Birgit Minichmayr

Darstellerin, Ton
Linz, Österreich

Biografie

Birgit Minichmayr, geboren am 3. April 1977 in Linz, Österreich, absolviert nach ihrem Schulabschluss eine Schauspielausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar. Im Anschluss erhält sie prompt ein Engagement am renommierten Wiener Burgtheater, wo sie 1999 als Dirne in Schnitzlers "Reigen" ihr Bühnendebüt gibt. Ein Jahr später erhält sie den Nestroy-Theaterpreis als "Bestes Nachwuchstalent"; 2004 erhält sie den Nestroy-Preis als "Beste Darstellerin" für ihre Verkörperung der Medea in "Das goldene Vlies" am Burgtheater.

Bis zum Jahr 2004 gehört Minichmayr dem Ensemble des Burgtheaters an. Nach einer Hauptrolle in Frank Castorfs "Gier nach Gold"-Inszenierung auf den Ruhrfestspielen wird sie zur Saison 2004/2005 Ensemblemitglied der Berliner Volksbühne. Ab 2007 ist Minichmayr, die wechselweise in Berlin und Wien lebt, erneut in Klassiker-Inszenierungen ("König Lear", "Macbeth") am Wiener Burgtheater zu sehen.

Ihr Kinodebüt gibt Birgit Minichmayr im Jahr 2000 als Bertolt Brechts Tochter in "Abschied – Brechts letzter Sommer" von Jan Schütte. Im folgenden Jahr spielt sie eine tragende Nebenrolle als Stenotypistin bei den Furtwängler-Verhören in "Taking Sides". Ebenfalls 2001 wird sie auf der Berlinale zum österreichischen "Shooting Star" gekürt. In den kommenden Jahren ist Minichmayr neben ihrer Theaterarbeit immer wieder in Kino- und Fernsehrollen zu sehen, wobei man stets den Eindruck gewinnt, dass sie diese sehr genau nach künstlerischen Gesichtspunkten und darstellerischen Herausforderungen aussucht.

Zu ihren wichtigsten Arbeiten gehören so unterschiedliche Filme wie Jessica Hausners kunstvolles Mystery-Melodram "Hotel" (2004), Barbara Alberts ruhiges Ensemble-Drama "Fallen" (2006), Tom Tykwers Bestseller-Adaption "Das Parfum" (2006) und Doris Dörries hoch gelobter "Kirschblüten – Hanami" (2008).

Im Jahr 2009 ist Minichmayr in Hauptrollen in zwei Filmen zu sehen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Wolfgang Murnbergers rabenschwarze, makabre Komödie "Der Knochenmann" und Maren Ades preisgekröntes Beziehungsdrama "Alle Anderen". Für ihre Leistung in Ades Film wird sie auf der Berlinale 2009 als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gehört sie zum Ensemble von Michael Hanekes vielfach preisgekröntem Gesellschaftsdrama "Das weiße Band".

Für ihre Verkörperung der Titelfigur in Xaver Schwarzenbergers auf wahren Ereignissen beruhendem Historiendrama "Die Verführerin Adele Spitzeder" (2011), über eine Betrügerin, die im 19. Jahrhundert Kleinanleger und ganze Gemeinden in den Ruin trieb, wird Minichmayr bei der Verleihung des österreichischen Filmpreises "Romy" als Beliebteste Schauspielerin ausgezeichnet.

Eine ebenfalls hoch gelobte Leistung liefert sie in Matthias Glasners Drama "Gnade", das im Wettbewerb der Berlinale 2012 Premiere feiert: Darin verkörpert Minichmayer eine Auswanderin, deren brüchige Beziehung zu ihrem Mann sich auf überraschende Weise verändert, als sie in Norwegen ein Mädchen überfährt und den tödlichen Vorfall vertuscht. Für diese Rolle erhält Minichmayr Nominierungen für den Deutschen Filmpreis und den Deutschen Schauspielerpreis.

In Nebenrollen gehört sie zum Ensemble von Antonin Svobodas Filmbiografie "Der Fall Wilhelm Reich" (2012, TV) und Nikolaus Leytners Alzheimer-Drama "Die Auslöschung" (2013, TV). Lars Becker besetzt sie in seinem Kriminalfilm "Unter Feinden" (2013, TV) als Ehefrau des ermittelnden Kommissars. Für Regisseur Urs Egger vekörpert sie in "Eine Liebe für den Frieden" (2014, TV) die Nobelpreisträgerin Bertha von Suttner – eine Rolle, die ihr zum zweiten Mal eine "Romy" als Beliebteste Schauspielerin einbringt. In der Krimireihe "Dengler" übernimmt sie ab 2015 eine Hauptrolle als Hacker-Aktivistin.

Weitere Hauptrollen hat Minichmayr unter anderem in dem deutsch-russischen, im Jahr 1941 spielenden Vorkriegsdrama "Lieber Hans" (2014) und in "Tiere" (CH/AT/PL 2017), einer Mischung aus Psychodrama und Mysterythriller. Anfang 2018 sieht man sie in gleich zwei hochkarätigen Filmen auf der Kinoleinawand: In dem Gangsterfilm "Nur Gott kann mich richten" spielt sie eine knallharte Polizistin, und in Emily Atefs "3 Tage in Quiberon" (DE/AT/FR 2017) verkörpert sie Hilde Fritsch, eine enge Freundin Romy Schneiders (Marie Bäumer). "3 Tage in Quiberon" feiert im Wettbewerb der Berlinale Premiere und startet im April 2018 offiziell in den Kinos. Beim Deutschen Filmpreis 2018 wird Minichmayr mit dem Preis für die Beste weibliche Nebenrolle ausgezeichnet.

Im Abstand von nicht ganz einem Monat kommen im Februar und März 2019 zwei weitere Filme mit Minichmayr in die Kinos: erneut unter der Regie von Doris Dörrie nimmt sie in "Kirschblüten & Dämonen", der Fortsetzung des 2008 entstandenen "Kirschblüten – Hanami", ihre Rolle als Tochter bzw. Schwester der Familie wieder auf, an der Seite von Hannelore Elsner in einem ihrer letzten Filme. In Alireza Golafshans Roadmovie "Die Goldfische" ist sie die Mitbewohnerin einer Wohngruppe behinderter Menschen, die sich - angestachelt von einem durch einen Unfall frisch querschnittsgelähmten Banker - auf den Weg nach München macht, um eine beträchtliche Menge Schwarzgeld in Sicherheit zu bringen.  

Im September 2019 zeigt der TV-Sender ARTE Lars Kraumes Bauhaus-Miniserie "Die neue Zeit", in der Minichmayr in fünf Folgen als die Komponistin Alma Mahler-Werfel zu sehen ist, die zunächst mit dem Komponisten Gustav Mahler, dann mit dem Architekten Walter Gropius und schließlich mit dem Dichter Franz Werfel verheiratet war. Neben Alexandra Maria Lara spielt sie auch eine Hauptrolle in Nana Neuls tragisch-komischem Roadmovie "Töchter" (nach dem Bestseller von Lucy Fricke), in dem zwei Freundinnen aufbrechen, den schwerkranken Vater (Josef Bierbichler) zu einem Sterbehilfeverein in die Schweiz zu begleiten. Der Film kommt im Oktober 2021 in die Kinos. Dazwischen spielt Minichmayr weiterhin einmal jährlich eine Hauptrolle neben Ronald Zehrfeld als Hackerin in Filmen aus der Krimi-Reihe "Dengler".  

Für ihre Rolle als Ehefrau eines Gestapo-Opfers in "Schachnovelle" von Philipp Stölzl wurde sie für den Deutschen Filmpreis 2021 nominiert.

Neben ihrer Arbeit für Fernsehen und Kino ist Minichmayr regelmäßig auf der Bühne zu sehen. Nachdem sie mehrere Jahre frei gearbeitet hat, ist sie seit der Saison 2019/20 wieder festes Ensemble-Mitglied des Burgtheaters in Wien.

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Mitwirkung
2020/2021
  • Darsteller
2020/2021
  • Darsteller
2019/2020
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2017/2018
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2013-2017
  • Sprecher
2015
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2014
  • Darsteller
2012/2013
  • Darsteller
2013
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2007-2009
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2007/2008
  • Darsteller
2006
  • Darsteller
2003/2004
  • Darsteller
2003/2004
  • Darsteller
2002/2003
  • Darsteller
2001
  • Darsteller