Darsteller, Musik, Produzent
Köln

Biografie

Heiner Lauterbach, geboren am 10. April 1953 in Köln, schrieb sich nach seinem Schulabschluss bereits mit 18 Jahren auf der Kölner Schauspielschule ein und stand mit 19 erstmals auf der Theaterbühne. Seine ersten Kinoauftritt hatte er 1975 mit einer kleinen Rolle in der Sex-Klamotte "Schulmädchen-Report 9: Reifeprüfung vor dem Abitur", gefolgt von kurzen Auftritten in zwei weiteren Folgen der Reihe ("Irgendwann fängt jede an", 1976; "Probieren geht über Studieren", 1977, ohne Nennung).

Bis Mitte der 80er Jahre stand er in diversen Theaterinszenierungen auf der Bühne und wirkte in tragenden Rollen in deutschen und internationalen Fernsehproduktionen mit, darunter "La certosa di Parma" ("Die Kartause von Parma", IT/FR/DE, 1982) mit Marthe Keller, sowie, in einer wiederkehrenden Rolle als Polizeibeamter, in mehreren Folgen der TV-Krimreihe "Der Alte" (1978-81).

1985 wurde für Lauterbach zu einem entscheidenden Jahr seiner Karriere: Neben einprägsamen Rollen in Roland Suso Richters Filmen "Nur Frauen, kein Leben" und "Kolp" gelang ihm mit einer Hauptrolle in Doris Dörries Kassenhit "Männer" der große Durchbruch. Darin verkörperte er einen selbstgefälligen Erfolgstypen, der eines Tages herausfindet, dass seine Frau ihn mit einem unsteten Lebenskünstler betrügt. Die Rolle brachte ihm und seinem Co-Star Uwe Ochsenknecht jede Menge Kritikerlob und einen Deutschen Filmpreis ein.

In den folgenden Jahren sah man ihn in Kinofilmen wie Doris Dörries melancholischer Komödie "Paradies" (1986) und Rolf von Sydows Thriller "Bangkok Storys" (1989). Seine größten Erfolge konnte er jedoch im Fernsehen feiern: Von 1988 bis 1993 spielte er eine Hauptrolle als Ermittler in der Krimiserie "Eurocops", 1991 verkörperte er in Theodor Kotullas hoch gelobtem und preisgekröntem Drama "Von Gewalt keine Rede" einen konservativen Ehemann, dessen Frau einer Vergewaltigung zum Opfer fällt.

Vor allem in den 80er Jahren arbeitete Lauterbach auch als Synchronsprecher und lieh unter anderem Stars wie Kevin Costner ("The Untouchables - Die Unbestechlichen"), Richard Gere ("Yanks") und Gérard Depardieu ("Mord um Macht") seine Stimme; bei Christopher Walken ("James Bond 007 - Im Angesicht des Todes", "King of New York") galt er bis 1990 als dessen Stammsprecher.

Mitte der 90er Jahre erlebte Lauterbachs Karriere dann einen zweiten Schub: Im Kino konnte er mit einer Rolle als Vater in der Kästner-Verfilmung "Charlie & Louise - Das doppelte Lottchen" (1994), als machohafter Verlagslektor in Sönke Wortmanns Kassenhit "Das Superweib" (1996) und als Produzent in Helmut Dietls Schickeria-Satire "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997) Erfolge verbuchen – die Rolle in Dietls Film brachte ihm gar einen Bayerischen Filmpreis und eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. Im Fernsehen spielte er in Dieter Wedels aufwändigem Mehrteiler "Der Schattenmann" (1996) einen verdeckten Ermittler der Polizei, in Bernd Eichingers viel beachtetem "Das Mädchen Rosemarie" (1996) einen vermögenden Freier, der dem Charme der legendären Prostituierten Rosemarie Nitribitt erliegt, und in Urs Eggers Politthriller "Opernball" (1998) einen Reporter, der in ein Attentatsszenario verwickelt wird. Für seine Verkörperung eines Drogenfahnders, dessen Sohn ins Halbweltmilieu abzurutschen droht, in Dominik Grafs "Der Skorpion" (1997), erhielt Lauterbach exzellente Kritiken und wurde mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Trotz weiterer Leinwanderfolge mit Sönke Wortmanns "Der Campus" (1998), Doris Dörries "Erleuchtung garantiert" (1999) und, als Erich Pommer, in Joseph Vilsmaiers Filmbiografie "Marlene" (2000), zog Lauterbach sich Anfang der 2000er Jahre für einige Zeit aus dem Kinogeschäft zurück. Er wirkte in einer Vielzahl von Fernsehspielen mit, wobei die Bandbreite von eher trivialen Filmen wie der Romanze "Der Bernsteinfischer" (2005) bis zu ambitionierten Werken wie Bernd Böhlichs Filmbiografie "Der Verleger" (2002), mit Lauterbach in der Titelrolle als Axel Springer, Roland Suso Richters Kriegsdrama "Dresden" (2006), Jorgo Papavassilious historischem Katastrophenfilm "Die Sturmflut" (2006) und Joseph Vilsmaiers Kriegsdrama "Die Gustloff" (2008) reichte.

Erst 2009 meldete Lauterbach, der zwischendurch immer wieder auch Bühnenrollen übernimmt, sich als Kinoschauspieler zurück: mit einem Auftritt als stark kurzsichtiger Pressefotograf in Til Schweigers Komödie "Zweiohrküken" und als Wissenschaftler zwischen Realität und Virtualität in dem Science-Fiction-Drama "Reality XL" (2012).

Eine eher ungewöhnliche Rolle übernahm Lauterbach in der Komödie "Vatertage - Opa über Nacht" (2012): Darin gibt der lange Jahre als "Vorzeige-Macho" bezeichnete Schauspieler den schwulen Vater eines Münchner Lebenskünstlers. Eher seinem Image entsprach kurz darauf der Part in Til Schweigers "Schutzengel" (2012), in dem Lauterbach einen skrupellosen Mafioso verkörpert.

Eine kleine, aber prägnante Rolle hatte er kurz darauf als gefühlskalter Agenturchef in Matthias Schweighöfers Kinohit "Schlussmacher" (2012). Eine Hauptrolle spielte Lauterbach in dem Thriller "Ein schmaler Grat" (2013), als Serienmörder, der sich nach seiner Verhaftung ein Psycho-Duell mit einer jungen Journalistin liefert. Für Aufsehen sorgte das TV-Drama "Einfach die Wahrheit" (2013, Regie: Vivian Naefe), in dem Lauterbach einen Vater verkörperte, der des sexuellen Missbrauchs an seiner Tochter bezichtigt wird.

Danach sah man ihn in zwei Kinofilmen: In dem Jugendfilm "V8 - Du willst der Beste sein" (2013) gab er den vermögenden Vater eines jugendlichen Kart-Rennfahrers, in dem preisgekrönten Drama "Der blinde Fleck" spielte er Hans Langemann, den ehemaligen Leiter des bayrischen Verfassungsschutzes. Unter der Regie von Hansjörg Thurn hatte er in dem Katastrophenfilm "Helden - Wenn Dein Land Dich braucht" (TV, 2013) die Rolle des deutschen Bundeskanzlers, in dem russischen Kriegsfilm "Stalingrad" (RU, 2013) gab er einen deutschen Oberstleutnant. Bei dem Gangsterfilm "Harms" (2013) war Lauterbach nicht nur Hauptdarsteller, sondern fungierte auch als Produzent: Er spielte darin einen alternden Berufsverbrecher, der nach Verbüßung einer langjährigen Haftstrafe sofort den nächsten Coup plant. Der von Nikolai Müllerschön inszenierte Film feierte beim Münchner Filmfest 2013 Premiere und startete im Juni 2014 in den deutschen Kinos.

Kurz darauf gehörte Lauterbach zum Ensemble der Komödie "Wir sind die Neuen", über den Kleinkrieg zwischen einer partyfreudigen Alt-68er-WG und einer WG strebsamer Studenten. In der Märchenverfilmung  "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" (2015, TV) hatte er eine Hauptrolle als König; in dem Dreiteiler "Tannbach – Schicksal eines Dorfes" (2015) spielte er die Hauptrolle eines adeligen Großgrundbesitzers nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit "Harms"-Regisseur Nikolai Müllerschön drehte Lauterbach die Tragikomödie "Letzte Ausfahrt Sauerland" (2015, TV). Darin verkörperte er einen todkranken Menschenfeind, der sich mit seinem besten Freund (Friedrich von Thun) auf eine Reise zu den Orten seiner Vergangenheit begibt.

Eine starke Rolle hatte Heiner Lauterbach in "Meister des Todes" (2015), einem hoch gelobten, auf investigativen Recherchen basierenden TV-Drama über illegale Waffengeschäfte deutscher Firmen und Beamten. Lauterbach spielte in dem Film eine Hauptrolle als skrupelloser Vertriebschef eines Waffenunternehmens. Viel Aufmerksamkeit bekam auch "Die Udo Honig Story" (2015, TV), eine an den Fall Uli Hoeneß angelehnte Satire über einen Fußballmanager (Uwe Ochsenknecht), der zu einer Haftstrafe verurteilt wird; Lauterbach hatte darin eine zentrale Rolle als karikaturenhaft angelegter Anstaltsdirektor. Außerdem gehörte er zum Ensemble der Verwechslungskomödie "Weihnachts-Männer" (2015, TV) und als todgeweihter Kronzeuge zur Besetzung des viel gelobten Thrillers "Das Programm" (2015, TV). Im März 2016 wurde zudem "Beste Feinde" (Regie: Nikolai Müllerschön) ausgestrahlt, eine Komödie, die bereits 2013/2014 als Pilotfilm einer (nie realisierten) Serie produziert worden war; die zweite Hauptrolle spielte einmal mehr Uwe Ochsenknecht.

Auf der Kinoleinwand sah man Lauterbach 2016 in Nikolai Müllerschöns "Frauen". In der Komödie über drei gegensätzliche Männer, die während einer turbulenten Autofahrt vor allem über ihre Frauenbilder diskutieren, hatte er eine Hauptrolle als gestresster Unternehmer. Im gleichen Jahr hatte er eine Hauptrolle in der preisgekrönten Komödie "Willkommen bei den Hartmanns", als Vater einer dysfunktionalen Familie, dessen Frau einen afrikanischen Asylbewerber aufnimmt. Auch in "Unter deutschen Betten" (2017) bewies Lauterbach sein komödiantisches Talent, diesmal als eitler Ex-Produzent einer abgehalfterten Schlagersängerin (Veronica Ferres). Ebenfalls mit Ferres sah man ihn in der Romantikkomödie "Unzertrennlich nach Verona" (2018, TV).

Für viel Aufsehen sorgte "Die Saat des Terrors" (2018), ein investigativer TV-Spielfilm von Daniel Harrich, über die Verstrickungen von Geheimdiensten und Terroristen. Lauterbach spielte darin einen integren Sicherheitsbeauftragten der deutschen Regierung. Auf der Kinoleinwand sah man ihn in der schwarzen Komödie "Kalte Füße" (DE/AT 2018), als an den Rollstuhl gefesselten, aber keineswegs senilen Rentner, und als undurchschaubaren Pferdezüchter in "Immenhof - Das Abenteuer eines Sommers" (DE/BE 2018). Eine tragende Rolle hatte er auch in Marco Kreuzpaintners Kriminaldrama "Der Fall Collini" (2019), als gerissener Staranwalt und Mentor der Hauptfigur.

Beim Bayerischen Filmpreis 2020 wurde Lauterbach mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet.  

Im Fernsehen sah man ihn unter anderem in den viel gelobten investigativen Spielfilmen "Saat des Terrors" (2019) und "Meister des Todes 2" (2020); auf der Kinoleiwand wirkte er in leichterer Kost wie der Komödie "Enkel für Anfänger" (2020) und dem Kinderfilm "Immenhof - das große Versprechen" (2022) mit.

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