Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Bergmann
- Theo Lute
- Frau Lute
- Eugen Zoch
- Frau Zoch
- Hilde Ziehlke
- Oma Ziehlke
- Sohn Uwe Ziehlke
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Bauten
Bau-Ausführung
Requisite
Maske
Kostüme
Schnitt
Mischung
Musik
Musik-Ausführung
Darsteller
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Bergmann
- Theo Lute
- Frau Lute
- Eugen Zoch
- Frau Zoch
- Hilde Ziehlke
- Oma Ziehlke
- Sohn Uwe Ziehlke
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- From Mai 1980: Berlin und Umgebung; DEFA-Studio für Spielfilme Potsdam-Babbelsberg
Länge:
80 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 18.01.1981, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Der Teufel hat den Schnaps gemacht
Fassungen
Original
Länge:
80 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 18.01.1981, DDR-TV
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Am anderen Ende der Leitung Oberleutnant Manfred Bergmann, der sich sein Büro mit dem Vorgesetzten Hauptmann Peter Fuchs teilt. Beide leiten sogleich eine Fahndung nach dem Selbstmordgefährdeten ein. Der hat sein Fahrzeug mittlerweile in einem Waldstück abgestellt und knüpft das Abschleppseil an einem starken Ast zum Strick, zögert aber noch mit dem letzten Schritt.
Parallel macht sich Oma Ziehlke Sorgen um ihre alleinerziehende Tochter Hilde Ziehlke, die ihren kleinen Sohn Uwe am frühen Abend bei ihr abgegeben hat, vom Besuch bei einer Freundin aber bis zum anderen Morgen nicht zurückgekehrt ist. Der Abschnitts-Bevollmächtigte (Otmar Richter) hat von der Fahndung nach Theo Lute gehört und informiert Manfred Bergmann, der eine Verbindung zum schriftlichen Mordeingeständnis des Verschwundenen herstellt. Eine großangelegte Suchaktion am See unweit des Dorfes erbringt traurige Gewissheit: die aufgrund ihrer wechselnden Männerbekanntschaft nur „wilde Hilde“ genannte junge Frau ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.
Es war der 22. Juni 1976, als ein Kohlenauto ihr einziges Kind, einen Sohn, überfahren hatte. Ein tragischer Unfall als Anfang vom Ende einer glücklichen Familie, einer intakten Ehe: „Vier Jahre ohne Liebe, ohne ein gutes Wort“ lautet das ernüchternde Fazit des schwer alkoholkranken Theo Lute. Der durch den Wald irrt, an einer Seegaststätte heimlich einige Pinnchen Korn herunterkippt und dann, weil seine Geldbörse in der Werkstatt liegt, bei einem Kioskverkäufer (Günter Schubert) seine Armbanduhr gegen zwei Flaschen Korn versetzt. Spät in der Nacht wird er in der Unterführung des S-Bahnhofs Grünau aufgefunden, von einem Arzt (Jürgen Hilbrecht) verpflastert und zur Ausnüchterung auf die Wache verfrachtet, wo ihn seine entsetzte Gattin identifiziert.
Theo Lute gesteht vollumfänglich – und damit könnte der „Polizeiruf 110“-Krimi schon bei Halbzeit beendet sein. Doch nun beginnt, im Rückblick der Erzählung Lutes und ergänzt um die Aussagen seines Freundes Eugen Zoch, die eigentliche Erzählung – die des unaufhaltbaren Absturzes eines durch den Alkohol jeglichen Halt verlorenen Mannes. Der mit Kinderbildern, die er aus Illustrierten ausgeschnitten hat, die Wände des ansonsten unversehrten Zimmers seines Sohnes pflastert. Der seinen Schmerz zunächst nur am Abend daheim und dann immer früher mit Schnaps zu betäuben versucht.
Der sich schließlich etwa einmal im Monat auf der Datsche seines Freundes Eugen Zoch, dessen Gattin derweil daheim bei den beiden Kindern bleiben musste, bei einer „Herrenpartie“ ungebremst die Kante geben kann, während der stets elegante Mode-Einkäufer mit der „wilden Hilde“ schläft. „Die rosarote Kuh fliegen lassen“ nennen sie ihre regelmäßigen Sauftouren und Zoch ist gar nicht abgeneigt, seinen Freund bei einem „Dreier“ am Sex mit der „schönen Hexe“ teilnehmen zu lassen. Was Hilde Ziehlke jedoch strikt von sich weist - und Theo Lute sicherlich auch nicht mitgemacht hätte: Der sieht in der jungen, lebensdurstigen Mutter das vergangene eigene familiäre Glück gespiegelt.
Das erste Auftreten von Oberleutnant Manfred Bergmann, dem in der populären Krimireihe noch drei weitere folgen sollten, ist ein für „Polizeiruf 110“-Verhältnisse ungewöhnlicher Hardcore-Fall, einer der ersten, der sich mit dem Thema Alkoholabhängigkeit beschäftigt und auch entsprechend kontrovers diskutiert worden ist. Unstrittig allerdings, dass die schonungslose Darstellung des Theo Lute zu den überzeugendsten Leistungen des nur 65 Jahre alt gewordenen Schauspielers Ulrich Thein gehört. Regisseur Manfred Mosblech ist kurz als Mann am Tresen in der Seegaststätte zu sehen, sein Regie-Kollege Helmut Krätzig hat einen Cameo-Auftritt als Kaderinstrukteur.
Pitt Herrmann