Peter Zadek

Darsteller, Regie, Drehbuch, Musik
Berlin Hamburg

Biografie

Peter Zadek wird am 19. Mai 1926 in Berlin geboren. 1933 emigriert die Familie nach London, später zieht sie nach Oxford. Hier kommt es zu ersten Begegnungen mit dem Theater. 1958 kehrt Zadek nach Deutschland zurück und lernt in Köln Kurt Hübner kennen, der ihn nach Ulm holt, wo jener Intendant ist.

Die 1960er Jahre werden für Zadek zur prägenden Zeit. 1962 wird Hübner Intendant in Bremen und nimmt Zadek mit sich. Gemeinsam entwickeln sie den so genannten Bremer Stil, der sich durch seine avantgardistische und zuweilen radikale Interpretation klassischer Stücke auszeichnet. Schauspieler wie Hannelore Hoger, Vadim Glowna und Bruno Ganz zählen zu dem damals aktiven Ensemble, hinter den Kulissen agieren Peter Stein und Wilfried Minks. Das kleine Theater gilt in dieser Zeit als eines der wichtigsten in Deutschland.

Anschließend wechselt Peter Zadek an das Schauspielhaus Bochum, dem er von 1972 bis 1979 als Intendant vorsteht. Von 1985 bis 1989 ist er Direktor des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Zwischen 1993 und 1995 arbeitet er als Regisseur und künstlerischer Leiter am Berliner Ensemble. Danach – und auch immer wieder zwischendurch – ist der seit 1980 mit der Schriftstellerin und Übersetzerin Elisabeth Plessen liierte Zadek als freier Regisseur tätig, der an allen großen Bühnen Deutschlands tätig ist.

 

Zadeks Filmschaffen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Inszenierung einer Reihe kleinerer TV-Produktionen in den 1960ern und 1970ern. Zwei Kinofilme ragen daraus hervor: 1968/69 dreht Zadek "Ich bin ein Elefant, Madame" über den antiautoritären Schüler Rull, der sich gegen die starren Strukturen an seinem Bremer Gymnasium auflehnt. Der Film wird auf der Berlinale 1969 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Seine zweite Leinwandregiearbeit, "Die wilden Fünfziger" (1983) basiert auf dem Roman "Hurra, wir leben noch" von Johannes Mario Simmel und erzählt vom Aufstieg und Fall eines Nachkriegsgewinnlers zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders.

Zuletzt versucht Peter Zadek, ein großer Anhänger William Shakespeares, den Traum einer eigenen "Shakespeare-Company" zu verwirklichen, ein Projekt, das sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr realisieren lässt. Nach langer Krankheit stirbt der Regisseur am 30. Juli 2009 in Hamburg.

FILMOGRAFIE

1982/1983
  • Regie
1975
  • Regie
1974/1975
  • Regie
  • Drehbuch
1970
  • Regie
  • Drehbuch
1969/1970
  • Regie
  • Drehbuch
1968/1969
  • Regie
  • Drehbuch
  • Musik Sonstiges
1968
  • Regie
  • Drehbuch
1968
  • Regie
  • Drehbuch
1966
  • Regie
  • Drehbuch
1965
  • Regie
  • Drehbuch
1964
  • Regie
  • Drehbuch
1962
  • Regie
1961
  • Regie