DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum widmet Hannelore Elsner Hommage mit prominenten Gästen

Von Mittwoch, 3., bis Mittwoch, 31. Juli, präsentiert das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum eine Reihe mit herausragenden Filmen der Schauspielerin Hannelore Elsner.

 

Hannelore Elsner, eine der großen deutschen Schauspielerinnen, starb am 21. April überraschend im Alter von 76 Jahren. Das DFF, dem sie als Wahl-Frankfurterin bis zuletzt freundschaftlich verbunden war, widmet Hannelore Elsner im Juli eine ausführliche Hommage, zu der Schauspielkollegin Uschi Glas am Mittwoch, 17. Juli, und Regisseurin Doris Dörrie am Mittwoch, 31. Juli, zu Gast sein werden.

Mittwoch, 17. Juli, 20:15 Uhr

"Club der einsamen Herzen"
Uschi Glas zu Gast
Uschi Glas spielte bereits 1969 an der Seite von Hannelore Elsner in "Pepe, der Paukerschreck" – 50 Jahre später standen sie in "Club der einsamen Herzen" erneut vor der Kamera. Urs Spörri (DFF) spricht mit Uschi Glas über die gemeinsame Arbeit.

"Club der einsamen Herzen"
DE 2019. R: Christine Hartmann
Hannelore Elsner, Uschi Glas und Jutta Speidel spielen drei Freundinnen, die sich seit Jugendtagen aus den Augen verloren hatten. Nach einer zufälligen Begegnung und der Rückkehr der exzentrischen Kiki beschließen die drei, gemeinsam ein Tanzcafé zu eröffnen. Das Vorhaben und ein heimlicher Verehrer geben dem zerstrittenen Trio neue Energie und den Glauben an die Liebe zurück. Hannelore Elsner hat die Fertigstellung dieses fürs Fernsehen produzierten Films nicht mehr erlebt.

Mittwoch, 31. Juli, 20:15 Uhr

"Kirschblüten und Dämonen"
"Was tut sich - im deutschen Film?" mit
Doris Dörrie
In Gedenken an Hannelore Elsner präsentiert Regisseurin Doris Dörrie "Kirschblüten und Dämonen", die Fortsetzung von "Kirschblüten – Hanami" von 2007. Nach dem Film spricht Ulrich Sonnenschein (epd film) mit Doris Dörrie.

"Kirschblüten und Dämonen"
DE 2019. R: Doris Dörrie
Hannelore Elsners letzter Kinofilm: Zehn Jahre nach dem Tod von Trudi und Rudi ist deren Sohn Karl arbeitslos und Alkoholiker, zu seiner Frau und seinem Kind hat er keinerlei Kontakt mehr. In dieser verzweifelten Situation steht plötzlich Yu vor seiner Tür, die weise, japanische Freundin seiner Vaters, die ihm einst in seiner Trauer beistand. Gemeinsam besuchen sie sein verlassenes Elternhaus, wo Karl sich seinen Dämonen stellt.

In memoriam Hannelore Elsner: Die Filmreihe

Mittwoch, 3. Juli, 20:30 Uhr und Freitag, 5. Juli, 18 Uhr
"Mein letzter Film"
Deutschland 2002. R: Oliver Hirschbiegel
Bodo Kirchhoff schrieb Hannelore Elsner diesen Monolog auf den Leib, für den sie den Deutschen Filmpreis erhielt: "Ich bin, was ich spiele, und ich bin es nicht". Die Schauspielerin Maria spricht über sich, über ihre Beziehung zu ihrem Mann, über ihren Beruf, über das Älterwerden. Der äußere Rahmen dieser Erzählungen ist ein Abschied: Sie packt ihren Koffer, wobei jeder Gegenstand in ihren Händen zum Ausgangspunkt von Erinnerungen wird. Jedes Stück aus ihrem Leben wird so ein Requisit in "Mein letzter Film".

Samstag, 6. Juli, 18 Uhr und Mittwoch, 10. Juli, um 20:30 Uhr
"Die Reise nach Wien"
BRD 1973. R: Edgar Reitz
1943 in einem Dorf im Hunsrück: Toni und Marga, deren Männer an der Front sind, kämpfen sich durch den Kriegsalltag und träumen von kleinen und großen Fluchten. Sie schlachten heimlich ein Schwein und reisen nach einem Geldfund abenteuerlustig nach Wien. Wieder zuhause erwartet sie ein Ermittlungsverfahren wegen Schwarzschlachtung, doch die beiden Frauen wissen den zuständigen Ortsgruppenleiter so zu kompromittieren, dass er selbst in weit größere Schwierigkeiten gerät. Edgar Reitz' Werk war Hannelore Elsners Wunschfilm für einen geplanten Besuch im DFF.#

Sonntag, 7. Juli, 20:30 Uhr
"Berlinger"
BRD 1975. R: Alf Brustellin, Bernhard Sinkel
Alf Brustellin (bis zu seinem Unfalltod Elsners Lebensgefährte) inszeniert hier ein fiktives Biopic des 1914 geborenen Wissenschaftlers, Abenteurers und Industriellen Lukas Berlinger. In den 1930ern heiratet Berlinger die schöne Marlit. Als Chemiker und "kriegswichtiger Wissenschaftler" muss Berlinger im Zweiten Weltkrieg nicht an die Front. Als jedoch herauskommt, dass er Verfolgten zur Flucht in die Schweiz verhilft, ist er ebenfalls gezwungen, seine Heimat zu verlassen. 1968 kehrt Berlinger zurück nach West-Berlin und begegnet der knapp 30 Jahre jüngeren Lehrerin Maria, die Marlit verblüffend ähnlich sieht.

Samstag, 13. Juli, 20:15 Uhr und Freitag, 19. Juli, 18 Uhr
"Die Unberührbare"
Deutschland 2000. R: Oskar Roehler
Nach zwei Jahrzehnten mit erfolgreichen Fernsehrollen wurde "Die Unberührbare" Hannelore Elsners Kino-Comeback, für das sie mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde: Oskar Roehler erzählt von den letzten Monaten im Leben der Schriftstellerin Hanna Flanders. Schon lange hat die einst idealistische Autorin ihre große Zeit hinter sich. Mit dem Fall der Mauer bricht für die linke Autorin eine Welt zusammen. Die vom Leben gezeichnete, vereinsamte Frau zieht nach Berlin, um neu anzufangen. Doch dort interessiert sich niemand mehr für sie und ihre Ideale.

Sonntag, 14. Juli, 18 Uhr
"Rot und Blau"
Deutschland 2003. R: Rudolf Thome
Nach 20 Jahren findet die junge Ilke ihre Mutter Barbara wieder. Sie tritt in das Leben der Architektin, die mittlerweile einen neuen Mann und weitere Kinder hat, und wird voller Offenheit in den Kreis der Familie aufgenommen. Dann aber taucht auch der Privatdetektiv, der Ilke zu ihrer Mutter führte, in Barbaras Leben auf – denn auch er teilt ein Stück Vergangenheit mit ihr. "Rot und Blau" war der Auftakt zu einer mehrjährigen Zusammenarbeit Hannelore Elsners mit Regisseur Rudolf Thome.

Mittwoch, 24. Juli, 20:30 Uhr
"Immer wenn es Nacht wird"
BRD 1961. R: Hans D. Bove
Die erste Hauptrolle der jungen Hannelore Elsner, nachdem sie zuvor schon mit Freddy Quinn gespielt hatte: Hier verkörpert sie eine der beiden Freundinnen eines Arztsohnes, der sich auf der Flucht vor der bürgerlichen Ordnung ins Nachtleben stürzt – und sich mit Syphilis ansteckt. Ein atmosphärischer Sittenfilm mit intensiven Parallelmontagen, Film-Noir-inspirierter Straßenfotografie und der Musik des Jazzpianisten Wolfram Röhrig. Elsner äußerte noch vergangenes Jahr den Wunsch, diese Rarität selbst wiederzusehen.

Freitag, 26. Juli, 18 Uhr
"Alles auf Zucker!"
Deutschland 2005. R: Dani Levy
In "Alles auf Zucker!" beweist Hannelore Elsner ihr tragikomisches Talent als Marlene, die Ehefrau des Ex-DDR-Sportreporters Jaecki Zucker: Finanziell steht der schlitzohrige Zocker vor dem Ruin und die resolute Marlene droht damit, ihn zu verlassen. In dieser Situation kommt das Erbe seiner Mutter gerade recht. Die Sache hat nur einen Haken: Um das Erbe zu erhalten, muss Jaecki sich mit seinem Bruder Samuel, einem orthodoxen Juden, versöhnen. Seine einzige Chance sind nun Marlene, seine Kinder – und ein Billardturnier.

Samstag, 20. Juli, 20 Uhr und Dienstag, 30. Juli, 18 Uhr
"Kirschblüten – Hanami"
Deutschland 2008. R: Doris Dörrie
Hannelore Elsner in einer ungewöhnlichen Rolle: "Kirschblüten – Hanami" erzählt die Geschichte einer poetischen Reise. Nur Trudi weiß, dass ihr Mann Rudi Krebs im Endstadium hat. Als letzte gemeinsame Unternehmung reisen Trudi und Rudi in ein Hotel an die Ostsee. Dort stirbt plötzlich Trudi – Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen. Er weiß nicht, wie das Leben weitergehen soll. Bis er sich auf den Weg nach Japan macht, um dort den jüngsten Sohn zu besuchen und Trudis lebenslange Leidenschaft für das Land des Kabuki endlich zu verstehen.

Quelle: www.dff.film