommt zu der Einsicht: "Ich hätte nie gedacht, wie ein Kind einen Menschen verändern kann". Die Ärztewelle schwappte in die deutschen Kinos. Was Hartl klug vermeidet, ist dickaufgetragener Schwulst. Liebe, Verzicht, Reue - Lieblingsthemen der Fünfziger. Ein Film "für eine Wohlstandsgesellschaft, die ihre Selbstgefälligkeit nur zu gern mit Mitleid an Kinoschicksalen garnierte" (Barthel)

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Still photography

Production design

Editing

Cast

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • Juni 1952 - Juli 1952: München, Atelier München-Geiselgasteig
Duration:
2842 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 05.09.1952, 04729, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 12.09.1952, Köln, Schauburg

Titles

  • Originaltitel (DE) Haus des Lebens

Versions

Original

Duration:
2842 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 05.09.1952, 04729, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 12.09.1952, Köln, Schauburg