Alexandra Maria Lara
Alexandra Maria Lara, geboren als Alexandra Maria Platareanu am 12. November 1978 in Bukarest, Rumänien, als Tochter des Schauspielers Valentin Platareanu, floh 1983 mit der Familie aus politischen Gründen über Freiburg nach West-Berlin. Hier gründete der Vater die staatlich anerkannte "Schauspielschule Charlottenburg". Ihr Schauspieldebüt gab Alexandra Maria Lara bereits im Alter von elf Jahren mit einer kleinen Rolle in der Fernsehproduktion "With Love, Rita" (1989). Nach weiteren kleineren Auftritten bekam sie 1996 die Titelrolle der zehnteiligen ZDF-Vorabendserie "Mensch, Pia!" – diesmal bereits unter ihrem Künstlernamen "Lara".
Im Jahr darauf nahm sie ein Schauspielstudium in der Schauspielschule ihres Vaters auf, das sie im Jahr 2000 abschloss. Bereits während dieser Zeit war sie in mehreren Fernsehproduktionen und dem Kinofilm "Südsee, eigene Insel" (1999) zu sehen. Nach Nebenrollen in Filmen wie Roland Suso Richters DDR-Flucht-Thriller "Der Tunnel" (TV; 2001) oder Peter Thorwarths Gaunerkomödie "Was nicht passt wird passend gemacht" (2002) gelang ihr 2002 der Durchbruch mit Doris Dörries Ensemble-Film "Nackt". Im gleichen Jahr war sie in den aufwändigen, internationalen TV-Koproduktionen "Doctor Zhivago" und "Napoleon" zu sehen. Mit dem TV-Dreiteiler "Der Wunschbaum" (2004) festigte Lara ihr Image als naiv anmutende, mädchenhafte Frau, die jedoch im entscheidenden Moment zu neuem Selbstbewusstsein findet.
Mit diesem Image spielte auch Oliver Hirschbiegel, als er sie in "Der Untergang" als Hitlers Sekretärin Traudl Junge besetzte – der bei der Kritik umstrittene Film erwies sich als immenser Publikumserfolg und machte Lara auch international sehr bekannt. Es folgten Hauptrollen in so unterschiedlichen Filmen wie Helmut Dietls Romanze "Vom Suchen und Finden der Liebe" (2005), Doris Dörries Satire "Der Fischer und seine Frau" (2005), Didi Danquarts "Offset" (2006) und Anno Sauls politisch unkorrekter Komödie "Wo ist Fred" an der Seite von Til Schweiger.
2007/2008 spielte Lara in mehreren internationalen Kinoproduktionen und arbeitete dabei mit überaus renommierten Regisseuren zusammen: Auf die britische Komödie "I Really Hate My Job" des Shakespeare-Spezialisten Oliver Parker und Anton Corbijns hoch gelobte Musiker-Biografie "Control" mit ihrem späteren Ehemann Sam Riley in der Hauptrolle als Ian Curtis folgten Francis Ford Coppolas "Youth Without Youth" (Coppola besetzte sie, nachdem er sie in "Der Untergang" gesehen hatte), James Ivorys Literaturverfilmung "The City of Your Final Destination" an der Seite von Anthony Hopkins, und Spike Lees 2.-Weltkriegs-Drama "Miracle at St. Ana".
Im Sommer 2008 war Lara dann in einem Film mit einem sehr deutschen Thema zu sehen: In Uli Edels vielfach preisgekröntem, bei der Kritik gleichwohl umstrittenen "Der Baader Meinhof Komplex" spielte sie die Terroristin Petra Schelm. Mit Esther Gronenborns "Hinter Kaifeck" war Lara im Frühjahr 2009 in einem atmosphärischen, gleichwohl weniger opulent produzierten Mystery-Thriller auf der Kinoleinwand zu sehen. Danach folgte erneut eine Reihe internationaler Produktionen, darunter Hauptrollen in der arabischen Produktion "City of Life" (2009) sowie dem deutsch-französischen Drama "Je n'ai rien oublié" ("Small World", 2010) an der Seite von Gérard Depardieu.
Ende 2011 sah man Lara in der weiblichen Hauptrolle von Detlev Bucks Showbiz-Komödie "RubbeldieKatz", über einen arbeitslosen Schauspieler, der als Frau verkleidet plötzlich eine große Karriere macht; gefolgt von dem skurrilen Roadmovie "Nachtlärm" von Christoph Schaub.
Danach stand Lara für mehrere internationale Co-Produktionen vor der Kamera: In dem polnisch-portugiesischen Drama "Imagine" (2012) spielte sie eine Blinde, die durch einen eigenwilligen Blindenlehrer allmählich ihre Verschlossenheit aufgibt; in dem Thriller "Move On" (DK/DE 2012) hatte sie eine Hauptrolle als mysteriöse Auftraggeberin eines Geheimagenten (Mads Mikkelsen); in dem Formel-1-Drama "Rush - Alles für den Sieg" (US/UK/DE 2013) verkörperte sie Marlene Lauda, die Ehefrau des legendären Formel-1-Piloten Niki Lauda.
Nach einer kleineren Nebenrolle in dem Zweite-Weltkriegsdrama "Suite Française" (UK/FR/CN 2015) hatte sie in dem komödiantischen Roadmovie "Der geilste Tag" (2016) eine zentrale Rolle als Ex-Freundin eines todkranken Mannes. Ende 2016 sah man Lara als finstere Geheimagentin in dem Kinderfilm "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" und im großen Ensemble von Wolfgang Petersens Gaunerkomödie "Vier gegen die Bank". Darüber hinaus hatte sie eine Nebenrolle in dem amerikanischen Science-Fiction-Thriller "Geostorm" (2016), der Anfang 2017 in die deutschen Kinos kam.
2017/2018 war Alexandra Maria Lara in der deutschen Amazon-Produktion "You are wanted" als Frau des gehackten Hotelmanagers Lukas Franke (Matthias Schweighöfer) zu sehen. In der Komödie "25 km/h" (2018) von Markus Goller ließ sie sich als verheiratete Frau auf eine spontane Affäre mit einer der Hauptfiguren ein. An der Seite von Elyas M'Barek spielte sie 2019 die Enkelin eines ermordeten Großindustriellen im Gerichtsthriller "Der Fall Collini", der im April 2019 in den deutschen Kinos anlief. Zur gleichen Zeit konnte man sie im Familienfilm "Alfons Zitterbacke - Das Chaos ist zurück" als Mutter des tollpatschigen Alfons sehen. Ebenfalls 2019 kam sie in Bernd Böhlichs Drama "Und der Zukunft zugewandt" in den 1950ern aus der Sowjetunion in die DDR und musste ihre Vergangenheit bis zum Mauerfall geheim halten.
2020 spielte sie eine Hauptrolle in der norwegischen Actionkomödie "Børning 3" ("Asphalt Burning"), gefolgt von der Hauptrolle einer Erinnerungswissenschaftlerin in der Krimiserie "8 Zeugen" (2021). Sie hatte eine Nebenrolle in dem britischen Agentenfilm "The King’s Man" ("The King's Man: The Beginning", 2021) und verkörperte eine spitzfindige Boulevardjournalistin in der Komödie "Liebesdings" (2021).
2022 wurde Alexandra Maria Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen Filmakademie.