Gert Gütschow

Darsteller
Rostock Leipzig

Biografie

Gert Gütschow, geboren am 2. März 1928 in Rostock, gab mit 17 Jahren sein Schauspieldebüt am Theater Rostock. Zwischen 1945 und 1947 studierte er an der dortigen Hochschule für Musik. Die Karriere als Musiker verfolgte er allerdings nicht weiter, sondern wendete sich stattdessen dem Schauspiel zu. In den Folgejahren war Gütschow an den Bühnen von Stralsund, Halberstadt, Altenburg, Görlitz und Erfurt beschäftigt, bevor er 1959 nach Leipzig ging, wo er für 35 Jahre Mitglied des Ensembles des Schauspielhauses war. Unter anderem spielte er den titelgebenden Protagonisten in Molières "George Dandin", den Horatio in Shakespeares "Hamlet", sowohl den Faust als auch den Mephisto in Goethes "Faust" sowie verschiedene Rollen in Brecht-Stücken, darunter den Arturo Ui in Brechts Parabel über die Machtergreifung und den Machtausbau Hitlers "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui".

1959 gab Gert Gütschow sein Fernsehfilmdebüt: als Oberleutnant Pierre Lebon in "Algier 12 Uhr 5". In dem DEFA-Film über Karl Liebknecht "Solange Leben in mir ist" von Günter Reisch folgte Gütschows Leinwanddebüt – allerdings noch in einer sehr kleinen Nebenrolle. Anfang der 1970er erhielt er die Gelegenheit, in den DEFA-Filmen "Dr. med. Sommer II" (1970) und "Karriere" (1971) größere Charakterrollen zu übernehmen. Für die Verkörperung des Serienmörders Erwin Retzmann in "Leichensache Zernik" (1972) erhielt Gütschow schließlich viel Lob und Anerkennung. Er gab dem Verbrecher ein sympathisch alltägliches Gesicht, das dessen Neigung zur Brutalität umso schwerer fassbar machte und der Figur eine beängstigende Dimension verlieh. Ähnliche Figuren, die äußerlich harmlos wirken, aber in Wirklichkeit furchtbare Verbrechen begehen, sollte er noch mehrmals in seiner Schauspiellaufbahn darstellen.

In den Folgejahren war Gert Gütschow in sehr unterschiedlichen Filmen und Rollen, meist Nebenrollen, zu sehen. Auf einen festen Typus ließ er sich dabei nicht festlegen, allerdings spielte er oft Autoritätspersonen. In Roland Gräfs "Bankett für Achilles" (1975) mimte er den wohlmeinenden Bereichsleiter des Kombinats Bitterfeld Walura, der für einen scheidenden Chemiearbeiter ein Bankett ausrichten will, aber dafür keinen Dank erntet. Er stand als Arzt in "Unser kurzes Leben" (1980) von Lothar Warneke vor der Kamera, als Parteivorsitzender in Rainer Simons "Jadup und Boel" (1981), als Oberstudienrat in "Stielke, Heinz, fünfzehn" (1986) von Michael Kann und als Staatsanwalt in Helmut Dziubas "Verbotene Liebe" (1989).

In den 1990ern war Gert Gütschow nur noch vereinzelt und dann im Fernsehen zu sehen, etwa in "Polizeiruf 110" oder als Professor Günter Keller in der Serie "In aller Freundschaft". Daneben war er vor allem als Sprecher tätig, unter anderem für den Hörfunk, im Synchronbereich, bei Lesungen und in Konzerten. 2010/11 verkörperte er an der Oper Leipzig den Komponisten Christoph Willibald Gluck in Peter Konwitschnys Inszenierung von Glucks "Iphigenie von Aulis".

Gert Gütschow starb am 10. März 2023 in Leipzig im Alter von 95 Jahren.

Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

FILMOGRAFIE

1999
  • Darsteller
1989/1990
  • Darsteller
1988/1989
  • Darsteller
1987/1988
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1983/1984
  • Darsteller
1983/1984
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1980/1988
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1973/1974
  • Darsteller
1973/1974
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1972/1973
  • Sprecher
1971/1972
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1968-1971
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1969/1970
  • Darsteller
1969/1970
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1965
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller