Arzen von Cserepy: Praktische Liebhaber-Übungen für Darsteller im Film (1919)
Quelle: Jeanpaul Goergen |
Kinotechnikum Wieder (Anzeige 1919) |
Der ungarische Filmregisseur Arzen von Cserepy (auch: Arsen von Cserépy bzw. Arzen E. von Cserepy) war 1919 auch Unterrichtsleiter im Kinotechnikum Wieder, Berlin W 8, Leipziger Straße Nr. 77. Wie aus einer Anzeige aus dem Buch "Wie komme ich zum Film?" (1919) von Max Mack hervorgeht, bot das Institut eine Ausbildung für Filmdarsteller im eigenen Atelier an. Neben Kursen für Komparserie und Darsteller gab es auch Einzelunterricht. Lehrkräfte waren Regisseure und Schauspieler "aus dem tätigen Beruf".
In einem weiteren Inserat in "Wie ein Film geschrieben wird und wie man ihn verwertet" (1919) von E. A. Dupont teilte von Cserepy mit: "Ich übernehme die Ausbildung befähigter Schauspieler, Schriftsteller usw. als Film-Regisseure." Die Übungen würden im Atelier bei Aufnahmen erfolgen. [Abb.] In beiden Anzeigen stellte sich von Cserepy als Direktor der 1918 gegründeten John Hagenbeck-Film-Gesellschaft vor.
Inhaberin des Kinotechnikum Wieder war die Schauspielerin Matilde Wieder, die u.a. in Wien, Weimar und Hamburg auf der Bühne stand und mit Mate Wieder identisch sein dürfte. Diese wurde in einer Anzeige Ende 1920 als einer der neuen Stars der Cserepy-Produktion präsentiert ("Sport im Bild", Nr. 51, 24.12.1920, S. 1502-3). Interessanterweise publizierte von Cserepy in den 1910er Jahren auch unter dem Pseudonym "Konrad Wieder".
Cserepys Schrift "Praktische Liebhaber-Übungen für Darsteller im Film" erschien 1919 im Verlag Kinotechnikum Wieder, also im Selbstverlag der Filmschule. Es ist anzunehmen, dass sie vorrangig für die Kursteilnehmer bestimmt war. Leider ist sie in keiner Bibliothek nachweisbar.
Jeanpaul Goergen (Mai 2020)
Arzen von Cserepy: Praktische Liebhaber-Übungen für Darsteller im Film. Berlin: Verlag Kinotechnikum Wieder 1919
Traub/Lavies: 576, 680