Josef Hader

Darsteller, Regie, Drehbuch
Waldhausen im Strudengau, Österreich

Biografie

Josef Hader, geboren am 14. Februar 1962 im oberösterreichischen Waldhausen, wuchs in Niederösterreich auf, besuchte das Bischöfliche Knabenseminar in Melk und nahm nach seinem Zivildienst beim Roten Kreuz ein Studium der Germanistik und Geschichte auf, das er jedoch wieder abbrach. Bereits 1982 schrieb er sein erstes eigenes Kabarettprogramm "Fort Geschritten", und schon sein zweites Programm, "Der Witzableiter und das Feuer" (1985), wurde mit dem "Salzburger Stier" preisgekrönt. Weitere Programme und zahlreiche Auszeichnungen folgten, darunter 1990 der "Deutsche Kleinkunstpreis", 1999 der Nestroy-Ring und 2011 der "Göttinger Elch".

Gemeinsam mit Alfred Dorfer schrieb Josef Hader 1991 das satirische Theaterstück "Indien" über die zwei sehr unterschiedlichen Hygiene-Inspektoren Heinzi Bösel und Kurt Fellner, die im Auftrag des Fremdenverkehrsamtes Gasthäuser in der Provinz überprüfen. Das Stück wurde ein großer Erfolg und zwei Jahre später unter der Regie von Paul Harather, wiederum mit Hader und Dorfer in den Hauptrollen, verfilmt. "Indien" (1993) wurde zu einem der größten nationalen und internationalen Erfolge des österreichischen Kinos. Im gleichen Jahr war Hader in einer weiteren Hauptrolle in einem Fernsehfilm zu sehen: in "Cappuccino Melange", ebenfalls inszeniert von Paul Harather.

In den folgenden Jahren konzentrierte Hader sich auf seine Kabarettprogramme und verfeinerte seinen Stil, indem er auf der Bühne in Monologform größere Erzählungen entwarf. Besonders erfolgreich wurde dieser Stil mit dem Programm "Privat" (1994), das im Lauf der nächsten Jahre 500.000 Zuschauer anzog. Die Grenzen von Kabarett und Theater verwischte er auch 2004 mit dem Programm "Hader muss weg", in dem er in sieben verschiedene Rollen schlüpfte.

Für den Film "Der Überfall" unter der Regie von Florian Flicker erhielt Josef Hader im Jahr 2000 gemeinsam mit Roland Düringer und Joachim Bißmeier den Bronzenen Leoparden beim Filmfestival Locarno. 2001 folgte mit "Komm, süßer Tod" die erste von mehreren Verfilmungen von "Brenner-Krimis" des Schriftstellers Wolf Haas, die Hader auch international enorme Popularität einbrachten und ihn zu einem der berühmtesten Schauspieler Österreichs machten. Bei "Komm, süßer Tod" wie auch bei "Silentium" (2004) und "Der Knochenmann" (2009) spielte Hader unter der Regie von Wolfgang Murnberger die Hauptrolle des grantig-charmanten Simon Brenner und arbeitete stets auch am Drehbuch mit.

Neben den Brenner-Filmen spielte Josef Hader immer wieder in anderen komödiantischen wie auch ernsten Projekten. Er war in Andrea Maria Dusls Roadmovie "Blue Moon" (2002), in der deutschen Produktion "Jagdhunde" (2007) von Ann Kristin Reyels und in Nikolaus Leytners deutsch-österreichischem TV-Film "Ein halbes Leben" (2009) zu sehen. In letzterem spielt er einen flüchtigen Gewalttäter, der schwer unter seiner Schuld leidet, sich aber dennoch nicht der Polizei stellt. Für diese eindrucksvolle Rolle wurde Hader mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme Preis ausgezeichnet.

2010 spielte er in dem TV-Zweiteiler "Die Aufschneider" die Hauptrolle eines verschrobenen Krankenhausarztes; das Drehbuch zu der bitterbösen Komödie hatte Hader gemeinsam mit Regisseur David Schalko verfasst. Für seine darstellerische Leistung in diesem Film wurde Hader 2011 für den österreichischen Filmpreis "Romy" als "Beliebtester Schauspieler" nominiert; beim Grimme-Preis 2013 erhielten Hader und Schalko eine Nominierung in der Kategorie Beste Miniserie.

Auf der Kinoleinwand sah man Hader in Nebenrollen: Als Fremdenpolizist in der Filmbiographie "Die verrückte Welt der Ute Bock" (AT 2010), über den Alltag der gleichnamigen Wiener Flüchtlingshelferin; als skurrilen Swinger an der Seite von Maria Hofstätter in der satirischen Romanverfilmung "Wie man leben soll" (DK/AT 2011); und als betrügerischen Diamantenhändler in Peter Kerns Sozialkomödie "Diamantenfieber" (AT 2011).

Unter der Regie von Wolfgang Becker hatte Hader einen kleinere Rolle als Zugbegleiter in "Ich & Kaminski" (D/B/F 2014), für den Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank spielte er in der Adaption "Kafkas Der Bau" (D 2014) einen Hausmeister. Eine Hauptrolle hatte er dann wieder in Wolfgang Murnbergers Wolf-Haas-Krimi "Das ewige Leben" (Kinostart: März 2015), zu der er mit Murnberger und Haas auch das Drehbuch schrieb. Darin verkörperte Hader einmal mehr den kauzigen Privatdetektiv Simon Brenner.

In dem Fernsehspiel "Der Tote am Teich" (AT 2015), aus der Reihe "Landkrimi", hatte Hader eine Hauptrolle als pensionierter Polizist, der in der oberösterreichischen Provinz den Mord an einem Touristen aufklären muss.
Unter der Regie von Maria Schrader verkörperte Hader in "Vor der Morgenröte" (DE/FR/AT 2016) den Schriftsteller Stefan Zweig. Der Film erhielt exzellente Kritiken und wurde mehrfach preisgekrönt. Hader wurde für seine Leistung mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet und war für den Österreichischen Filmpreis nominiert.

In der österreichischen Komödie "Die Migrantigen" (2017) gab er einen Fernsehregisseur, der eine Doku-Serie über einen sozialen Brennpunkt in Wien drehen soll – mit zwei angeblichen Kleinkriminellen mit Migrationshintergrund in den "Hauptrollen", die in Wahrheit ein zutiefst bürgerliches Leben führen. "Die Migrantigen" feierte im Januar 2017 beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis Premiere und wurde dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Sein Debüt als Kinoregisseur gab Hader mit der satirischen Komödie "Wilde Maus", die im Wettbewerb der Berlinale 2017 Premiere feierte. Hader selbst spielte darin die Hauptrolle eines renommierten Musikkritikers, der nach seiner Entlassung eine alte Achterbahn zu sanieren beginnt und zugleich immer wildere Racheaktionen gegen seinen einstigen Chef startet. "Wilde Maus" wurde von der Kritik wohlwollend aufgenommen und startete im März 2017 in den deutschen Kinos. Ebenfalls 2017 erhielt Josef Hader den von der Stadt München ausgelobten Dieter-Hildebrandt-Preis, der an Kabarettisten oder Ensembles vergeben wird, die sich mit politischen oder gesellschaftlichen Themen befassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

FILMOGRAFIE

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2008
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2004
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