Vermißt wird Peter Schnok

DDR 1976/1977 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Galopprennbahn Hoppegarten. Live-Reportage eines zum Ende hin höchst spannenden Rennens. Ein Mann, wie sich später herausstellt der Autoelektriker Peter Schnok, bahnt sich den Weg durch die Menge. Aber nicht zum Totalisator, da er gar nicht wettet. Und noch nicht einmal Lotto spielt, wie seine Vermieterin Birgit Peukert zu Protokoll geben wird. Sondern zur Siegerehrung: Wieder hat der offenbar von ihm bewunderte Jockey Wegner gewonnen, dessen Bild mit persönlicher Widmung in Schnoks Zimmer hängt.

Und damit ein Mann, der in etwa seine Größe hat: Mit 1,56 Metern ist Peter Schnok schon als Kind gehänselt worden. Was sich in der Jugend und sogar am Arbeitsplatz fortgesetzt hat, wo seine Schrauber-Kollegen, die Autoschlosser Ede (Peter Dommisch) und Scholli (Otmar Richter), schon ‘mal einen dummen Spruch ablassen, wenn auch nicht in bewusst böser Absicht. Auch mit den Frauen hat Peter keine guten Erfahrungen gemacht – mit der aktuellen Ausnahme von Eva Klein. Die attraktive und vergleichsweise großgewachsene Post-Angestellte in der Telegrammaufnahme weiß ein Lied zu singen über leere Versprechungen verheirateter älterer Männer und ist froh, seit drei Monaten in Peter einen verlässlichen Partner gefunden zu haben. Der es freilich immer noch nicht lassen kann, mit teuren Geschenken wie jüngst einem Farbfernseher sich Gegenliebe erkaufen zu wollen.

Als Eva zum Flughafen Schönefeld fährt, um ihren Freund nach dessen schon ein Jahr zuvor gebuchtem zweiwöchigem Ungarn-Urlaub abzuholen, erfährt sie am Malév-Schalter vom Reiseleiter (Mathias Blochwitz), dass Peter den Flug gar nicht angetreten hat und auch später nicht nachgekommen ist. Das von Birgit Peukert herbeigerufene Kriminalisten-Team um Oberleutnant Peter Fuchs und Leutnant Vera Arndt befragt die Kollegen im Reparaturwerk, niemand kann sich das offenbar spurlose Verschwinden des in jeder Hinsicht unauffälligen, unbescholtenen Mannes erklären. Es wird durch Nachbarn, den Rentner Schütz (Hermann Hiesgen) und seine Gattin Erna (Charlotte Freygang), über eine lautstarke Auseinandersetzung in Eva Kleins Wohnung am Vorabend des Verschwindens Peter Schnoks informiert.

Eine erste Spur führt zur Gepäckaufbewahrung des Bahnhofs Lichtenberg, wo Peters Gepäckstücke, die seine Vermieterin exakt beschreiben konnte, gefunden werden. Darin vor allem nagelneue Kleiderstoffe, die er, wie Kriminalwachtmeister Lutz Subras herausbekommt, gerne an seine früheren Freundinnen verschenkt hat. Die zweite Spur führt kurze Zeit später zur Betriebsleiterin (Gisela Bestehorn) des VEB Damenmode: binnen zweier Monate seien 4.000 qm Stoff für 2.000 Kleider gestohlen worden, obwohl alle Sicherungsmaßnahmen funktioniert haben.

Bei der Befragung der Reinigungskräfte, die erst nach Schichtende des gerade erst auf ein altes Brauerei-Gelände gezogen Betriebes ihrer Arbeit nachgehen können, verdächtigen Olga (Carola Braunbock) und Adele (Gertrud Brendler) ihre neue Kollegin Gitta Gabler (Ilona Grandke) zumindest der Mittäterschaft: Die gelernte Modistin sei als Putzfrau völlig überqualifiziert.

Eva Klein, die auch von Fleischermeister Günter Decker, dessen Geschäft über den Hof erreichbar ist, heftig umworben wird, erhält Besuch von einem angeblichen Freund Peters, Arthur Peltzer. Dieser sucht nach dem Vermissten und droht dem verheirateten Decker, dessen Ehefrau zu informieren. Peltzer wird auch beim Jockey Wegner vorstellig, dem er ein angeblich lukratives Geschäft vorschlägt. Krimifan Wegner riecht den Braten, geht aber auf den Vorschlag eines Treffens ein, um den Täter auf eigene Faust zu überführen. Was sein Freund, der Jockey Harald Büttner (Wolfgang Ostberg), für zu gefährlich hält, weshalb er die Volkspolizei alarmiert.

Und jetzt geht alles wie am Schnürchen. Der technische Zeichner und Konstrukteur Arthur Peltzer, der mit Gitta Gabler befreundet ist, hat für den Modehersteller die Umbaupläne erstellt, Eva Klein und Harald Büttner erkennen ihn anhand eines Fotos. Auch wenn VP- Major Lehn (Werner Senftleben) nicht amüsiert ist, dass ohne seine Genehmigung mit dem Jockey Wegner ein Amateurdetektiv involviert ist, schnappt die Falle auf einem dem alten Brauereigelände benachbarten Schrottplatz zu…

Gedreht vom 2. August bis 10. September 1976 unter dem Arbeitstitel „Der kleine Mann“ in Berlin, Zeuthen und auf der Galopprennbahn Hoppegarten, schrieb Otto Holub das Szenarium nach der Erzählung „Vermisst wird: Helmut Schnok“ von Hans Siebe (Berlin 1919 bis 2001), die als Band 66 der populären „Blaulicht“-Reihe 1966 im Verlag Das Neue Berlin erschien.

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Drehbuch

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Berlin/DDR
Länge:
60 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 06.02.1977, DDR-TV

Titel

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Vermißt wird Peter Schnok

Fassungen

Original

Länge:
60 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 06.02.1977, DDR-TV