Am Freitag, 17. Januar 2020, wurde im Münchner Prinzregententheater der Bayerische Filmpreis zum 41. Mal verliehen. Den mit 200.000 Euro dotierten Hauptpreis für die Beste Produktion teilen sich Peter Hartwig und die Brüder Jonas und Jakob Weydemann für "Systemsprenger" sowie Lena Schömann und Bora Dagtekin für die Produktion von "Das perfekte Geheimnis".
Nora Fingscheidts intensives Drama "Systemsprenger" war zuvor schon als deutscher Beitrag ins Rennen um eine Oscar-Nominierung gegangen. Dagtekins Komödie konnte sich mit fast fünf Millionen Besucher*innen Platz eins der meistgesehenen deutschen Filme des Jahres sichern.
Der undotierte Publikumspreis, den die Zuschauerinnen und Zuschauer aus den Top 5 der meistbesuchten deutschen Filme aus 2019 wählen konnten, ging an "Leberkäsjunkie" - ein erneuter Erfolg für eine Ed-Herzog-Verfilmung eines "Eberhofer"-Krimis.
Der Preis für die beste Regie ging an Sherry Hormann für ihren Berlinale-Beitrag "Nur eine Frau", in dem sie die Geschichte von Hatun Aynur Sürücü erzählt, die wegen ihres Wunschs nach einem selbstbestimmten Leben von ihrem Bruder ermordet wurde. Den Nachwuchsregiepreis konnte Alireza Golafshan mit der ungewöhnlichen Tragikomödie "Die Goldfische" gewinnen.
Zur Besten Hauptdarstellerin wurde in diesem Jahr Anne Ratte-Polle gekürt für ihre vielschichtige Hauptrolle als an Krebs erkrankte Pilotin in "Es gilt das gesprochene Wort". Der Preis für den Besten Schauspieler ging sowohl an Bjarne Mädel als auch an Lars Eidinger für ihre Rollen als ungleiche Brüder in "25 km/h". Die Pendants als Beste Nachwuchsdarsteller*innen: Luna Wedler für die Hauptrolle im emotionalen Drama "Dem Horizont so nah" und Jan Bülow in der Titelrolle des diese Woche gestarteten "Lindenberg! Mach dein Ding" als junger Panikrocker.
Zum Besten Dokumentarfilm wurde "Walchensee Forever" von Janna Ji Wonders gekürt – die Regisseurin ist selbst am Walchensee aufgewachsen und erzählt die Geschichte einer deutschen Familie über fünf Generationen aus der Perspektiven der Frauen.
Martin Busker und Fabian Hebestreit konnten den Bayerischen Filmpreis für ihr außergewöhnliches Drehbuch von "Zoros Solo" gewinnen, während Christian Schwochows Lenz-Verfilmung "Deutschstunde" die Auszeichnung für die Beste Bildgestaltung in Person von Frank Lamm erhielt. In diesem Jahr wurde der Pierrot außerdem das erste Mal seit zehn Jahren wieder in der Kategorie Beste Filmmusik verliehen - hier konnte sich Arash Safaian über einen Preis für seine Arbeit an Jan-Ole Gersters "Lara" freuen.
Der Pierrot für den Besten Kinder- und Jugendfilm ging an Caroline Links einfühlsame Verfilmung von Judith Kerrs Klassiker "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" und wurde an die Produzenten Jochen Laube und Fabian Maubach vergeben. Den Sonderpreis des Bayerischen Filmpreises erhielt Regisseur Philipp Stölzl für das Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York".
Mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten zeichnete Markus Söder den Schauspielveteranen Heiner Lauterbach aus, der es als "wandlungsfähiger Charakterkopf" sich selbst und seiner Mitwelt es zwar nicht immer einfach gemacht habe, wohl aber immer interessant, so Söder.
Mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro ist der Bayerische Filmpreis einer der höchstdotierten und begehrtesten Filmpreise in Deutschland.
Quelle: www.br.de