Biografie
Christoph M. Kaiser, geboren am 24. Februar 1964, gehörte 1988 zum Gründungsduo der Popgruppe "The Jeremy Days", bei der er als Songschreiber und Bassist fungierte. Das Debütalbum der Band erreichte 1988 die Top 20 der Charts, die Single "Brand New Toy" schaffte es sogar bis in die Top 11. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1995 veröffentlichten "The Jeremy Days" insgesamt sechs Studioalben sowie ein Live-Album. Von 1994 bis 2000 war Kaiser als Produzent für unterschiedliche Labels und Bands tätig, so etwa für die sizilianische Sängerin Etta Scollo, den deutschen Sänger Maxim Rad und den Musiker Michel van Dyke sowie für die Gruppe "Die Zimmermänner".
Seine erste Filmmusik komponierte Christoph M. Kaiser für Matthias Glasners Gangsterfilm "Sexy Sadie" (1996). Für Hans Christian Schmid schrieb er die Musik zu dem Jugendfilm "Crazy" (2000). Im Jahr 2003 begann seine Zusammenarbeit mit dem Komponisten Julian Maas, mit dem er in Hamburg die Produktionsfirma "Kaiser Maas – Music and Sounddesign" gründete. Seither komponierte das Duo die Musik zu zahlreichen Kino-, Fernseh- und Werbefilmen. Zu ihren Kinoarbeiten gehören die erotische Liebesgeschichte "Eden" (2006) und der Kinder- und Jugendfilm "Max Minsky und ich" (2007). Für Lars Kraume komponierten sie die Musik zu dessen "Tatort"-Folgen "Wo ist Max Gravert" (2005) und "Der frühe Abschied" (2008) sowie zu dem Schuldrama "Guten Morgen, Herr Grothe" (2007, TV). Eine weitere Fernseharbeit von Maas und Kaiser war die hoch gelobte Krimiserie "KDD – Kriminaldauerdienst" (2007-2010), für die sie 2008 eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis erhielten. Außerdem komponierten sie die Musik zu zahlreichen "Tatort"-Folgen, häufig mit Matthias Glasner, Edward Berger oder eben Lars Kraume als Regisseur.
Für Kraume schrieben sie auch die Musik zu dem Kinofilm "Die kommenden Tage"(2010), für die sie mit dem "Preis der deutschen Filmkritik" ausgezeichnet wurden. Die Musik für Kraumes "Tatort"-Folge "Borowski und der brennende Mann" (2013) brachte ihnen einen Nominierung der Deutschen Akademie für Fernsehen ein. Im gleichen Jahr schrieben sie die Musik zu der Familiengeschichte "Meine Schwestern", ebenfalls mit Lars Kraume als Regisseur.
Wiederholt arbeiteten die beiden Komponisten auch mit Matthias Glasner zusammen. So etwa bei dem Psychothriller "Das Geheimnis der falschen Mutter" (2007, TV), dem kontrovers diskutierten Pädophilie-Drama "This Is Love" (2009) und dem Thriller "Die Stunde des Wolfes" (2011 TV). Auch mit Edward Berger verbindet Maas und Kaiser neben dessen "Tatort"-Folgen und "KDD – Kriminaldauerdienst" eine langjährige Zusammenarbeit. So schrieben sie für ihn die Musik zu der familiären Tragikomödie "Ein guter Sommer" (2011, TV) und der temporeichen Gesellschaftskomödie "Mutter muss weg" (2011, TV). Bergers hoch gelobtes Drama "Jack" (2014), über die nächtliche Großstadtodyssee zweier kleiner Jungen, wurde im Wettbewerb der Berlinale 2014 uraufgeführt – Musik auch hier: Christoph M. Kaiser und Julian Maas.
2015 starteten gleich zwei Kinofilme von Lars Kraume, bei denen Maas und Kaiser für die Musik verantwortlich zeichneten: Das zeitgenössische Familiendrama "Familienfest" und das historische Drama "Der Staat gegen Fritz Bauer". Für "Der Staat gegen Fritz Bauer" wurden die beiden Komponisten mit dem Günter Rohrbach Filmpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielten sie für diese Musik eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis 2016. Eine weitere Nominierung für den Deutschen Filmpreis erhielten sie nach mehreren weiteren hochkarätigen Fernseharbeiten wie "Die vierte Gewalt" (2016) und "Der König von Berlin" (2017) für Emily Atefs auf der Berlinale uraufgeführtes Drama "3 Tage in Quiberon" (2018) über Romy Schneider - und gewannen. Zudem wurden sie für diese Musik mit dem Europäischen Filmpreis (European Composer 2018) ausgezeichnet.
Für Lars Kraumes Miniserie "Die neue Zeit" zum Bauhaus-Jubiläum erhielten sie bei Cannes Series 2019 den Preis für die beste Musik.