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Alle Fotos (22)Biografie
Walter Giller, geboren am 23. August 1927 in Recklinghausen, wächst in Hamburg-Hamm auf. Als 15jähriger wird er 1942 zum Flakhelfer gemacht, 1944 gerät er in Kriegsgefangenschaft. Nach einjährigem Sanatoriumsaufenthalt wegen eines Lungenrisses wird er vorzeitig entlassen. Er beginnt ein Medizinstudium, bricht es jedoch bald ab und geht als Volontär an die Hamburger Kammerspiele, wo er auch als Regieassistent tätig wird. Danach beginnt er eine Ausbildung zum Schauspieler und arbeitet als Kleindarsteller und Regieassistent.
Seine erste Filmrolle hat er in "Artistenblut" (1949), gefolgt von "Kein Engel ist so rein" (1950). Meist gibt Giller nun den schüchternen jugendlichen Liebhaber, zum Beispiel als Student in Rolf Thieles "Primanerinnen" (1951). 1953 beendet er seine Theaterarbeit und wendet sich ganz dem Film zu, bald mit einer Verlagerung hin zu komischen Rollen in Unterhaltungsfilmen wie "Skandal im Mädchenpensionat" (1953) oder "Peter Voss, der Millionendieb" (1958).
1956 heiratet Walter Giller seine Schauspielkollegin Nadja Tiller. Zwei Bundesfilmpreise erhält Giller für ernste Rollen: In Wolfgang Staudtes "Rosen für den Staatsanwalt" (1959) brilliert er als in den letzten Kriegsmonaten wegen einer Kleinigkeit zum Tode Verurteilter, der nach dem Krieg seinen Richter (Martin Held) wiedererkennt; in Victor Vicas und Wieland Liebskes Ost-West-Drama "Zwei unter Millionen" (1961) als Ostberliner Lastwagenfahrer.
In den 60er Jahren spielt Giller in zahlreichen Karl-May, Pauker-, Erotik- und Actionfilmen, gelegentlich auch in internationalen Produktionen wie "Fanny Hill" (1964) von Russ Meyer. Zu den wenigen großen Rollen gehört der Schriftsteller Daddy in Kurt Hoffmanns Tucholsky-Verfilmung "Schloss Gripsholm" (1963). Mit Remakes der Filme "Die Drei von der Tankstelle" und "Die Feuerzangenbowle" soll Giller zum Nachfolger von Heinz Rühmann gemacht werden, jedoch ohne Erfolg.
Von da an ist Giller immer seltener auf der Leinwand zu sehen, er verlagert seine Tätigkeit aufs Fernsehen, wo er in zahlreichen Serien wie "Das Traumschiff" oder Sylter Geschichten" auftritt. Erfolge hat er vor allem mit der Serie "Karschunke & Sohn" (1978) und seiner Sketch-Show "Locker vom Hocker", die von 1979 bis 1987 läuft. Außerdem steht er auch immer wieder auf der Bühne und geht gemeinsam mit Nadja Tiller mehrfach auf Tournee.
2009, rund 30 Jahre nach seinem letzten Kinoauftritt, entdeckt Leander Haußmann Walter Giller wieder für die große Leinwand: In der Komödie "Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus!" gibt er an der Seite von Eva-Maria Hagen, Ezard Haußmann und seiner eigenen Gattin Nadja Tiller das Mitglied einer rüstigen Rentner-Gang.
Am 15.12.2011 stirbt Walter Giller im Alter von 84 Jahren in Hamburg.