Inhalt
Obwohl er sich alle möglichen Ausreden und Finten zurecht gelegt hat, wird der Abiturient Basti nach der Musterung zum Wehrdienst eingezogen – genauer gesagt transportieren ihn die Feldjäger höchstpersönlich von seiner Abi-Feier in die Kaserne. Dort warten bereits schikanöse Vorgesetzte mit unsinnigen Befehlen und grotesken Manövern auf den Neuankömmling. Zum Glück aber ist Basti nicht der einzige, der keine Lust auf Kriegsspiele hat. Gemeinsam mit seinen chaotischen Zimmergenossen versucht er fortan, sich die Zeit beim Bund so locker wie möglich zu gestalten. Erst als sie in einem Freundschaftsmanöver gegen eine Einheit muskelbepackter US-GIs antreten sollen, wird der Ehrgeiz der widerwilligen Soldaten geweckt.
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Wie gut, dass er auf den gleichgesinnten Thorsten Schleifer trifft, der ihm nach harten Verhandlungen und für 'ne Menge Kohle die Urinprobe seiner Freundin verkauft. Diabetes – der sichere Weg zur Ausmusterung. Doch die Entscheidung des von Ohrläppchen zu Ohrläppchen grinsenden Bundeswehrarztes fällt nicht wie erwartet aus: „Gratuliere, meine Herren. Sie haben Diabetes… und außerdem sind Sie schwanger!“
Da kann nur noch eine schriftliche Verweigerung helfen, wie gut, dass der Vater seines WG-Genossen Martin ein bekannter Rechtsanwalt ist. Freilich, erst einmal wird gefeiert, und mittendrin auch die die neue Mitbewohnerin der beiden, die schöne Valesca, auf die beide ein Auge geworfen haben.
Da trifft es sich aus Martins Sicht bestens, dass Basti aus seiner Abiparty von den Feldjägern persönlich abgeholt und in die Kaserne verfrachtet wird. Und hier warten bereits die gesammelten Alpträume eines jeden Wehrdienstverweigerers: herrische Vorgesetzte, allen voran Major Hauptmann und Oberfeldwebel Keller (weiß als einziger der Protagonisten, der selbst gedient hat, was er darstellt: Jan Henrik Stahlberg).
Und eine Grundausbildung, die in die Knochen geht. Und in die Ohren, denn die Befehle, und seien sie auch noch so unsinnig, werden ausschließlich gebrüllt – in exorbitanter Phonstärke. Muss das sein? Eigentlich nicht, doch Basti macht am eigenen Leib die schmerzliche Erfahrung, dass man sich als „Bürger in Uniform“ ganz erheblich die Birne einstoßen kann. Dann sich doch lieber anpassen wie sein Zimmergenosse Schleifer und die Zeit ohne Blessuren an Körper und Seele überstehen.
Zumal Basti ja immer noch an ein Missverständnis glaubt, was seine Verweigerung betrifft. Außerdem nehmen ihn seine neuen Zimmer-Genossen, ein bunt zusammen gewürfelter Haufen chaotischer Typen, ziemlich in Beschlag, hat er ihnen doch verschärften Arrest besorgt durch seinen anfänglich zur Schau getragenen und dabei recht dünkelhaften Widerstand gegen Hauptmann & Keller.
Aus durchgeknallten Stubenkameraden kann ein echtes Team werden, wenn die Erkenntnis reift, dass man nur gemeinsam überlebt in diesem alltäglichen Wahnsinn: der wortkarge, gestört wirkernde Ufo, der Streber Max „Zonk“ Zonkowitz, das verwöhnte adlige Berufssöhnchen Justus von Bülow und der türkischstämmige Bonsai-Rambo Nefzat Akinci überwinden die anfänglichen Reibereien. Gemeinsam bieten sie den Ausbildern die Stirn und sorgen für reichlich Action in der Kaserne, zumal auch junge Frauen in der Sani-Abteilung Dienst tun. Darunter mit Unteroffizier Jana Roth auch eine Medizinstudentin, für die Basti nicht abgeneigt wäre, durchs Feuer zu gehen.
Die Gelegenheit bietet sich, als das jährliche Freundschafts-Manöver gegen die muskelbepackten GIs der US-Nachbarkompanie ansteht, ein immerwährender Prestigekampf zwischen Major Hauptmann und dem US-Major Ridgeley. Letzterer steht vor seiner Pensionierung und hat nur noch ein einziges Ziel: Er will Hauptmanns wohlgehütetes Sammelobjekt, einen Panzer, mit über den Großen Teich nehmen. Kann in so kurzer Zeit aus sechs Weicheiern ein passabler Haufen Soldaten werden? Schleifer zeigt den Jungs – und Ridgeleys attraktiver Gattin (Lucie Pohl) – dass er nicht dieser Spezies zuzurechnen ist: Echte Helden braucht das Land...
Der englische Regisseur Granz Henman wurde hierzulande bekannt als Drehbuchautor u.a. für Til Schweigers „Der Eisbär“, „Harte Jungs“ und „Knallharte Jungs“. Seine bei den Gebirgsjägern in Lenggries und auf dem Truppenübungsplatz „Alte Heide“ bei München gedrehte Komödie „Kein Bund fürs Leben“ kommt als putzmunteres Gegenstück zu Leander Haußmanns DDR-Klamotte „NVA“ daher. Keineswegs frei von muffigen Pennälerfilm-Witzchen und „Schulmädchenreport“-Plattheiten längst vergangener bundesdeutscher Kintopp-Zeiten stimmt hier wenigstens der Soundtrack zwischen Animals, Chicago und Ramones. Free-TV-Premiere war am 13. März 2010 auf Pro Sieben.
Pitt Herrmann