Angelica Domröse

Darstellerin
Berlin

Biografie

Angelica Domröse, geboren am 4. April 1941 in Berlin-Weißensee, besuchte schon als Schülerin einen dramatischen Zirkel im "Haus der jungen Talente". Nach dem Schulabschluss absolvierte sie eine Lehre als Stenotypistin, versuchte aber zugleich, ihren Wunsch nach einer Schauspielkarriere zu erfüllen. Nachdem sie mit 16 Jahren durch die Aufnahmeprüfung der Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen gefallen war, wurde sie während eines Castings von Slatan Dudow für die Rolle der Siegi in "Verwirrung der Liebe" entdeckt – und daraufhin im Januar 1959 doch noch in das bereits laufende Studienjahr der Filmhochschule aufgenommen.

Nach dem Abschluss des Studiums im April 1961 wurde sie ans Berliner Ensemble engagiert. Dort spielte sie in Erich Engels Inszenierung von "Die Dreigroschenoper" zunächst die Hure Betty, ab 1962 die Polly; im gleichen Jahr gab sie in Brechts "Die Tage der Commune" die Näherin Babette. 1966 wurde Domröse zur "Besten Schauspielerin des Jahres" gewählt und wechselte an die Berliner Volksbühne. Dort feierte sie in "Cäsar und Cleopatra" (1967), als "Die schöne Helena" (1972), als Frau Sörby in "Die Wildente" (1973) sowie international mit Brecht-Programmen (1972) große Erfolge.

Parallel zu ihrer Theatertätigkeit spielte Domröse regelmäßig in Kinoproduktionen der DEFA. So sah man sie als Krankenschwester Li in "Julia lebt" (1963) und als Jüdin Ruth Bodenstein in "Chronik eines Mordes" (1965). Auch in einer Reihe sehr unterschiedlicher TV-Produktionen stellte sie die Bandbreite ihrer Darstellungskunst unter Beweis: als selbstherrliche Gräfin in dem Mehrteiler "Wege übers Land" (1968), als resolute Arbeiterin Guste Keuben-Krause in der Serie "Krupp und Krause" (1969) und vor allem in der Titelrolle von Wolfgang Luderers Fontane-Verfilmung "Effi Briest" (1971). Im Lauf ihrer Karriere wurde sie 1971, 1973 und 1975 als "DDR-Fernsehkünstler des Jahres" ausgezeichnet.

Ihre wohl berühmteste Rolle spielte Domröse freilich 1972 in einem Kinofilm, Heiner Carows "Die Legende von Paul und Paula". Durch seine tragikomische Darstellung des alltäglichen Lebens in der DDR wurde der Film zu einem großen Publikumserfolg – 1980 wurde er jedoch aus dem Programm genommen, nachdem Domröse und ihr Leinwandpartner Winfried Glatzeder die DDR verlassen hatten. Schon 1979 hatte sie als Helena in Boy Goberts Inszenierung von "Faust II" am Thalia-Theater in Hamburg gastiert. 1980 holte Peter Zadek sie dann als Frau Quangel für seine Fallada-Revue "Jeder stirbt für sich allein" nach West-Berlin. Mit Hilmar Thate, mit dem sie im Laufe der Jahre oft gemeinsam auf der Bühne und im Film aufgetreten war und den sie 1976 geheiratet hatte, schloss sie sich dem Ensemble des Schillertheaters an, verkörperte dort 1981 Wedekinds "Lulu". 1985/86 spielte sie am Württembergischen Staatstheater Stuttgart in Jérôme Savarys "Bye Bye Show Biz".

Nach ihrer Übersiedlung in die Bundesrepublik wurden Filmrollen selten: Ab 1980 war Domröse fast nur noch in TV-Produktionen zu sehen. Zunächst erhielt sie die besten Rollen von den in der BRD arbeitenden DDR-Regisseuren, so etwa in Frank Beyers Ehedrama "Die zweite Haut" und Egon Günthers "Hanna von acht bis acht". In Helmut Dietls TV-Serie "Kir Royal" hatte sie als erfolgreiche Plattenproduzentin einen glamourösen Star-Auftritt, in Rudi Carrells satirischer TV-Sendung "Tagesshow" trat sie 1986 in einigen Sketchen auf. Viel Kritikerlob erntete sie für ihre Darstellung der Eva an der Seite Hilmar Thates in Detlef Rönfeldts Psychodrama "Hurenglück" (1990, TV).

1991 drehte Domröse noch einmal einen Kinofilm mit Heiner Carow: "Die Verfehlung", eine zwischen Ost- und Westdeutschland angesiedelte Liebesgeschichte, greift Motive aus "Die Legende von Paul und Paula" auf. Ansonsten war sie auch in den 1990er Jahren vor allem im Fernsehen präsent. Unter anderem gab sie drei Mal die Hauptkommissarin Vera Bilewski in der Serie "Polizeiruf 110". Daneben betätigte sie sich ab 1992 auch als Theaterregisseurin, unter anderem am Berliner Schiller Theater und am Wiener Theater in der Josefstadt. Zeitweilig war sie als Dozentin an der Universität der Künste und der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin tätig. 2003 war sie in Branwen Okpakos Drama "Tal der Ahnungslosen" zu sehen. Im gleichen Jahr veröffentlichte sie ihre Biografie "Ich fang mich selbst ein".

2012 kehrte sie auf die Kinoleinwand zurück und verkörperte an der Seite von Otto Sander die weibliche Hauptfigur in der Komödie "Bis zum Horizont, dann links!".

Angelica Domröse lebt wechselweise in Berlin-Charlottenburg und am Siethener See in Brandenburg.

FILMOGRAFIE

2003
  • Darsteller
2001
  • Mitwirkung
1998/1999
  • Darsteller
1997/1998
  • Darsteller
1996/1997
  • Darsteller
1995/1996
  • Darsteller
1991/1992
  • Darsteller
1991
  • Darsteller
1990/1991
  • Darsteller
1990
  • Darsteller
1989
  • Darsteller
1989/1990
  • Darsteller
1988
  • Darsteller
1984-1986
  • Darsteller
1985
  • Darsteller
1984
  • Darsteller
1984/1985
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1979/1980
  • Darsteller
1976/1977
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1975/1976
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1970/1971
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1968
  • Darsteller
1968
  • Darsteller
1966/1967
  • Darsteller
1966
  • Darsteller
1966
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1963
  • Darsteller
1963
  • Darsteller
1962/1963
  • Darsteller
1962
  • Darsteller
1961/1962
  • Darsteller
1961/1962
  • Darsteller
1960/1961
  • Darsteller
1960
  • Darsteller
1958/1959
  • Darsteller