Kurt Raab
Kurt Raab, geboren am 20. Juli 1941 in Bergreichenstein (Böhmen). Auf dem Musischen Gymnasium Straubing lernt er Wilhelm Rabenbauer (Peer Raben) kennen. Nach dem Abitur gehen beide gemeinsam nach München, wo Raab neben dem Studium der Germanistik und Geschichte beim Fernsehen arbeitet, u.a. als Requisiteur für das ZDF. 1966 wird er Kassierer im action-theater, und spielt in Rabens "Antigone" Bearbeitung seine erste Rolle.
1968 ist Raab Mitbegründer des antiteaters, tritt in Folge in zahlreichen Inszenierungen Fassbinders auf und wirkt als Autor und Regisseur mit. Seine erste große Filmrolle hat Raab in "Warum läuft Herr R. Amok?", und neben der Bühnenarbeit ist er bis 1977 an fast allen Filmproduktionen Fassbinders beteiligt. Er verfasst eine erste Drehbuchversion zu "Mutter Küsters Fahrt zum Himmel" und überzeugt nicht nur als Darsteller, sondern auch als Ausstatter: 1971 wird er für seine Ausstattung zu "Whity" mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
In Uli Lommels "Die Zärtlichkeit der Wölfe" – der auf einem Drehbuch Raabs basiert – spielt er den Massenmörder Haarmann, außerdem übernimmt er Rollen in Filmen von Reinhard Hauff, Herbert Achternbusch und Michael Fengler.
Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Fassbinder spielt Raab an Bühnen in Bochum, München und Hamburg und setzt seine Film- und Fernsehkarriere fort. Raab, der in den 1980er Jahren an der Immunschwäche AIDS erkrankt, thematisiert seine Erfahrungen mit der Krankheit u.a. in der TV-Dokumentation "Mitten im Leben".
Kurt Raab verstirbt am 28. Juni 1988 in Hamburg.