Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Oberleutnant Wolfgang Dillinger
- Oberleutnant Lutz Zimmermann
- Eberhard "Ebse" Sebnitz
- Laborschwester Elke Sebnitz
- Ehemaliger Hausmeister Herr Kichler
- Sebnitzs ehemalige Nachbarin Frau Scholze
- Verkäuferin Frau Meinke
- 2. Trainer
- Frau Altei
- Holger Bahl
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Adaption
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Standfotos
Licht
Ausstattung
Bau-Ausführung
Requisite
Kostüme
Schnitt
Ton
Mischung
Darsteller
- Oberleutnant Wolfgang Dillinger
- Oberleutnant Lutz Zimmermann
- Eberhard "Ebse" Sebnitz
- Laborschwester Elke Sebnitz
- Ehemaliger Hausmeister Herr Kichler
- Sebnitzs ehemalige Nachbarin Frau Scholze
- Verkäuferin Frau Meinke
- 2. Trainer
- Frau Altei
- Holger Bahl
- Arbeiter beim Reifen-Service
- Kriminalbeamter in der Wohnung Sebnitz
- Alte Frau im Lehstuhl
- Pförtner im Sportzentrum
- Polizeiarzt
- Haftrichter
- 1. Polizeibeamter
- Trainer
- Kriminaltechniker
- Erzieherin
- Blumenhändlerin
- Frau Scholzes Nachbarin
- 2. Polizeibeamter
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- Potsdam; DEFA-Studio für Spielfilme Potsdam-Babelsberg
Länge:
83 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 29.03.1987, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Die alte Frau im Lehnstuhl
- Arbeitstitel (DD) Treffen mit Otto
Fassungen
Original
Länge:
83 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 29.03.1987, DDR-TV
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Die Fingerabdrücke stimmen mit denen überein, die nach einem Raubüberfall vor zwei Jahren, bei dem eine Seniorin, die Mutter von Frau Altei, in ihrer Wohnung starb, genommen wurden. Der Einbrecher hatte sie, als sie sich wehrte, zu Boden geworfen und liegen gelassen: Die alte Frau verblutete an einer Kopfwunde. Der Haftrichter ordnet U-Haft an: Aus Ungarn wird nichts, „begründeter Fluchtverdacht“. Ebses hochschwangere Gattin Elke wird künftig allein im Geburtsvorbereitungskurs Baden und Wickeln lernen müssen.
Jens Kaiser, ein Schüler von Ebse, hatte in dessen Wohnzimmer das jugendliche Porträtfoto seiner Großmutter, der Marktfrau Meinke, entdeckt, dass dieser bei einem lange zurückliegenden Einbruch gestohlen worden war. Nun sind sich die beiden Volkspolizei-Kriminalisten sicher, eine Serie von inzwischen siebzehn Einbrüchen endlich aufklären zu können. Doch noch ist die Indizienlage unzureichend für eine Anklage, immerhin stellt der Polizeiarzt die Haftfähigkeit des seine Unschuld beteuernden Trainers fest.
Eberhard Sebnitz, als Waisenkind in einem Heim aufgewachsen, kam als vielversprechender Geräteturner in ein Internat für Leistungssportler, entsprach aber weder als Aktiver noch später als Trainer den Erwartungen und muss sich nun mit der Betreuung des Nachwuchses begnügen. Alle von der Polizei befragten Zeitzeugen, darunter der ehemalige Heim-Hausmeister Kichler, seine ehemalige Nachbarin Scholze oder sein aktueller Trainer-Kollege, sind voll des Lobes für Ebses Hilfsbereitschaft – und für sein handwerkliches Geschick etwa im Aufbrechen von Schlössern.
„Wir überführen Sie“ ist sich Zimmermann gegenüber dem beharrlich schweigenden Sebnitz sicher, aber die Ermittler kommen nicht wirklich weiter. „Der Weg zu ihm“, schlägt Dillinger vor, „führt vielleicht über seine Frau“. Da trifft es sich gut, dass Elke, die sich nach Gewissheit sehnt so unmittelbar vor der Geburt ihres ersten Kindes, ihren Mann in der U-Haft besucht. Sie glaubt weiterhin an seine Unschuld und fleht Ebse an, die Wahrheit zu sagen.
Der lässt sich tatsächlich umstimmen, verstrickt sich in seinen Aussagen immer mehr in Widersprüche. Als die Polizei nach dem Hinweis eines Arbeiters beim Reifen-Service Ebses idyllisch an einem See gelegene Anglerhütte findet, wird das Motiv des Bilderdiebstahls offenbar: Um gegenüber Elke und ihrer Familie die eigene Vergangenheit zu schönen, hat er mit Hilfe des Porträts und gestohlener Briefe eine eigene familiäre Vita erfunden.
„Die lebt ja, die ist doch gar nicht tot“: Doch erst nach der Rekonstruktion des zwei Jahre zurückliegenden Tathergangs mit der titelgebenden alten Frau im Lehnstuhl kann Eberhard Sebnitz zum Eingeständnis dieser Bluttat gebracht werden…
„Die alte Frau im Lehnstuhl“ ist der erste „Polizeiruf 110“- Fall von Wolfgang Dehler als VP-Kriminalist Dillinger. Dieser erweist sich nicht nur als so hartnäckiger Ermittler wie sein Kollege Zimmermann, sondern auch als Psychologe: Er bindet geschickt die um ihren Gatten bangende Elke Sebnitz in die Befragung des Verdächtigen ein – samt ihres leckeren Kuchens. Dabei lenken Szenarist Wolfgang Dehler und Regisseur Edgar Kaufmann die Sympathie der Zuschauer zunächst auf den Täter mit der ausführlichen, sicherlich beabsichtigt abschreckend wirkenden Schilderung aller durchaus auch bürokratischen Details der Untersuchungshaft eines bisher unbeschriebenen Blattes. Mit der sehr einseitigen, allein auf Sebnitz fokussierten Ermittlung und, zumindest aus heutiger Sicht, nicht zuletzt mit dem Fehlen eines Rechtsbeistandes für den Beschuldigten.
Pitt Herrmann