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Marga Legal, geboren am 18. Februar 1908 in Berlin als Margarete Legal, Tochter des Intendanten, Regisseurs und Schauspielers Ernst Legal, wächst nach der Trennung der Eltern bei ihrer Mutter auf. Nach ihrer Schulzeit in Wiesbaden und Schauspielunterricht in München debütiert sie mit 19 Jahren am Theater in Aachen. Schnell folgen größere Rollen, und sie spielt in Wuppertal, Stuttgart, Königsberg und Hamburg in verschiedensten Rollen.
Unter dem nationalsozialistischen Regime erhält sie als "Vierteljüdin" 1935 Auftrittsverbot; vor Schlimmerem bewahrt sie nur ihre Ehe mit dem Schauspieler Heinz Klevenow, mit dem sie drei Kinder hat. Die Familie siedelt 1940 nach Prag über. Erst nach dem Krieg kann Marga Legal ihre Schauspielkarriere fortsetzen. In Hamburg spielt sie zunächst am Thalia-Theater, dann geht sie nach Berlin und spielt dort ab 1946 mehrere Jahre am Theater am Schiffbauerdamm, danach an der Volksbühne und von 1955 bis 1968 am Maxim Gorki Theater. Nach langjähriger Theaterabstinenz steht sie erst im hohen Alter am Berliner Renaissance-Theater wieder auf der Bühne.
Marga Legals Tätigkeit bei der DEFA beginnt 1951/1952 mit der Rolle der Witwe Rühling in Martin Hellbergs "Das verurteilte Dorf". Es folgen neben zahlreichen weiteren Arbeiten "Alarm im Zirkus" (1953), "Eine Berliner Romanze" (1956), beide von Gerhard Klein, Konrad Wolfs "Sonnensucher" (1958), Gottfried Kolditz" "Weißes Blut" (1959), und die sowjetisch-ostdeutsche Koproduktion "Fünf Tage – fünf Nächte", in der sie die deprimierte Museumsangestellte Luise Rank spielt, die nach dem Zusammenbruch Nazi-Deutschlands auf der Suche nach verschollenen Gemälden neuen Lebensmut entwickelt.
Kurt Maetzig besetzt Marga Legal für eine ihrer wenigen Hauptrollen: In "Die Fahne von Kriwoj Rog" (1967) spielt sie die Frau des Bergarbeiters Brosowski (Erwin Geschonneck) und wird für ihr präzises Spiel mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.
Ab den 1970er Jahren spielt sie immer häufiger Großmutterrollen, und statt den zahlreichen Arbeiterinnen-Porträts folgen nun auch viele Darstellungen bürgerlicher oder gar adeliger Frauen, die sie alle mit der gleichen Bravour meistert. So brilliert sie beispielweise als Gräfin Lamas im Mehrteiler "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" (1985). Häufig kann sie nun auch mit großem Erfolg ihr komisches Talent ausspielen. Besonders gelobt wird jedoch ihre Darstellung der Mutter Dietrich Bonhoeffers in Joachim Kunerts "Die dunklen Jahre" (1982). Die Mutter Hans Falladas verkörpert sie in Roland Gräfs "Fallada – Letztes Kapitel" (1988).
Nach der Wende ist Marga Legal – wie bereits seit den 1970er Jahren in der DDR – in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen, beispielsweise in den Serien "Polizeiruf 110", "Tatort", "Großstadtrevier". In Kinofilmen tritt sie nur noch selten auf.
Marga Legal, die auch politisch engagiert und zeitweilig Abgeordnete der DDR-Volkskammer war, stirbt am 30. Oktober 2001 in Berlin im Alter von 93 Jahren an den Folgen eines Autounfalls.
Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.