Effi Briest

DDR 1968/1969 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
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Pommern und Berlin um die Jahrhundertwende. Effi Briest, die Tochter eines Ritterschaftsrates, ist gerade erst 17 Jahre alt, als sie mit dem Baron Geert von Innstetten verheiratet werden soll. Effi achtet den korrekten und vornehmen, aber um zwei Jahrzehnte älteren Mann, aber sie liebt ihn nicht. Doch ihre Eltern bleiben unerbittlich und zwingen ihre noch sehr kindliche Tochter in die Ehe und zu einem Leben in der Provinz. Effi fügt sich, entdeckt jedoch sehr bald ihre Zuneigung für den jungen Major von Crampas. Es bleibt eine temporäre Liaison, die alles gesellschaftliche Aufsehen vermeidet und mit dem Umzug Innstettens nach Berlin endet. Erst sechs Jahre später findet der Baron Beweise für Effis Fehltritt. Dennoch fordert er den Major zu einem folgenschweren Duell...

Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ von 1896 ist mehrfach verfilmt worden, so 1939 von Gustaf Gründgens mit Marianne Hoppe, 1955 von Rolf Jugert mit Ruth Leuwerik und 1972/73 von Rainer Werner Fassbinder mit Hanna Schygulla, wobei bei Letzterem nicht die Fontane-Geschichte im Mittelpunkt stand sondern der Autor und sein Verhältnis zur damaligen Gesellschaft. Wolfgang Luderers Defa-Film für das Deutscher Fernsehfunk genannte DDR-Fernsehen versagt sich größerer Eingriffe und ist darum bemüht, ein möglichst genaues Gesellschaftsbild der Jahrhundertwende zu vermitteln. Diese „Werktreue“ genannte Exaktheit in Milieu und Landschaft mag man in der Figurenzeichnung – seinerzeit aus westdeutscher Sicht – als „konventionell“ etikettieren, aber wer sich heute die alten Defa-Filme ansieht, auch die Co-Produktionen für das Fernsehen, wird im positiven Sinn erstaunt sein über die hohe handwerkliche und die so ermöglichte künstlerische Qualität vor und hinter der Kamera.

Was, um bei Theodor Fontane zu bleiben, etwa auch auf Ralf Kirstens Defa-Spielfilm „Unterm Birnbaum“ von 1973 mit Angelica Domröse in der Hauptrolle der Ursula Hradscheck zutrifft. Wobei die auf der Ideologie des sozialistischen Realismus basierende „Aneignung des künstlerischen Erbes“, so der Sprachgebrauch in Adlershof wie in Babelsberg, naturgemäß auch andere, kritischer zu beurteilende Werke hervorgebracht hat, erinnert sei an Claus Hammels Fontane-Verfilmung „Frau Jenny Treibel“.

Zurück zu Wolfgang Luderer, der in den 1960er Jahren bei der Defa vier Spielfilme gedreht hatte, darunter der große Erfolg „Meine Freundin Sybille“, bevor er sich fast ausschließlich für den Deutschen Fernsehfunk, 1972 in Fernsehen der DDR umbenannt, dem Medium Bildschirm zuwandte. „Seine“ Effi Briest ist mit Angelica Domröse zwar prominent, aber zumindest in den Anfangsszenen, die auf dem elterlichen Gut Hohen-Cremmen spielen, zu reif besetzt: Eine 17-jährige Dame auf der Schaukel. Da der Altersunterschied offenbar nicht eine so entscheidende Rolle spielen konnte, musste Horst Schulze den Innstetten besonders hölzern geben, was bisweilen arg aufgesetzt wirkt. Der vom Defa-Studio für Spielfilme, PL Adolf Fischer, produzierte 125-minütige Film kam am 31. Juli 1970 auch in die Kinos der DDR, was von der Defa-Stiftung bis heute ignoriert wird. Im Westdeutschland war er in einer um zehn Minuten gekürzten Fassung ab 3. Januar 1971 zu sehen.

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Darsteller

Alle Credits

Drehbuch

Bauten

Kostüme

Darsteller

Länge:
125 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 07.03.1970, DFF2

Titel

  • Originaltitel (DD) Effi Briest

Fassungen

Original

Länge:
125 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 07.03.1970, DFF2