Der Traum von Lieschen Müller

BR Deutschland 1961 Spielfilm

Inhalt

Die kleine Bankangestellte Lieschen Müller hat einen großen Traum: Als "Liz Müller" ein Teil der "oberen Zehntausend" zu sein. In diesem Traum ist sie die Besitzerin der Bank. Der "Mann ihrer Träume" ist Jan, ein charmanter junger Mann, den Lieschen aus ihrem Mittagslokal, dem "Espresso", kennt. Dann gibt es da noch Dr. Schmidt, in der Realität ein Kunde der Bank. Er erzählt – in Lieschens Traum – aller Welt, Lieschen habe eine Erbschaft gemacht – mit der Folge, dass man ihr unbegrenzte Kredite gewährt. Nun hat Lieschen/Liz es geschafft: Sie ist reich und berühmt! In ihren Träumen...

 

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Falk Schwarz
Lieber arm und frustriert als reich und zufrieden
Es gibt einen Text aus dem „Nachrichter“ Kabarett der frühen 30er Jahre. „Ich lass mich verleiten, politisch zu sein/Vielleicht fällt mir was ein/Vielleicht fall ich auch rein/ich sing nicht laut, ich sing vor mich hin...“ Einmal spricht Käutner von der „absoluten Schwere des absolut Leichten“. Dieser Film lastet wie Zentnergewichte. In Interviews hat er gerne gesagt, er lebe im Augenblick und schaue nicht zurück. Aber er hätte sich des Debakels von „Der Apfel ist ab“ erinnern sollen. Pointen machen noch keinen Film. Die Idee, eine kleine Büroangestellte mit einem Erbe von 3 Milliarden auszustatten, das sie nie gehabt hat und nie bekommen wird, woraufhin ihr aber viele Kredit geben, mag eine hübsche Idee sein. Und wovon träumt Lieschen als märchenhaft Reiche? Vom einfachen Leben... Was dabei geredet wird, hört sich so an: „Du bist eine Sexbombe und ich bin Pazifist - das kann nicht gutgehen“, „Freiheit ist ein bürgerliches Vorurteil“, „Geld macht sinnlich“, „Glück lässt sich nicht kaufen“ und so weiter. Wer träumt hier eigentlich von wem? Lieschen vom Glück oder Käutner vom Lieschen? In diesem Mischmasch sind auch die Schauspieler ratlos: Sonja Ziemann schaut so, als hätte sie Fragen an den Regisseur. Martin Held versteckt sich hinter seiner Sonnenbrille, Cornelia Froboess spielt mit Frische und Charme gegen die Schieflage des Drehbuchs an. Die vom Regisseur selbstverfassten Liedertexte swingen nicht, selbst technisch gibt es einiges zu mäkeln: so wirken die vielen Filmtricks eher weniger gekonnt (wo war Theo Nischwitz?). Die Verleiherin und Produzentin Kubaschewski „verballhornte“ (Käutner) den Film (noch) weiter, schnitt ihn zusammen, wollte lieber „Happyend im siebten Himmel“ als Titel, weil sich schon bei der Premiere zeigte: das Lieschen reüssierte nicht, war ausserdem ziemlich langweilig. Eine Schnapsidee...

Credits

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Standfotos

Animation

Schnitt-Assistenz

Musik-Tonaufnahme

Choreografie

Musikalische Leitung

Arrangement

Darsteller

Sprecher

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • September 1961 - November 1961: Berlin; CCC-Studios Berlin-Spandau
Länge:
2529 m, 92 min
Format:
35mm, VistaVision
Bild/Ton:
Eastmancolor + s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.12.1961, 26863, ab 16 Jahre, nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 19.12.1961, Berlin, Zoo-Palast;
TV-Erstsendung: 20.05.1990, Sat 1

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Traum von Lieschen Müller
  • Weiterer Titel Happy-End im siebten Himmel

Fassungen

Original

Länge:
2529 m, 92 min
Format:
35mm, VistaVision
Bild/Ton:
Eastmancolor + s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.12.1961, 26863, ab 16 Jahre, nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 19.12.1961, Berlin, Zoo-Palast;
TV-Erstsendung: 20.05.1990, Sat 1

Prüffassung

Länge:
2234 m, 82 min
Format:
35mm, VistaVision
Bild/Ton:
Eastmancolor + s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.01.1961, 26863, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Auszeichnungen

Preis der Jungen Filmkritik 1961
  • Schlechteste Leistung eine bekannten Regisseurs