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Alle Fotos (23)Biografie
Am 28. Oktober 1943 wurde Cornelia Froboess in Wriezen an der Oder geboren. Bereits im Alter von sieben Jahren erlebte sie ihren ersten großen Erfolg als Sängerin: Mitte des Jahres 1951 trat sie mit dem – ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben – komponierten Marschfox "Pack die Badehose ein" im Berliner Titania-Palast live in der RIAS-Sendung "Mach mit" auf.
Sie wurde als Inbegriff der "Berliner Göre" gefeiert, avancierte zum ersten Kinderstar im Nachkriegsdeutschland, begeisterte mit zahlreichen Plattenaufnahmen und Konzerten ihre Fans. Zu ihrem Starruhm gehörten auch Filmauftritte wie in ihrem ersten Kinofilm "Sündige Grenze" (1951) über jugendliche Schmugglerbanden oder in dem Schlagerfilm "Große Star-Parade" (1954).
Als Teenager – nun Conny gerufen – feierte sie in Schlagerfilmen neue Erfolge, mit Peter Kraus bildete sie Ende der 1950er Jahre das Teenie-Traumpaar des westdeutschen Films. Produktionen wie "Wenn die Conny mit dem Peter... (Teenager-Melodie)" (1958) und "Conny und Peter machen Musik" (1960) annoncierten das Starduo schon im Titel.
Von Mitte der 1960er Jahre an konzentrierte sich Cornelia Froboess zunehmend auf eine neue Karriere als Theaterschauspielerin. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1963 am Salzburger Landestheater, es folgten Stationen wie das Staatstheater Braunschweig, das Berliner Schillertheater, das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg und das Wiener Burgtheater. Mehrfach ausgezeichnet stieg sie zu einer der angesehensten deutschsprachigen Bühnendarstellerinnen auf.
1972 ging sie als Ensemblemitglied an die Münchner Kammerspiele. In Dieter Dorns viel diskutierter "Faust"-Inszenierung, deren Verfilmung 1988 in den Kinos startete, spielte sie die Marthe Schwertlein. Ab Beginn der 1980er Jahre war sie – neben zahlreichen Fernsehrollen – wieder im Kino zu sehen.
Cornelia Froboess zeigte ihr facettenreiches Können in unterschiedlichsten Produktionen: Ihre Bandbreite reicht von Rainer Werner Fassbinders "Die Sehnsucht der Veronika Voss" über den Überraschungserfolg "Knockin' On Heaven's Door" (1997) bis hin zu dem beliebten Kinderfilm "Die wilden Kerle" (2003).
Nach einer Hauptrolle als erfinderische Großmutter in dem hoch gelobten Kinder- und Jugendfilm "Villa Henriette" (2004) zog Froboess sich für mehrere Jahre von der Schauspielerei zurück. Erst 2010 sah man sie wieder in einem abendfüllenden Film: An der Seite von Rosemarie Fendel spielt sie in Margarethe von Trottas Psychothriller "Die Schwester" (TV) eine Seniorin, deren enge Beziehung zu ihrer Schwester durch das Auftauchen eines geheimnisvollen Mannes (Matthias Habich) auf eine harte Probe gestellt wird.
Ebenfalls mit Habich als Partner verkörperte sie im Jahr darauf in dem Fernsehspiel "Eine halbe Ewigkeit" eine Nonne, die eines Tages unverhofft ihrer großen Jugendliebe gegenübersteht. Ebenfalls 2011 spielte Froboess am Bayerischen Staatsschauspiel die Gräfin Helena in Dieter Dorns Inszenierung von "Das Käthchen von Heilbronn".
Auf der Kinoleinwand meldete Froboess sich 2013 mit einer Hauptrolle in Katja von Garniers Bestsellerverfilmung "Ostwind" zurück. Darin spielt sie die strenge Großmutter der jugendlichen Protagonistin. Diese Rolle übernahm sie auch in den Fortsetzungen "Ostwind 2" (2015), "Ostwind - Aufbruch nach Ora" (2017), "Ostwind - Aris Ankunft" (2019) und "Ostwind - Der große Orkan" (2021).
Daneben ist sie weiterhin in Fernsehproduktionen zu sehen, zum Beispiel als Krimiautorin im Frankenthaler Tatort "Wendehammer" (2016), als Großmutter im Weihnachtsfilm "Ein Lächeln nachts um vier" (2017) und in der Titelrolle der modernen Märchenverfilmung "Frau Holles Garten" (2019).
Im Jahr 2021 wurde Conny Froboess bei der Romy-Verleihung in Österreich und beim Deutschen Schauspielpreis mit einem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk geehrt.