Hilmar Thate

Weitere Namen
Hilmar Otto Thate (Geburtsname)
Darsteller, Musik
Dölau (Halle) Berlin

Biografie

Hilmar Thate, geboren am 17. April 1931 in Dölau bei Halle an der Saale als Sohn eines Maschinenschlossers und einer Hausfrau, begann 1947 in Halle eine Schauspielausbildung. Ab 1949 spielte er am Theater Cottbus, ab 1952 lebte er in Berlin und stand dort zunächst am Theater der Freundschaft, dann am Maxim Gorki Theater auf der Bühne. Von 1959 bis 1970 war er beim Berliner Ensemble engagiert, von 1971 bis 1979 am Deutschen Theater. Zu seinen wichtigsten Rollen zählten Bertolt Brechts Jean Cabet in "Die Tage der Kommune" (1962) und Givola in "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" (1959) sowie Shakespeares "Richard III." (1972). Seine energiegeladenen Darstellungen polarisierten die Kritik, für dieselben Rollen erntete er sowohl überschwängliches Lob als auch vehemente Ablehnung.

Seine ersten Filmrollen spielte Thate ab Mitte der 1950er Jahre. Konrad Wolf engagierte ihn erstmals für seinen Diplom-Film "Einmal ist keinmal" (1955), danach in "Leute mit Flügeln" (1960), "Professor Mamlock" (1961) und "Der geteilte Himmel" (1964) . Auch in Kurt Maetzigs "Das Lied der Matrosen" (1958) und "Der Fall Gleiwitz" (1961) von Gerhard Klein spielte Thate tragende Nebenrollen. Doch erst 1974 spielte er seine erste Film-Hauptrolle: In Siegfried Kühns Goethe-Verfilmung "Die Wahlverwandtschaften" gab er Eduard.

Auch beim Fernsehen erlebte Thate in dieser den Zeit den Durchbruch und erhielt 1976 die Titelrolle im Fünfteiler "Daniel Druskat" als Freund und erbitterter Rivale Manfred Krugs. Für das auf dem Lande spielende Drama aus den ersten Jahren der DDR-Geschichte erhielt Thate den Nationalpreis der DDR. In Kühns Spielfilm "Don Juan, Karl-Liebknecht-Str. 78" (1979) überzeugte er als getriebener Opernregisseur, der den "Don Giovanni" nicht nur auf der Bühne, sondern auch in seinem eigenen Leben inszeniert.

 

Nachdem Thate 1976 zu den Erstunterzeichnern der Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns gehört hatte und sich immer weniger an die DDR-Kulturpolitik anpassen konnte, siedelte er 1980 mit seiner Frau Angelica Domröse nach Westdeutschland über und setzte dort seine Erfolge am Theater fort. Er stand in Westberlin, Bochum, Stuttgart, München, Wien und Salzburg auf der Bühne. 1988 brillierte er an der Seite seiner Frau in "Stalin" von Gaston Salvatore unter der Regie von George Tabori, 1985 in Ingmar Bergmans Inszenierung von "Don Juan".

Auch mit seiner Filmarbeit konnte er im Westen an seine vorigen Erfolge anknüpfen: Er spielte zerrissene Figuren in Thomas Braschs "Engel aus Eisen" (1981) und Fassbinders "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982). Die Rolle des Striplokal-Betreibers Rudi Kranzow in Dieter Wedels TV-Mehrteiler "Der König von St. Pauli" (1997) machte ihn schließlich einem breiten Publikum bekannt.

Höchstes Lob erhielt er auch für Andreas Kleinerts "Wege in die Nacht" (1999), in dem er als Walter, einst in der DDR erfolgreich, seine Arbeitslosigkeit im vereinten Deutschland nicht verkraftet und nachts durch Berlin zieht, um für "Recht und Ordnung" zu sorgen. Für diese Rolle wurde Thate mit dem Grimme Preis und dem Darstellerpreis des Festivals in Karlovy Vary ausgezeichnet. Sowohl einen Deutschen als auch einen Bayerischen Fernsehpreis erhielt er als BKA-Chef Richard Wolf im TV-Film "Operation Rubikon" (2002). In seinen letzten Kinoauftritten war er als Bischof in Volker Schlöndorffs "Der neunte Tag" (2004) und als Komponist in Jutta Brückners "Hitlerkantate" (2005) zu sehen.

Hilmar Thate starb im Alter von 85 Jahren am 14. September 2016 in Berlin.

 

Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

FILMOGRAFIE

2004/2005
  • Darsteller
2003/2004
  • Darsteller
2002
  • Darsteller
2000/2001
  • Darsteller
2001
  • Darsteller
2000
  • Darsteller
1998/1999
  • Darsteller
1996/1997
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1990/1991
  • Darsteller
1988/1989
  • Darsteller
1985
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1983
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1979/1980
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1975/1976
  • Darsteller
1973/1974
  • Darsteller
1972/1973
  • Darsteller
1965/1966
  • Sprecher
1963/1964
  • Darsteller
1963
  • Darsteller
1963
  • Mitwirkung
1962
  • Darsteller
1961/1962
  • Darsteller
1960/1961
  • Darsteller
1961
  • Sprecher
1960/1961
  • Darsteller
1959/1960
  • Darsteller
1959
  • Sprecher
1959
  • Darsteller
1958
  • Darsteller
1958
  • Darsteller
1957/1958
  • Darsteller
1954/1955
  • Darsteller