Am Brunnen vor dem Tore

BR Deutschland 1952 Spielfilm

Inhalt

Inge Bachner ist die Wirtin des Gasthauses "Am Brunnen vor dem Tore". Als ihr Bruder Erich als vermeintlicher Kunsträuber verhaftet wird, setzt sie alles daran, seine Unschuld zu beweisen. Schließlich gelingt Erich mit Hilfe seines Freundes Kurt die Flucht aus dem Gefängnis. Die beiden Männer finden in dem Gasthaus Unterschlupf – und es dauert nicht lange, bis Inge sich in den charmanten Kurt verliebt. Dann aber taucht überraschend der Brite Robert auf, in den Inge sich während des Kriegs verliebt hatte. Er will die junge Frau mit nach England nehmen. Zwischen zwei Männern stehend muss die Wirtin sich entscheiden, mit wem sie ihre Zukunft teilen will.

 

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Falk Schwarz
Ein Berliner Skandal
Am 7. März 1953 erschien in der Neuen Zeitung, Ausgabe Berlin, eine Rezension dieses Films mit der Überschrift „Die beleidigte Heimat“, die in der Frage gipfelte, welche Berliner Bank denn eigentlich Geld für solche Filme gebe. Zwei Wochen später druckte die NZ dazu einen Leserbrief von Franz Suchan ab, Mitglied im Direktorium der Berliner Zentralbank, der in dem Satz gipfelte: „...darf ich Ihnen mitteilen, dass die Berliner Zentralbank...sich in Zukunft an der Finanzierung von Filmen des Produzenten Ulrich und des Drehbuchverfassers Lüthge grundsätzlich nicht beteiligen wird.“ Das war starker Tobak. Ulrich und Lüthge waren erbost. Ulrich erwog (Schreiben an den Verband deutscher Filmproduzenten vom 10. April 1953) seinen Abgang aus Berlin. Dazu kam es zwar nicht, aber die Attacke hinterliess Spuren. Lüthge durfte keine Drehbücher mehr für Ulrich schreiben. Dabei ist dieser Film nicht besser und nicht schlechter als andere Heimatfilme. Es wird viel gesungen - Lieder, die Kindheit, frühes Glück, Heimatgefühle zurückholen: „Du, du liegst mir am Herzen“. Sonja Ziemann sieht wirklich hübsch aus und sogar Kameramann Kurt Schulz hat sich etwas ausgedacht: er filmt von schräg oben das Paar Ziemann/Klinger, wie sie enttäuscht und voller aufgestauter Gefühle miteinander tanzen. Solche Bilder bleiben. Else Reval, sonst nur in kleinsten Rollen, dreht mächtig auf. Als dann aber die drei Vagabunden „Ach, wie ist‘s möglich, dass ich Dich nicht lassen kannn“ singen, da merkt die Inge, wo sie hingehört. Da ist viel Herz, Schmerz beigemischt, einfache, aber ehrliche Gefühle und schließlich kommt auch noch der längste Trachtenumzug in Ulrichs Filmen überhaupt (fünf Minuten) durch Dinkelsbühl hinzu. Wenn sich aber dieser Film einprägt, dann vor allem wegen des markanten Gesichts von Hans Stüwe und seiner bodenlosen Traurigkeit. Wieder spielt er den Bösewicht, der aus innerer Not handelt. Dass ein ansonsten heiterer Film einen so depressiven und letztlich hochanständigen Mann aushält, dem der Verzicht ins Gesicht geschrieben ist, das hat der Kritiker der NZ in seinem Furor übersehen.

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Drehbuch-Mitarbeit

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 28.09.1952: Außenaufnahmen Rothenburg
    • 24.10.1952 - 08.11.1952: Atelier Berlin-Tempelhof
    • 04.10.1952 - 19.10.1952: Dinkelsbühl
Länge:
2513 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.12.1952, 05296, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 22.09.1958, 05296 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.12.1952, Stuttgart, Palast-Lichtspiele

Titel

  • Originaltitel (DE) Am Brunnen vor dem Tore

Fassungen

Original

Länge:
2513 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.12.1952, 05296, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 22.09.1958, 05296 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.12.1952, Stuttgart, Palast-Lichtspiele

Auszeichnungen

Bambi 1953
  • geschäftlich erfolgreichster deutscher Film