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Alle Fotos (9)Biografie
Volksschulabschluss, Landwirtschaftsgehilfe, Schlachterlehre. 1938 nach Berlin ausgerissen: Jugendverwahranstalt Alexanderplatz. In Breslau in einer Granatenfabrik, Straßenbauarbeiter beim Reichsarbeitsdienst. 1940 Soldat, Selbstverstümmelung und EK I, Flucht per Schiff.
Kabarett in Kopenhagen, 1945 im Internierungslager Flensburg Gründung des Reichs-Kabaretts der Komiker. 1948 an Bühnen in München, Bremen und Hannover. Ab 1949 gemeinsame Auftritte mit Wolfgang Müller. Ab 1952 die Pauke als Markenzeichen des Kabarettisten. Inszenierungen bei den Stachelschweinen, Radio-Kabarett. Bühnenauftritte u.a. 1953 im Hebbel-Theater. 1957-59 Inszenierung von Carl Sternheims "Die Hose" und eigenen Komödien in Berlin und München.
Im Film zunächst Chargenrollen, am gelungensten als "kleiner Mann" mit berliner Kodderschnauze. Das komische "Traumpaar" Neuss und Müller u.a. als Räuberduo in "Das Wirtshaus im Spessart" und als listiges Kinoerklärer-Gespann in "Wir Wunderkinder" (beide Kurt Hoffmann). Filme nach eigenen Büchern als freundliche Satiren auf deutsche Malaisen in Vergangenheit und Gegenwart: u.a. "Wir Kellerkinder" (Jochen Wiedermann) und "Genosse Münchhausen" (Neuss). Nach dem Tod Müllers 1960 Solo-Programme wie "Das jüngste Gerücht" und "Neuss Testament", auch im Fernsehen. Theaterarbeit vor allem in Inszenierungen Erwin Piscators, z.B. 1963 in "Der Stellvertreter". Engagement in der ApO (Außerparlamentarische Opposition).
In den 70er Jahren Rückzug aus der Öffentlichkeit. Zu Beginn der 80er Jahre Rückbesinnung auf Neuss. Gastrollen im Film, u.a. als Annemarie Renger in "Is’ was, Kanzler?!?" (Gerhardt Schmidt). Zahlreiche Texte erscheinen im Druck, u.a. 1981 gesammelt in "Das Wolfgang Neuss Buch", 1997 erweitert als "Neuss und Altes".
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