Weihnachten

Deutschland Schweiz 2002 Spielfilm

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Doris
Weihnachten
Super Film, wann gibt es eine Wiederhhlung oder eine DVD oder Video?
Heinz17herne
Heinz17herne
Tatort Kölner Mietshaus, weihnachtliche Festtagsroutine. Der erfolgsgeile Werbedesigner Peter (Harald Schrott) denkt nur ans Geld. So will er die Weihnachtsparty daheim vor allem dazu nutzen, einen wichtigen Geschäftsabschluss vorzubereiten. Womit seine neue Freundin Katharina (Sylvie Rohrer) natürlich gar nicht einverstanden ist. Noch weniger allerdings damit, dass Peter auch seine „Ex“, die attraktive aber dennoch innerlich vereinsamte Krankenschwester Esther (engelsgleich: Eva Hassmann) zum Festschmaus, der naturgemäß gründlich daneben geht, eingeladen hat.

Esther ist auch nicht in bester Stimmung, hat sie offenbar doch ihr neuer Lover Kai (Harald Koch) sitzengelassen. Doch der steckt im Fahrstuhl fest – zusammen mit Katharina, die wutentbrannt die Party verlassen hat, bevor diese noch recht begann. Was Folgen hat, denn Peter rast nun hinter ihr her und landet irrtümlich im Zug nach Aachen.

Schnitt. Weihnachten bei der Familie Maschke. Auch alles andere als ein Vergnügen. Denn die hart arbeitende Kioskbesitzerin (Sybille Jacqueline Schedwill) müht sich vergeblich ab, eine Festtagsstimmung zu erzeugen: Ihr Gatte, der sich als Weihnachtsmann in der Einkaufszone verdingt, besäuft sich lieber mit einem Arbeitskollegen in der Kneipe. Und ihre Tochter wartet sehnsüchtig darauf, ihre Spielekonsole aufrüsten zu können. So unternimmt sie einen Selbstmordversuch...

Schnitt. Der Suizidversuch ruft die Polizei auf den Plan. Tanja (Katharina Schüttler) ist eine einsame Beamtin, die nur für James Dean schwärmt – und keinen Blick für ihren etwas tolpatschigen Kollegen Ben (Arndt Schwering-Sohnrey) hat. Schnitt. Der schüchterne Wolfgang (Fabian Busch), seiner Liebe zu Mirjam (Eva Mende) wegen zum Judentum konvertiert, wagt es nicht, diesen Schritt seiner herrischen Mutter (Traute Hoess) zu beichten.

Schnitt und Rahmengeschichte. Das Mehrfamilienhaus stets fest im Blick hat der neugierige, voyeuristische Nachbar von gegenüber mit dem sprechenden Namen Wächter (Paraderolle für den österreichischen Kabarettisten und Schauspieler Josef Hader). Ein Spießer, der seine Mitmenschen als Ersatz-Familie ansieht, welcher er aber lieber nicht zu nahe kommen möchte...

Der erste abendfüllende Spielfilm des 31-jährigen Regisseurs Marc-Andreas Bochert, der bisher vor allem mit Kurzfilmen für Furore gesorgt hatte, so war „Kleingeld“ im Jahr 2000 sogar für den „Oscar“ nominiert, ist unterhaltsames Pantoffelkino mit tollen Schauspielern wie Sylvie Rohrer, Josef Hader und Traute Hoess, die manches Klischee vergessen machen. Der kühl inszenierte Episodenstreifen, am 12. Dezember 2002 in der ARD erstausgestrahlt, bringt pünktlich zum großen Familienfest der Liebe so manche Lebenslüge zum Einsturz. Aber diese deutsch-schweizerische Tragikomödie auf eine Stufe mit Robert Altmans "Short Cuts" zu stellen, wie in so manchem deutschen Feuilleton (u.a. Alexander Bartl in der FAZ) geschehen, geht mir entschieden zu weit.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Titel

  • Originaltitel (DE CH) Weihnachten

Fassungen

Original

Länge:
88 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby DTS
Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.10.2002, Hof, Internationale Filmtage