Uschi Glas

Weitere Namen
Ursula Glas (Geburtsname)
Darstellerin, Drehbuch, Produzent
Landau an der Isar

Biografie

Uschi Glas, geboren am 2. März 1944 in Landau an der Isar, wollte nach dem Realschulabschluss zunächst Architektin werden. 1964 zog sie nach München, wo sie als Sekretärin unter anderem in einer Anwaltskanzlei arbeitete, zugleich aber Kontakte zur lokalen Filmszene knüpfte. Nachdem sie bei einer Filmpremiere den Produzenten Horst Wendlandt durch kritische Bemerkungen über den aufgeführten Film beeindruckt hatte, gab er ihr eine kleine Rolle in dem Edgar-Wallace-Film "Der unheimliche Mönch" (1965, Regie: Harald Reinl). Nach dieser bestandenen Talentprobe bot er ihr einen Siebenjahresvertrag an, der eine zweijährige Ausbildung in Schauspiel, Gesang und Tanz beinhaltete.

Ihre erste Hauptrolle spielte Glas 1966 als Indianerin Apanatschi in der Karl-May-Adaption "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" (Regie: Harald Philipp). Es folgten Rollen in der musikalischen Komödie "Das große Glück" (1967, Regie: Franz Antel) und dem Edgar-Wallace-Film "Der Mönch mit der Peitsche" (1967, Regie: Alfred Vohrer).

Der große Durchbruch gelang Glas 1968 mit einer Hauptrolle in "Zur Sache, Schätzchen" (Regie: May Spils). Die Komödie über einen jungen Münchener Tagedieb und seine Freundin griff als einer der ersten deutschen Filme das Lebensgefühl junger Menschen am Vorabend der 68er-Unruhen auf. "Zur Sache, Schätzchen" war ein großer Kassenerfolg und wurde mit zwei Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet; Glas erhielt eine Filmpreis-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin. Antiautoritär zeigte sie sich im gleichen Jahr in der erfolgreichen Pennäler-Komödie "Die Lümmel von der ersten Bank" mit Hansi Kraus und Theo Lingen. Mit dem Edgar-Wallace-Krimi "Der Gorilla von Soho" (1968, Regie: Alfred Vohrer) konnte sie innerhalb weniger Monate einen dritten Kassenhit verbuchen.

In den folgenden Jahren sah man Glas in einer Vielzahl an Haupt- und Nebenrollen. Allein 1971 wirkte sie in neun Kinofilmen mit. Zu dieser Zeit spielte sie vor allem in Komödien wie "Hurra, unsere Eltern sind nicht da" (1970), "Wir hau'n den Hauswirt in die Pfanne" (1971) und "Ich denk', mich tritt ein Pferd" (1975) sowie in Krimis wie "Die Tote aus der Themse" (1971) und "Der Killer und der Kommissar" (F/I/BRD 1972), an der Seite von Jean Gabin und Fabio Testi. Zwischen 1970 und 1974 betätigte sie sich zudem als Schlagersängerin, wobei sie unter anderem mit dem Produzenten Giorgio Moroder zusammenarbeitete. Daneben stand sie regelmäßig in erfolgreichen Inszenierungen von Boulevardstücken auf der Theaterbühne. Durch ihre Film-, Bühnen- und Musikerfolge avancierte sie rasch zum Publikumsliebling und Teenageridol: Von den Lesern der Jugendzeitschrift "Bravo" wurde sie zwischen 1967 und 1977 zehn Mal mit dem "Bravo Otto" ausgezeichnet.

Ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre arbeitete Uschi Glas zunehmend auch fürs Fernsehen. In der populären Serie "Polizeiinspektion 1" spielte sie von 1977 bis 1988 die Hauptrolle einer gutherzigen, leicht naiven Polizistengattin. Ein großer Erfolg war auch die Serie "Unsere schönsten Jahre" (1983-1985) mit Elmar Wepper, die von der wechselhaften Beziehung eines Münchner Paares erzählte. Ebenfalls mit Wepper als Partner spielte sie von 1989 bis 1993 die Hauptrolle in der Serie "Zwei Münchner in Hamburg", für die sie zweimal (1990, 1992) mit dem österreichischen Filmpreis "Romy" ausgezeichnet wurde. Eine weitere "Romy" erhielt Glas für ihre Hauptrolle als Hotelbetreiberin in der Serie "Ein Schloß am Wörthersee" (1992/93). Zu ihren weiteren großen Serienerfolgen gehören "Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg" (1994-1997), in der sie eine kämpferische Kieswerkbesitzerin gab, "Sylvia – Eine Klasse für sich" (1998-2000), die Glas als beliebte Gymnasiallehrerin zeigte, sowie "Zwei am großen See" (2003-2006), in der sie an der Seite von Ruth Drexel eine Hotelerbin spielte.

Zwischenzeitlich war Glas auch wieder als Theaterschauspielerin und Sängerin aktiv: 2002 veröffentlichte sie das Album "Uschi Glas singt die schönsten Weihnachtslieder", 2003 das Album "Sonne, Mond und Sterne - Uschi Glas singt die schönsten deutschen Lieder". 2004 veröffentlichte sie unter dem Titel "Mit einem Lächeln - mein Leben" ihre Autobiographie.

Neben den TV-Serien, die sie über Jahre hinweg zur populärsten Schauspielerin des deutschen Fernsehens machten, wirkte Glas ab Mitte der 1990er Jahre häufiger auch in Fernsehfilmen mit. Zu ihren wichtigsten Arbeiten gehören hier Stefan Krohmers Thriller "Die Erpressung – Ein teuflischer Pakt" (2001), über eine Staatsanwältin, die im Fall eines Polizistenmordes ermitteln muss; die Komödie "Drei unter einer Decke" (2003, Regie: Peter Weck), in der sie die nervenstarke Küchenchefin einer bayerischen Schwankwirtschaft gab; das Melodram "Alles Glück dieser Erde" (2003, Regie: Otto W. Retzer) an der Seite von Maximilian Schell; und die modernen Heimatfilme "Wieder daheim" (2008) und "Für immer daheim" (2011), über eine Wallstreet-Investmentbankerin, die in ihre oberbayerische Heimat zurückkehrt.

Im Lauf ihrer fast 50 Jahre währenden Karriere wurde Uschi Glas, die sich auch in sozialen Belangen engagiert, mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt: Unter anderem mit dem Bayerischen Verdienstorden (1992), einem Ehrenpreis beim Bayerischen Fernsehpreis 1995, dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (beide 1998) sowie mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste (2011).

Im Jahr 2013 sah man Glas dann erstmals seit fast 30 Jahren wieder auf der Kinoleinwand: In dem Kassenhit "Fack Ju Göhte" verkörperte sie in Anspielung auf ihre frühen Pauker-Filme eine heillos entnervte Lehrerin. Diese Rolle übernahm sie auch in den Fortsetzungen "Fack ju Göhte 2" (2015) und "Fack ju Göhte 3" (2017).

Während dieser Jahre erhielt sie 2016 in München für ihren Verein BrotZeit, der deutschlandweit bedürftige Kinder an Grundschulen mit einem ausgewogenen Frühstück versorgt, den Prix Courage für soziales Engagement. 2017 wurde Glas zur Botschafterin von Niederbayern ernannt. 

Nach einem kleinen Kinoauftritt in der Münchner Kneipenkomödie "Schmucklos" (2019) hatte Glas eine bedeutende Fernsehrolle in der Komödie "Club der einsamen Herzen" (2019): An der Seite von Jutta Speidel und Hannelore Elsner (in einer ihrer letzten Rollen) spielte sie eine von drei alten Jugendfreundinnen, die gemeinsam ein Tanzcafé eröffnen wollen. Aber auch auf der großen Leinwand blieb Uschi Glas zu sehen: Der Kinderfilm "Max und die Wilde 7" (2020) zeigte sie in einer Hauptrolle als rüstige Seniorin, die sich zusammen mit einem kleinen Jungen und zwei weiteren Rentnern auf Diebesjagd begibt. Diese Rolle übernahm sie auch in der 2024 startenden Fortsetzung.

Daneben sah man sie in einer kleineren Nebenrolle von Jan Bonnys eigenwilliger Crime-Comedy-Serie "King of Stonks" (2022) und, etwas klassischer, in dem "Inga Lindström"-Film "Einfach nur Liebe" (2023, TV) und dem "Schwarzwaldkrimi"-Zweiteiler "Schneekind" (2024).

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Darsteller
2019/2020
  • Darsteller
  • Co-Produzent
2017-2019
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2017
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2013
  • Darsteller
2011-2013
  • Darsteller
1997
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1996/1997
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1993
  • Darsteller
  • Drehbuch
1987
  • Darsteller
1978
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1977
  • Darsteller
1977
  • Darsteller
1976
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1972
  • Darsteller
1972
  • Darsteller
1970/1971
  • Darsteller
1970/1971
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1968
  • Darsteller
1967/1968
  • Darsteller
1967
  • Darsteller