Fotogalerie
Alle Fotos (2)Biografie
Peter Przygodda, geboren am 26. Oktober 1941 in Berlin, gründete nach verschiedenen Jobs Anfang der sechziger Jahre eine Studiobühne mit Rolf Zacher und begann 1969 als unabhängiger Editor und Filmemacher zu arbeiten. Zum ersten Mal Regie führte Przygodda beim Kurzfilm "Der Besuch auf dem Lande" mit Zacher in der Hauptrolle. Zu seinen ersten Projekten als Editor gehörte Wim Wenders" "Summer in the City" (1969-71) – seitdem war Przygodda Editor fast aller Filme von Wenders. Nachdem er bereits bei mehreren Filmen mit dem Musiker Irmin Schmidt von der Avantgarde-Rockgruppe Can zusammengearbeitet hatte, drehte Przygodda 1971/72 als Regisseur und Cutter den Konzertfilm "Can".
In den folgenden Jahren arbeitete er außer mit Wim Wenders unter anderen für die Regisseure Klaus Lemke, Hans-Jürgen Syberberg, Volker Schlöndorff ("Die verlorene Ehre der Katharina Blum", 1975), Reinhard Hauff ("Messer im Kopf", 1978) und Hans W. Geissendörfer ("Der Zauberberg", 1982). Für seine Montage der Wenders-Filme "Falsche Bewegung" und "Der amerikanische Freund" erhielt er 1975 und 1978 den deutschen Filmpreis in Gold. Doch Przygodda schnitt nicht nur Autorenfilme - vom Experimentalfilm bis zur schlichten Unterhaltung reichte sein Repertoire.
1979 realisierte er seine dritte Regiearbeit, den in Brasilien gedrehten Dokumentarfilm "...als Diesel geboren", den Przygodda selbst als "Amateurfilm auf 35mm" bezeichnete, gefolgt von dem Projekt "Alle Geister kreisen", einer Mischung aus Dokumentar- und Spielszenen. In den achtziger Jahren gab Przygodda Film-Workshops in Brasilien und schnitt neben vielen weiteren Arbeiten die Wenders-Filme "Der Stand der Dinge", "Paris, Texas" und "Der Himmel über Berlin". 1989 erhielt er den bayerischen Filmpreis für den Schnitt von Uli Edels "Letzte Ausfahrt Brooklyn".
Przygodda blieb auch in den Neunzigern vielseitig: 1995 schnitt er Romuald Karmakars Kammerspiel "Der Totmacher", 1996 Schlöndorffs aufwändige internationale Co-Produktion "Der Unhold" und 1998 den "neurologischen" Dokumentarfilm "Kopfleuchten" (Grimme-Preis 1998) von Mischka Popp und Thomas Bergmann.
2002 zeichnete er für die Montage des viel beachteten Debüts von Robert Schwentke, "Tattoo", verantwortlich, und 2004 arbeitete er wieder für Geissendörfer ("Schneeland") und Wenders ("Don"t Come Knocking"). Zu seinen letzten Arbeiten zählten Schlöndorffs "Strajk - Die Heldin von Danzig" und Wenders" "Palermo Shooting". Przygodda war außerdem an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film als Dozent tätig.
Peter Przygodda starb wenige Wochen vor seinem 70. Geburtstag am 2. Oktober 2011 in München.