Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Hauptmann Günter Beck
- Leutnant Ikser
- Lucie Kramer
- Max / Jens Kramer
- Lucie / Ilka Kramer
- Opa Kramer
- Oma Kramer
- Major Jäger
- Staatsanwalt
- Rosi Pieske
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Szenarium
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Ausstattung
Bau-Ausführung
Requisite
Bühne
Kostüme
Schnitt
Mischung
Darsteller
- Hauptmann Günter Beck
- Leutnant Ikser
- Lucie Kramer
- Max / Jens Kramer
- Lucie / Ilka Kramer
- Opa Kramer
- Oma Kramer
- Major Jäger
- Staatsanwalt
- Rosi Pieske
- Sigbert "Puschel" Pieske
- Kurt Schüßler
- Herr Wolf
- Frau Wolf
- Ewald Strupps
- Gastwirt
- Gastwirtin
- Biologe
- Kriminaltechniker
- Gerichtsmediziner
- Petra
- 1. Arbeiter
- 2. Arbeiter
- FPG-Mitarbeiter
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- Ostsee (Mecklenburg); Defa-Studio für Spielfilme Potsdam-Babelsberg
Länge:
89 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 01.10.1989, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Der Wahrheit verpflichtet
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 01.10.1989, DDR-TV
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Im Bodden vor dem (fiktiven) Fischerort Zülkow wird Schlamm und Unrat ausgehoben. Als der Bagger einen menschlichen Schädel zu Tage fördert, werden Taucher angefordert, die aber im Schilf nur noch unbedeutende weitere Skelettteile finden. Der Kriminaltechniker und der Gerichtsmediziner sind sich aufgrund individueller Merkmale am Unterkiefer einig, dass es sich bei dem Fund um den vor 15 Jahren verschwundenen Kraftfahrer Max Kramer handelt, der mit einem Hammer oder der Rückseite eines Beils erschlagen wurde.
„Habt ihr ihn endlich gefunden“ war sich zuvor schon dessen Mutter Erna Kramer sicher, die im gleichen Atemzug behauptete: „Das Weibsstück hat ihn umgebracht.“ Gemeint war Lucie Kramer, damals ein im Ort als „mannstoll“ verschrienes alkoholkrankes Wrack, das um das Sorgerecht für ihre Kinder Jens und Ilka bangen musste. Und heute eine allseits geachtete Respektsperson ist als sehr aktive Vorsitzende der Fischerei-Genossenschaft. Nur einer rührt in der Kneipe olle Kamellen vom „kleinen Nuttchen“ wieder auf, sodass sich Jens, inzwischen Reparaturschlosser bei der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG), zur handfesten Verteidigung der Ehre seiner Mutter veranlasst sieht: Ewald Strupps, ein abgewiesener Freier. Das Gastwirts-Ehepaar hat alle Mühe, die sich daraus entwickelnde Massenschlägerei zu unterbinden.
Der Staatsanwalt ordnet an, den alten Fall wieder aufzunehmen. Beck und Ikser stoßen bereits beim Aktenstudium auf Nachlässigkeiten und Widersprüche. Cui bono? Die Frage, wem der Tod von Max Kramer nützt, rückt die vielfach gedemütigte, ja misshandelte Gattin in den Fokus der Ermittlungen. Die letzten Tage vor dem Mord vor 15 Jahren werden aus der Erinnerung der unmittelbar Beteiligten rekonstruiert, in der szenischen Umsetzung agieren Götz Schubert als Max, Kerstin Kleinert als Lucie sowie Nico Paeck und Peggy Harnisch als die noch kleinen Kinder Jens und Ilka. Und dann rückt das Ehepaar Pieske, die in der nächsten Kreisstadt wohnenden Saufkumpanen des Ermordeten, mit der Nachricht eines Lottogewinns in Höhe von 6.000 Mark heraus, den Max Kramer in der Tatnacht in bar bei sich getragen haben soll. Ein Mord aus Habgier?
Hauptmann Beck, der starke Sympathien für Lucie Kramer hegt, wäre diese Wendung recht. Doch findet auch er immer mehr Indizien, die diese belasten – von ihrem Verhältnis zum Viehzucht-Brigadier Kurt Schüßler, mit dem sie ihr Gatte Max in der Tatnacht inflagranti erwischt hatte, bis hin zum Schleifstein, der von den Tauchern im Achterwasser gehoben wird und offenbar zur Beschwerung der Leiche diente. Leutnant Ikser, die von Beck mehrfach schroff als „Mädchen“ abqualifiziert und nur mit der Ermittlung von Nebensächlichkeiten betraut wird, beschwert sich beim Chef, Major Jäger, über diese Zurücksetzungen: „So kann man nicht zusammenarbeiten.“
Beck steht kurz davor, den Fall abzugeben: „Ich bin nicht mehr objektiv“. Er gibt zu, sich schützend vor die Frau, die unsägliches Leid durch den gewalttätigen Trinker erdulden musste, gestellt und damit gegen seine Pflicht, ja gegen das Gesetz verstoßen zu haben. „Was ist Gerechtigkeit, was ist Gesetz“ fragt ausgerechnet der erfahrene Kriminalist, der zu Beginn gegenüber den Kindern Jens und Ilka, einer inzwischen angehenden Gärtnerin in der LPG, noch darauf bestanden hatte: „Wir sind der Wahrheit verpflichtet“ – im Interesse der Gesellschaft und nicht zuletzt auch des Täters. Opa Kramer, der stets zu seiner Schwiegertochter gehalten und heimlich mit seinen Enkelkindern verkehrt hat, sorgt für das entscheidende Puzzlestück, dass aus der Mord-Anklage gegen Lucie Kramer inzwischen verjährter Totschlag im Affekt aus Notwehr wird…
Pitt Herrmann