Quirin Berg

Produzent
München

Biografie

Quirin Berg, geboren am 1. März 1978 in München, studierte Produktions- und Medienwirtschaft an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF). Noch vor seinem Diplom-Abschluss im Jahr 2003 gründete er mit seinem Kommilitonen Max Wiedemann die Wiedemann & Berg Filmproduktion. Zu den frühen Produktionen des Duos gehören Iván Sáinz-Pardos Kurzfilm "Schneckentraum" (2000) und Florian Henckel von Donnersmarcks Kurzfilm "Der Templer" (2002), die beide mit dem Murnau-Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurden. 

Nach dem Fernsehspiel "Bei hübschen Frauen sind alle Tricks erlaubt" (2004, Regie: Peter Stauch) gelang Berg und Wiedemann mit ihrer ersten Kinoproduktion gleich ein Welterfolg: Florian Henckel von Donnersmarcks DDR-Drama "Das Leben der Anderen" (2005), über einen Stasi-Hauptmann, der ein prominentes Künstlerpaar bespitzeln soll, war mit über 2,3 Millionen Besuchern (allein in Deutschland) ein überragender Kassenerfolg; auch international zog er zahlreiche Zuschauer an. Zudem erhielt der Film weltweit fast nur positive Kritiken und wurde vielfach preisgekrönt – unter anderem mit sieben Lolas beim Deutschen Filmpreis, mit drei Europäischen Filmpreisen, mit dem französischen Filmpreis César als Bester ausländischer Film, dem britischen BAFTA Award als Bester nicht englischsprachiger Film und als Krönung mit dem Oscar 2007 als Bester fremdsprachiger Film.

Mit Kinoerfolgen wie der Komödie "Kein Bund für's Leben" (2007), Simon Verhoevens Liebeskomödie "Männerherzen" (2009) und Markus Gollers Roadmovie "Friendship!" (2010) setzte die Wiedemann & Berg Filmproduktion ihre Erfolgssträhne fort. 

2010 erweiterten die beiden ihr Arbeitsfeld mit der Gründung der W&B Television. In den folgenden Jahren produzierten sie zahlreiche Fernsehspiele, etwa Sven Bohses Komödie "Unter Umständen verliebt" (2012), Vivian Naefes hoch gelobtes Familiendrama "Einfach die Wahrheit" (2013), Roland Suso Richters preisgekröntes Polit- und Journalismusdrama "Die Spiegel-Affäre" (2014) und den Dreiteiler "Tannbach – Schicksal eines Dorfes" (2015), der ihnen unter anderem einen Bayerischen Filmpreis einbrachte.

Fürs Kino entstanden während dieser Jahre Kassenhits wie Simon Verhoevens "Männerherzen...und die ganz ganz große Liebe" (2011), die Komödien "Wer's glaubt, wird selig" (2012) und "Vaterfreuden" (2014) sowie der Thriller "Who Am I - Kein System ist sicher" (2014). Ein besonderer Erfolg war die Gesellschaftskomödie "Willkommen bei den Hartmanns" (2016, Regie: Simon Verhoeven), über eine chaotisch-dysfunktionale Familie, die einen afrikanischen Asylbewerber aufnimmt. Der Film war nicht nur ein Publikumsliebling, sondern gewann auch zahlreiche Preise, darunter zwei Bayerische Filmpreise (Beste Produktion und Publikumspreis), den Guenter Rohrbach Filmpreis als Bester Film und den Deutschen Comedy Preis für die Beste Filmkomödie.

Ebenfalls 2016 lief im Fernsehen die viel diskutierte Dokudrama-Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU", die unter anderem einen Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis und den Produzentenpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen gewann. Weitere wichtige und teils preisgekrönte TV-Filme von Wiedemann und Berg waren unter anderem die Filmbiografie "Die Dasslers" (2016), Dominik Grafs "Zielfahnder: Flucht in die Karpaten" (2016) und Sherry Hormanns Schulkomödie "Wir lieben das Leben" (2018). Im Serienbereich produzierte W&B Television unter anderem die viel gelobten Titel "4 Blocks" (2017-2019), "Dark" (2017-2020) und "Der Pass" (2018-2021). 

Für Florian Henckel von Donnersmarcks umstrittene Gerhard-Richter-Filmbiografie "Werk ohne Autor", deren Produktion sich von 2015 bis 2018 zog, wurden Wiedemann und Berg mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet; bei den Oscars 2019 gab es Nominierungen für die Beste Kamera und als Bester fremdsprachiger Film. Kassenerfolge war die Roadmovie-Komödie "Die Goldfische" (2019) mit Tom Schilling und Jella Haase und die Liebes- und Gaunerkomödie "Nightlife" (2020) – die fünfte Zusammenarbeit mit Regisseur und Autor Simon Verhoeven.

Im Januar 2020 wurden die Wiedemann & Berg Filmproduktion und W&B Television Teil des 2019 gegründeten Medienunternehmens Leonine, das unter anderem von Fred Kogel geleitet wird. Trotz der Übernahme blieben Quirin Berg und Max Wiedemann weiterhin als Gesellschafter tätig. Als Geschäftsführer und Chief Production Officers leiten sie zudem die gesamte Fiction-Produktion der Leonine-Gruppe.

 

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