Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Brühl

DDR 1982-1987 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Februar 1733. Schneestürme peitschen übers Land, als Heinrich Graf von Brühl aus Warschau kommend überraschend in Dresden eintrifft: Der Kurfürst von Sachsen und König von Polen ist tot. Brühl hat einen geradezu märchenhaften Aufstieg vom Pagen zum Vertrauten August des Starken hinter sich, nun gilt es, auch bei Kurprinz August, dem designierten Kurfürsten August III. von Sachsen und späteren König August von Polen, zu punkten. Und dessen Vertrauten, Brühls einstigen Diener-Kollegen und Freund Graf Joseph von Sulkowski, auszustechen.

Das gegenseitige Intrigenspiel der nach außen beste Freunde bleibenden Rivalen wird am Hofe mit Spannung verfolgt, so von des Prinzen Gattin, der ehrgeizigen Habsburgerin Maria Josepha, vom Beichtvater des Kurprinzen, Kaplan Guarini, einem heimlichen Strippenzieher ganz nach dem Geschmack des päpstlichen Nuntius, der für den Vatikan im außenpolitischen Ränkespiel der europäischen Monarchien um die Neubesetzung des polnischen Throns ein gewichtiges Wort mitzusprechen gedenkt. Letzterer macht sich dafür stark, den Protestanten Brühl zum 2. Minister zu ernennen.

„Die Macht ausüben, ohne sie zu haben“: Auch seine Mätresse Frederike, Gattin des Grafen von Moszynski, hat ein Interesse an Brühls weiterer Karriere. Die er an der Seite des intriganten Rates Hennicke verfolgt, obwohl August III. seinen Rivalen zum 1. Minister ernannt hat: Christian von Watzdorf, der Kämmerer des inzwischen zum Kurfürsten ernannten August III., lässt beim Drucker Erroll von ihm anonym verfasste ironische Pamphlete gegen die Misswirtschaft am Dresdener Hof vervielfältigen: „In Königstein sitzen fähigere Köpfe als im Kabinett“.

Brühl sorgt dafür, dass nicht er, sondern Sulkowski den Verfasser dafür auf die besagte Festung verbannt. Und geht mit Watzdorfs Geliebter Franziska, Tochter der Oberhofmeisterin Gräfin von Kolowrath, eine Vernunftehe ein auf Wunsch der Wiener Kaiser-Tochter Maria Josepha und dem Segen des kaiserlichen Gesandten Graf von Mitrowitsch. August III., der „phlegmatische Pfeifenraucher auf dem Thron“ (Rat Hennicke), soll zustimmen, dass für den fehlenden männlichen Thronfolger Maria Theresia die Kaiserkrone erhält. Der nach einem erneuten Krieg mit Hilfe des russischen Zaren erneut inthronisierte König von Polen stimmt zu.

Januar 1734. Königskrönung in Krakau, die exakt der August des Starken gleichen soll. Doch sein Sohn blickt eher skeptisch in den Spiegel und geradezu ängstlich beim Aufsetzen der Krone im Dom. Er sucht weiblichen Trost bei Franziska, deren Herz nur Watzdorf gehört, weshalb sie ihren Gatten Brühl beruhigt: „Der schöne Schein bleibt ungetrübt.“ Der Machtkampf zwischen diesem und seinem alten Rivalen Sulkowski geht unvermindert weiter, verlagert auf außenpolitische Diplomatie. Während sein Intimus aus der Jugendzeit auf die mitteleuropäische Achse mit Frankreich und Preußen setzt und sich Schlesien mit Waffengewalt einverleiben will, zieht der Protestant Brühl die katholische Karte Habsburg – mit Unterstützung der Königin und des Kaplans Guarini.

Brühls rechte Hand Hennicke spielt dem österreichischen Botschafter Mitrowitsch ein Geheimpapier Sulkowskis zu, der kurz darauf nach Wien abberufen wird, um an einem Feldzug gegen die Türken teilzunehmen. Der im Desaster endet und die Schwäche der österreichischen Armee unterstreicht. Weshalb Sulkowski mit Oberst Olaf von Rosen vorzeitig nach Dresden zurückkehrt. Franziska sorgt im Bett des Königs dafür, dass Sulkowski entlassen und Brühl zum 1. Minister ernannt wird. Im Gegenzug soll ihr Geliebter Watzdorf freikommen. Hennicke gewinnt den Rat Mentzel dazu, dafür zu sorgen, dass der einstige Kämmerer „von seiner Freiheit keinen Gebrauch mehr machen kann“.

Noch gibt sich Sulkowski nicht verloren. Die Operndiva Faustina Bordoni verhilft ihm mit ihrer Kutsche ins Stadtschloss und sein Vertrauter, der Advokat Ludovici, sammelt fleißig Material gegen Brühl. Er zwingt den Bankier Behrend-Lehmann, das brisante Watzdorf-Dossier herauszurücken. Der labile König will von Unterschlagungen Brühls jedoch nichts wissen, weist Sulkowski die Tür. Und lässt ihn mittels Rosen dennoch vor der bevorstehenden Verhaftung warnen: Brühl hat gesiegt, doch sein Gegenspieler hat außer Landes fliehen können - und die Watzdorf-Papiere befinden sich nun in den Händen des unbestechlichen Rosen.

Pitt Herrmann

Credits

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Szenarium

Dramaturgie

Kamera

Licht

Szenenbild

Kostüme

Schnitt

Ton-Schnitt

Choreografie

Musikalische Leitung

Darsteller

Synchronsprecher

Produktionsleitung

Länge:
2 x 91 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 20.12.1985, DDR-TV [Teil 1];
TV-Erstsendung (DD): 22.12.1985, DDR-TV [Teil 2]

Titel

  • Originaltitel (DD) Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Brühl
  • Gesamttitel (DD) Sachsens Glanz und Preußens Gloria

Fassungen

Original

Länge:
2 x 91 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 20.12.1985, DDR-TV [Teil 1];
TV-Erstsendung (DD): 22.12.1985, DDR-TV [Teil 2]