Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Graf Heinrich von Brühl
- Gräfin Franziska von Brühl
- August III, König von Polen und Kurfürst von Sachsen
- Königin Maria Josepha
- Max de Simonis
- Xaver Maslowski
- Friedrich II., König von Preußen
- Rat Hennicke
- Baronesse Pepita von Nostitz
- Gräfin von Nostitz
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Szenarium
Vorlage
Kamera
Bauten
Ausstattung
Kostüme
Garderobe
Schnitt
Ton-Schnitt
Mischung
Spezialeffekte
Musik
Darsteller
- Graf Heinrich von Brühl
- Gräfin Franziska von Brühl
- August III, König von Polen und Kurfürst von Sachsen
- Königin Maria Josepha
- Max de Simonis
- Xaver Maslowski
- Friedrich II., König von Preußen
- Rat Hennicke
- Baronesse Pepita von Nostitz
- Gräfin von Nostitz
- Rat Mentzel
- Rat Guarini
- Gräfin von Lamas
- Fredersdorf
- Major von Wangenheim
- General Wyließ
- General Graf von Rutowski
- Oberst Rosen
- Leutnant von Milvitz
- Rat Gloßig
- Gräfin Frederike von Moszynska
- Oberst von Bredow
- Bequelin
- Heeresindendant von Bieth
- Frau von Bieth
- Graf Mitrowitsch, Österreichischer Gesandter
- Kammerdiener Glasau
- Oberst Königsegg
- Chronist
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Länge:
373 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 20.12.1985, DDR-TV [Teil 1];
TV-Erstsendung (DD): 22.12.1985, DDR-TV [Teil 2];
TV-Erstsendung (DD): 25.12.1985, DDR-TV [Teil 3];
TV-Erstsendung (DD): 27.12.1985, DDR-TV [Teil 4];
TV-Erstsendung (DD): 25.12.1987, DDR-TV [Teil 5];
TV-Erstsendung (DD): 27.12.1987, DDR-TV [Teil 6]
Titel
- Originaltitel (DD) Sachsens Glanz und Preußens Gloria
- Abschnittstitel (DD) Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Brühl
- Abschnittstitel (DD) Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Aus dem siebenjährigen Krieg
- Abschnittstitel (DE) Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Gräfin Cosel
- Gesamttitel (DD) Sachsens Glanz und Preußens Gloria
Fassungen
Original
Länge:
373 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 20.12.1985, DDR-TV [Teil 1];
TV-Erstsendung (DD): 22.12.1985, DDR-TV [Teil 2];
TV-Erstsendung (DD): 25.12.1985, DDR-TV [Teil 3];
TV-Erstsendung (DD): 27.12.1985, DDR-TV [Teil 4];
TV-Erstsendung (DD): 25.12.1987, DDR-TV [Teil 5];
TV-Erstsendung (DD): 27.12.1987, DDR-TV [Teil 6]
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Das änderte sich aber gerade, so kehrte etwa Christian Daniel Rauchs monumentales Reiterstandbild Friedrichs des Großen auf den Lindenboulevard der Hauptstadt zurück. Ein Tabubruch: Bis in die 1980er Jahre war der als kompromisslos gebrandmarkte und von Adolf Hitler verehrte preußische Feldherr selbst als Hausherr des Potsdamer Tourismusmagneten Sanssouci offiziell verschwiegen worden.
1983 begannen, nach mehrjährigen zähen Verhandlungen des Schriftstellers und designierten Szenaristen Dr. Albrecht Börner und des Regisseurs Hans-Joachim Kasprzik mit dem Adlershofer Fernsehchef Heinz Adameck, die Dreharbeiten zum letztlich 21 Millionen DDR-Mark verschlingenden Großprojekt eines TV-Sechsteilers nach der binnen drei Jahren in Dresden entstandenen „Sachsentrilogie“ des polnischen Schriftstellers Józef Ignacy Kraszewski (1812 Warschau – 1887 Genf). Er lebte von 1863 an als politischer Flüchtling in Dresden und wurde 1869 sächsischer Staatsbürger, bis er als französischer Spion verhaftet wurde und 1886 nach San Remo übersiedelte. Seine drei Romane Hrabina Cosel (Die Gräfin Cosel, 1873), Bruehl (Brühl, 1894) und Z siedmioletniej wojny (Aus dem Siebenjährigen Krieg, 1885) gehen zwar auf historische Ereignisse der Jahre 1697 bis 1763 zurück, gehen mit den historischen Tatsachen aber genrebedingt recht frei um.
Was den Filmemachern die Freiheit gab, bei der Adaption auch Kraszewskis Vorlage stark zu verändern. Das größte, ehrgeizigste und letztlich auch teuerste Projekt des DDR-Fernsehens „hat das Defa-Studio an den Rand der Kapazitäten gebracht“, so Gert Golde, seinerzeit Defa-Direktor für Produktion und in Wendezeiten letzter Defa-Generaldirektor. Die in aufwendiger Handarbeit über Monate in Babelsberg gefertigte Garderobe der Hauptdarsteller kostete im Schnitt 50.000 DDR-Mark. Weil Dresdens Altstadt noch weitgehend kriegszerstört war, musste die Defa einen gewaltigen Tross an Mitarbeitern und Darstellern, hunderte von Kostümen und LKW-Ladungen voll mit Technik an 186 Drehorte bringen, darunter Leningrad und Warschau.
Der insgesamt zehnstündige Sechsteiler entwickelte sich zu einem völlig unideologischen, aber keineswegs unpolitischen Straßenfeger: Eberhard Esches allwissender sächsischer Rat Hennicke riecht stark nach Stasi und die Jagdleidenschaft des sächsischen Kurfürsten eröffnete für den zeitgenössischen DDR-Zuschauer ganz aktuelle Parallelen zu Erich Honeckers Einsatz in der Schorfheide: 1983 empfing er den Klassenfeind Nummer eins, Franz Josef Strauß, zur Jagd in Hermann Görings einstigem Revier nördlich von Berlin, zwei Jahre später war der Milliardendeal der Bundesrepublik mit der notorisch klammen DDR unter Dach und Fach.
Dass Arno Wyzniewski als Friedrich II. nicht nur den Schöngeist (Flötenkonzert) herausstellt, sondern den König von Preußen bezüglich der Agrikultur, des Gewerbeaufschwungs, der Glaubensfreiheit und der damit verbundenen Aufnahme von Flüchtlingen sowie der Abschaffung der Folter als fortschrittlichen Regenten darstellt, war eine Zeitenwende, so der Filmwissenschaftler Ralf Forster in Kerstin Mauersbergers 90-minütiger MDR-Dokumentation „Sachsens Glanz und Preußens Gloria – Macht und Mythos“ von 2021. Die, so der Historiker Josef Matzerath, mit der politischen Rehabilitierung des Kulturerbes einherging: Bei der Wiedereröffnung der Dresdener Semperoper 40 Jahre nach der Kriegszerstörung kündigte der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker den Wiederaufbau des Dresdener Stadtschlosses an. Das Berliner Pendant hatte sein Vorgänger Walter Ulbricht noch schleifen lassen.
„Netflix hätte es nicht viel besser machen können“ lobt Dresdens Stadtführer Christoph Pötzsch in besagter Dokumentation die „Gratwanderung zwischen Dichtung und Wahrheit“ (von Sandrine Mittelstädt gesprochener Off-Kommentar Kerstin Mauersbergers): In den beiden ersten Teilen verkörpert die polnische Schauspielerin Marzena Trybala eine Gräfin von Cosel, bei der Dietrich Körners August der Starke Herz und Verstand verliert. Sie mischt als frühe Feministin die männerdominierte Welt am Dresdener Hof auf. Was Jens Gaitzsch, Museologe auf der Burg Stolpen, als „historischer Unsinn“ bezeichnet wie den im Film dramatisch inszenierten Fluchtversuch: Ihre 49-jährige Verbannung habe vor allem mit ihrer Impulsivität, ihrem Narzissmus, ihrer Labilität und manipulativen Art zu tun, letztlich wohl auch mit ihren sexuellen Provokationen, schlicht mit der Überforderung des Kurfürsten und seines Hofes. „Die“ Cosel habe mit sechs Bediensteten keineswegs isoliert gelebt, und schon gar nicht in einer kalten Gefängniszelle: Allein ihre Bibliothek habe 3.000 Bände umfasst.
Auch Graf Heinrich von Brühl ist im realen Leben nicht der intrigante, selbstsüchtige und politisch unterbelichtete Charakter gewesen, wie ihn der Film zeichnet. Dass sein Gegenspieler Friedrich II. dessen Palais zerstören ließ, wird nur kurz angeschnitten. Mit Anne Kasprik als Gräfin Dönhoff übernimmt die Tochter des Regisseurs ihre erste Rolle in den zuletzt gedrehten beiden ersten Teilen. In denen Leander Haußmann, wie sein Kommilitone Uwe Dag Berlin (als Sulkowski) Schauspielstudent im 2. Studienjahr, als Graf Heinrich von Brühl debütiert – und damit in die Rolle schlüpft, die sein Vater Ezard Haußmann in den vier anderen Teilen verkörpert. Der seit seiner Kritik an der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ 1968 auch durch Truppen der Nationalen Volksarmee der DDR ohne größeres Engagement geblieben war.
Pitt Herrmann