Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Hauptmann Hannes Bergemann
- Leutnant Haase
- Dr. Richard Abel
- Fred Burger
- Robert Arndt
- Helmuth Grohmann
- Frau Brettschneider
- Fräulein Dörfelt
- Herr Wagner
- Hotelangestellte
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Hauptmann Hannes Bergemann
- Leutnant Haase
- Dr. Richard Abel
- Fred Burger
- Robert Arndt
- Helmuth Grohmann
- Frau Brettschneider
- Fräulein Dörfelt
- Herr Wagner
- Hotelangestellte
Produktionsfirma
Länge:
91 min
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 18.11.1984, DDR-TV
Titel
- Originaltitel (DD) Klassenkameraden
Fassungen
Original
Länge:
91 min
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 18.11.1984, DDR-TV
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Als Robert am anderen Morgen seinem Freund und Fleischfabrik-Kollegen Werner (Gert-Hartmut Schreier) den Vorfall berichtet, schlägt dieser vor, dem Dieb am kommenden Wochenende, wenn im Kurhaus wieder ‘was los ist, eine Falle zu stellen. Mit erwartet besserem Ausgang: Robert soll ein Tête-à-Tête vortäuschen, während Werner jenseits des Bahndamms lauert…
Frau Brettschneider hat im Nachlass ihres Gatten Kontounterlagen über 80.000 Mark gefunden, deren Herkunft sie sich nicht erklären kann. Und einen Brief mit der Aufforderung, in eine Nachtbar nach Langenberg zu kommen und nach einem gewissen Otto zu fragen. Die ratlose Witwe offenbart sich Hauptmann Hannes Bergemann und erinnert sich an Gerüchte über Unterschlagungen in der Fabrik, in der ihr Mann gearbeitet hat. Und daran, dass diesem bei einem Kuraufenthalt in Langenberg die Brieftasche abhandengekommen ist.
Bergemann fährt erstmals seit 35 Jahren in seine Heimatstadt Langenberg und führt sich während der Bahnfahrt noch einmal vor Augen, wie er in der anarchischen Nachkriegszeit zusammen mit Helmuth, Richard und Fred, dem „Chef” der Clique, eine ziemlich wilde Jungenbande gebildet hat, die auch durch Schwarzmarkt-Geschäfte mit Lucky-Strike-Zigarettenstangen überlebte. Er freut sich auf ein Wiedersehen nach so langer Zeit und meldet sich zuerst beim Zahnarzt Dr. Richard Abel, der ihm über den Werdegang der anderen berichtet: Während Helmuth Grohmann eine florierende Nachtbar am Alten Markt („Kein Mitropa-Betrieb“) leitet, ist Fred Burger abgestürzt: Von der Universität relegiert und zur Bewährung in der Produktion verdonnert, lebt er, inzwischen dem Alkohol verfallen, von Gelegenheitsjobs im Forst.
Es ist eben dieser Fred, dem Robert und Werner am Wochenende darauf erfolgreich eine Falle stellen und ihn bis in seine Wohnung verfolgen. Die sie nach Erhalt der Jacke mit der Brieftasche samt 100 Mark und Personalausweis bald wieder verlassen. Als Robert merkt, dass er sein Feuerzeug mit den eingravierten Initialen „RA“ im ehemaligen Bahnwärterhaus liegen gelassen hat, kehren beide mit dem Auto zurück – und finden Fred Burger erschlagen vor. Mehr noch: als sie in ziemlicher Panik im Skoda davonbrausen, haben sie die Leiche auf der Rückbank noch nicht bemerkt. Die Freds Anstifter – und Abnehmer der Ausweispapiere - ihnen wie ein Kuckucksei ins Nest gelegt hat.
Noch in der gleichen Nacht bringen Robert und Werner den Toten zurück, den dann das Freundes-Trio aus Kindheitstagen erschlagen in der Wohnung auffinden. Hauptmann Bergemann und der ortsansässige Leutnant Haase, die bisher auf der Suche nach Otto nicht weitergekommen sind, haben nun einen zweiten Fall am Hals, ohne zu ahnen, dass beide unmittelbar zusammenhängen. Sie informieren Fräulein Dörfelt, die in Rostock lebende 20-jährige Tochter Fred Burgers, die zur Beerdigung ihres Vaters nach Langenberg kommt. Als diese, angeblich vom Hauptmann, nachts zum Alten Markt bestellt wird, kann Bergemann gerade noch das Schlimmste verhindern. Sie hat in Helmuth Grohmann den Mann erkannt, den sie einmal bei ihrem Vater gesehen kann. Als dieser Richard Abel bittet, ihm für die Tatnacht ein falsches Alibi zu geben, nimmt die polizeiliche Ermittlung endlich Fahrt auf – ohne Rücksicht auf alte Freundschaften…
„Klassenkameraden“, in der fiktiven Stadt Langenberg angesiedelt, wurde vom 15. November 1983 bis 15. Februar 1984 in Berlin sowie Altenburg und Umgebung für die Reihe „Polizeiruf 110“ gedreht, dann jedoch als einzelner Krimi im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt. Was nicht weiter verwundert, denn schon die Titelmelodie dürfte den Zensoren sauer aufgestoßen sein: Glenn Millers „Moonlight Serenade“. Der amerikanische Big-Band-Swing von 1939 ist nicht der einzige West-Bezug.
Wie ein Roter Faden zieht sich eine Hommage an Carol Reeds im Nachkriegs-Wien spielenden Thriller „Der dritte Mann“ von 1949 durch den Krimi. Zum einen optisch durch die düster-dräuende Atmosphäre dunkler Gassen und den nicht nur sprichwörtlich im Schatten agierenden Täter. Zum anderen musikalisch durch deutliche Anklänge an die auf der Zither eingespielte Musik von Anton Karas. Und schließlich sogar motivisch: aus dem durch die Litfaßsäule zugänglichen unterirdischen Wien wird bei Rainer Bär ein verborgener, aber aus Jugendbandenzeiten bekannter schmaler Verbindungsgang in Langenberg. Schließlich entdeckt die zur Freundin Roberts gewordene Anhalterin, die sich als Lockvogel zur Verfügung stellt, in der Auslage eines Fotografen ein Porträt des „Master of Suspense“ Alfred Hitchcock.
Pitt Herrmann