Das dokumentarische Porträt
Quelle: Dokumentarfilminitiative |
Visual zum Symposium "Das dokumentarische Porträt" |
Um eine kritische Inspektion und eine Annäherung an aktuell angewandte Formen des dokumentarischen Porträts ging es der Dokumentarfilminitiative - dfi in ihrem Symposium am 8. und 9. Oktober 2015 in Köln. In Kooperation mit der dfi präsentiert filmportal.de einige Interviews mit prominenten Dokumentarfilmer*innen zum Thema. Auf der Seite der dfi finden Sie dazu auch eine Video-Dokumentation der Werkstattgespräche und -berichte.
Fast alle DokumentarfilmerInnen haben schon mal das Porträt einer Person oder einer Gruppe, deren besondere Geschichte, Werk oder Situation filmisch gezeichnet, ob für das Fernsehen oder für das Kino.
Welche Einflüsse übt eine Zeit auf die auch beim Publikum so beliebte dokumentarische Form aus? In Zeiten der Selbstdarstellung für alle in den Social Media, der umfassenden Vorab-Medialisierung von Material, von bereits darin vorhandenen Wertungen und Erinnerungen sowie einem immer engeren rechtlichen Rahmen für öffentliche Persönlichkeits- und Werkdarstellungen wurde im Symposium wie in den Einzelinterviews gefragt, was ein Porträt heute noch an tieferen Einsichten über und neuen Zugängen zu einer Person filmisch übermitteln kann.
Mit einer Konzentration auf den abendfüllenden Kinofilm wurden zunächst Künstler*innenporträts befragt. Corinna Belz ("Gerhard Richter Painting"), Andres Veiel ("Black Box BRD"), Kerstin Stutterheim ("Ilya & Emilia Kabakov und die Kunst der 'totalen' Installation") und Fosco Dubini ("Thomas Pynchon", "Jean Seberg", "Hedy Lamarr") berichteten über ihre sehr unterschiedlichen, manchmal auch fiktionalen Zugänge zu bildenden Künstlern, Dichtern und Schriftstellern oder Schauspielerinnen.
Zum einzigen Porträt eines Naturwissenschaftlers und seiner wissenschaftlichen und persönlichen Welt äußerte sich Petra Seeger ("Auf der Suche nach dem Gedächtnis - Der Hirnforscher Eric Kandel"). Marc Bauder ("Master of the Universe") und Birgit Schulz ("Die Anwälte – eine deutsche Geschichte") haben die Porträtform dazu genutzt, zur Darstellung zeithistorischer und mentaler Prozesse durchzudringen, in denen sich ihre Protagonist*innen befinden und befanden.
Wie sich das Porträt in Fragmente oder auch in einer dezidierten Konzentration auf die ästhetisch-filmische Ebene auflösen kann, dazu äußerten sich Andrea Roggon ("Mülheim Texas - Helge Schneider hier und dort") und Anna Hepp ("Ich möchte lieber nicht").
Weitere Informationen zum Symposium und zur Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW finden Sie unter: www.dokumentarfilminitiative.de
Quelle: Dokumentarfilminitiative, © Mathis Hanspach |
Teilnehmer*innen des Symposiums |