Christoph Maria Herbst
Christoph Maria Herbst, geboren am 9. Februar 1966 in Wuppertal, gab 1997 als Darsteller in der Comedy-Serie "Sketchup – The Next Generation" sein TV-Debüt. Es folgten zahlreiche Rollen in actionbetonten Fernsehserien wie "Der Clown" und "Alarm für Cobra 11" sowie TV-Filmen wie "Scharf aufs leben" und "Solange es Männer gibt" (beide 2000), bevor er 2002 an der Seite von Anke Engelke in der Comedy-Serie "Ladykracher" seinen Durchbruch feierte. Fortan war der überaus (ver-)wandlungsfähige Herbst vor allem in komödiantischen Rollen zu sehen: In Kassenhits wie "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" und "Der Wixxer" (beide 2004) spielte er gagreiche Nebenrollen. In Helmut Dietls "Vom Suchen und Finden der Liebe" und Doris Dörries "Der Fischer und seine Frau" (beide 2005) zeigte er zugleich, dass er es versteht, auch kleinere Nebenrollen in etwas ernsteren Filmen pointiert zu charakterisieren.
Seit dem Jahr 2004 spielte Christoph Maria Herbst die Titelrolle in der Pro7-Comedy-Serie "Stromberg" (5 Staffeln, 2004-2012), die im Gewand einer Reality-Soap den Büroalltag in einer fiktiven Versicherungsgesellschaft beobachtete und Kultstatus erlangte. Für sein Porträt des so ehrgeizigen wie unfähigen Abteilungsleiters Bernd Stromberg wurde Herbst unter anderem mit dem Bayerischen Fernsehpreis 2005 und dem Grimme-Preis 2006 ausgezeichnet. Auch die Kinosaison 2006/2007 stand für Herbst ganz im Zeichen der Komödie: Neben der Klassiker-Verfilmung "Hui Buh – Das Schlossgespenst" stand er für die Krankenhaus-Satire "Offene Wunden" und die Edgar-Wallace-Parodie "Neues vom Wixxer" vor der Kamera.
Danach sah man ihn unter der Regie von Detlev Buck als Bösewicht in dem erfolgreichen Kinderfilm "Hände weg von Mississippi", gefolgt von einer ernsteren Rolle in dem Drama "Jakobs Bruder", in dem er einen Mann spielte, der sich mit der schwierigen Vergangenheit seiner Familie auseinandersetzen muss. Daneben wirkte Herbst in der Mini-Serie "Hilfe! Hochzeit! - Die schlimmste Woche meines Lebens" (2007) sowie in mehreren Folgen der Comedyreihe "Tramitz & Friends" (2007) mit. Nach weiteren Fernsehrollen, so etwa die Titelrolle von "Don Quichote - Gib niemals auf!" (2008) oder in Tobi Baumanns Komödie "Zwei Weihnachtsmänner" mit Bastian Pastewka (2008), gehörte er zum Ensemble von Michael Herbigs "Wickie und die starken Männer" (2009), einer Adaption der gleichnamigen Kinderserie. Auch in der Fortsetzung "Wickie auf großer Fahrt" (2011) spielte Herbst mit, diesmal unter der Regie von Christian Ditter.
Im Jahr darauf hatte er eine Hauptrolle in Mystery-Drama "Das Haus der Krokodile", nach dem gleichnamigen Jugendbuch von Helmut Ballot. 2012 wirkte er auch in einer Reihe von Fernsehproduktionen mit: In Jochen Alexander Freydanks "Und weg bist Du" hatte er einen Auftritt als leibhaftiger Tod, in einer Folge der Comedyserie "Götter wie wir" gab er einen Pharao, und in "Kreutzer kommt ... ins Krankenhaus" schlüpfte er erneut in die Rolle des eigenwilligen Kommissars Kreutzer; einen Polizisten spielte er auch in Rolf Silbers TV-Komödie "Achtung Polizei! Alarm um 11 Uhr 11".
Danach war Herbst auch wieder im Bereich Kino sehr aktiv: Bei dem Animationsfilm "Ritter Rost - Eisenhart & voll verbeult" (2012) lieh er dem gemeinen Prinz Protz die Stimme, in Züli Aladags Komödie "300 Worte Deutsch" (2013) spielte er einen fremdenfeindlichen Amtsleiter und in der skurrilen Komödie "Geld her oder Autsch'n!" einen zwielichtigen Geldverleiher. In dem Actionabenteuer "V8 - Du willst der Beste sein" (2013) sah man ihn als strengen Kommissar, der einer Clique rennfahrbegeisterter Kinder das Leben schwer macht, in der Low-Budget-Komödie "King Ping - Tippen Tappen Tödchen" (2013) als schmierigen Reporter. Für "Stromberg – Der Film" (2014) schlüpfte Herbst dann noch einmal in seine Paraderolle als zynischer Versicherungsangestellter Bernd Stromberg.
Wenig später sah man ihn in der Agentenfilm-Parodie "Die Mamba" (2014) als verbissenen CIA-Agenten und in der Komödie "Männerhort" (2014) an der Seite von Elyas M’Barek und Detlev Buck als Mitglied eines frustrierten Ehemänner-Trios. Nach einem kleineren Auftritt in der Komödie "3 Türken & ein Baby" (2015) spielte Herbst in dem Fantasyabenteuer "Mara und der Feuerbringer" (2015) einen schmerzgeplagten Halbgott namens Loki.
Eine Doppelrolle hatte Herbst in der TV-Komödie "Besser als Du" (2015): Darin spielte er einen pedantischen Familienvater, der mit seinem leichtlebigen Zwillingsbruder die Rollen tauscht, damit dieser seine Ehe rettet. Von der Kritik wurde das Fernsehspiel nicht zuletzt wegen Herbsts glänzenden Verkörperungen der beiden gegensätzlichen Männer gelobt. Ganz in seinem Element war er auch in der eigenwilligen Kinokomödie "Die Kleinen und die Bösen" (2015): Darin spielt Herbst einen frustrierten Bewährungshelfer, der einem frisch aus der Haft entlassenen Kleinkriminellen das Leben schwer macht. Im selben Jahr spielte er einen Fernsehredakteur in der Satire "Er ist wieder da", einen Kommissar in dem Jugendfilm "V8 – Die Rache der Nitros" und die Hauptrolle eines deutschen Bankers auf einer griechischen Insel in der Komödie "Highway To Hellas".
Im Jahr 2016 übernahm Herbst in der neuen Familienfilmreihe "Hotel Heidelberg" (TV) eine zentrale Rolle als Therapeut und Vertrauensperson einer gestressten Hotelierstochter (Ulrike C. Tscharre). Zu seinen weiteren Fernsehrollen gehörten der Leichtathlet Josef Waitzer in der Filmbiografie "Die Dasslers - Pioniere, Brüder und Rivalen" (2016), ein zwielichtiger Entwicklungshelfer in dem Thriller "Kalt ist die Angst" (2016) und der Maler Lucas Cranach in dem Historienfilm "Himmel und Hölle" (2017).
Auf der Kinoleinwand sah man Herbst im Frühjahr 2018 wieder: In der Kinderbuchverfilmung "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" spielte er den leicht exzentrischen Herrn Ärmel. Ebenfalls 2018 spielte er in dem Kinderfilm "Liliane Susewind - Ein tierisches Abenteuer" einen gutmütigen Tierpfleger und gehörte zum Ensemble von Sönke Wortmanns kammerspielartiger Gesellschaftskomödie "Der Vorname". Im Fernsehen übernahm er an der Seite von Annette Frier die Hauptrolle in der Comedy-Serie "Merz gegen Merz" (2019-2020), über den aberwitzigen Scheidungskrieg eines langjährigen Ehepaares.
Ende 2020 starteten gleich zwei Filme mit Herbst in den Kinos: "Jim Knopf und die Wilde 13" und Sönke Wortmanns Komödie "Contra", ein Remake der französischen Komödie "Le Brio" ("Die brillante Mademoiselle Neïla", 2018). Darin spielte Herbst einen sexistischen und rassistischen Uni-Professor, der als Sanktion für seine Ausfälle eine Studentin mit Migrationshintergrund für einen Debattierwettbewerb coachen soll. Außerdem stand er mit Christiane Paul für die Komödie "Es ist nur eine Phase, Hase" vor der Kamera, über ein langjähriges Ehepaar mit Kindern, das plötzlich in eine Art Midlife-Krise gerät. Der Film kam im Herbst 2021 in die Kinos.
Auch in den nächsten Jahren blieb Herbst im Fernsehen und auf der Kinoleinwand sehr präsent, mit Filmen wie "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" (2022), "Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel" (DE/CZ 2022, TV) und "Ein Fest fürs Leben" (2023), sowie weiteren Episoden der Komödienreihe "Merz gegen Merz" (2023-24). Im Herbst 2024 hatte er die Titelrolle in dem märchenhaften Familienfilm "Der Buchspazierer", zu Weihnachten 2024 folgte die Komödie "Der Spitzname".