Hans Richter
Hans Richter wurde am 12. Januar 1919 in Nowawes bei Berlin geboren. Mit zwölf Jahren gab er unter der Regie von Gerhard Lamprecht sein Filmdebüt in der Kinoadaption von Erich Kästners Jugendbuchklassiker "Emil und die Detektive" (1931). Fortan war Richter ein gefragter Kinderdarsteller und nahm nach dem Schulabschluss (Abitur) Schauspielunterricht.
Zu Beginn seiner Karriere hatte Richter Filmauftritte in Dramen wie "Brennendes Geheimnis" (1933) von Robert Siodmak, im berüchtigten NS-Propagandafilm "Hitlerjunge Quex. Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend" (1933), vor allem aber in Komödien: "Csibi, der Fratz" (1934), "Peter" (1934) und Reinhold Schünzels "Die englische Heirat" (1934) zählen hierbei zu den bemerkenswerten Filmen.
Als prägnanter Nebendarsteller blieb Richter auch in den folgenden Jahren vielbeschäftigt; zu seinen prominentesten Rollen zählte dabei der Schüler Rosen in "Die Feuerzangenbowle" (1943). Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er vorwiegend in populären Publikums- und Unterhaltungsfilmen wie "Schwarzwaldmädel" (1950) und "Der Vetter aus Dingsda" (1953). 1955 gab Richter mit "Vatertag" sein Regiedebüt; ab Ende der 1950er Jahre konzentrierte er sich neben seinen Filmauftritten stärker auf die Theaterarbeit.
Von 1958 bis 1960 gehörte er zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, wo er unter der Leitung von Gustaf Gründgens in dramatischen Rollen überzeugte. Richter, der ab 1960 am Schauspiel in Frankfurt spielte, gründete 1974 die Heppenheimer Festspiele. 1992 übergab er die Leitung des Theaterfests an seinen Sohn Thomas.
Hans Richter, der für seine künstlerische Tätigkeit vielfach ausgezeichnet wurde – u.a. mit dem Filmband in Gold und dem Bundesversdienstkreuz – starb am 5. Oktober 2008 in einem Altenpflegeheim in Heppenheim.