Biografie
Die Kostümbildnern Nora Bates war im Laufe ihrer bisherigen Karriere vorwiegend als Kostümbildassistentin tätig. Seit Beginn ihres filmischen Schaffens 2003 arbeitete sie regelmäßig als rechte Hand ihrer Mutter, der mehrfach ausgezeichneten Kostümbildnerin Lucie Bates. In über zehn Film- und Fernsehproduktionen bildeten die beiden ein Team, zuerst bei Rudolf Thomes Liebesdrama "Rauchzeichen" (2006), in den folgenden Jahren dann unter anderem bei namhaften Kinoerfolgen wie der Verfilmung der Martin-Walser-Novelle "Ein fliehendes Pferd" (2007) mit Katja Riemann und Ulrich Tukur in zentralen Rollen, der Fontane-Verfilmung "Effi Briest" (Regie: Hermine Huntgeburth), für deren Kostümbild Lucie Bates 2009 für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde, der Hildegard-Knef-Filmbiografie "Hilde" (2009, erneute Nominierung Lucie Bates für den Deutschen Filmpreis 2010), dem mit Saoirse Ronan und Cate Blanchett prominent besetzten Actionthriller "Hanna" (DE, US, UK 2011), 2012 bei der Komödie "Russendisko", einer Verfilmung von Vladimir Kaminers gleichnamigem Erfolgsroman, sowie bei "Die Känguru-Chroniken" (2020) basierend auf den Bestsellern gleichen Titels von Kabarettist und Autor Marc-Uwe Kling.
Auch für das Fernsehen arbeiteten Nora und Lucie Bates häufig zusammen. So war Nora Kostümbildassistenz von Lucie Bates für eine Folge der Krimi-Serie "Bella Block" (2006), Rainer Kaufmanns vielbeachtetes TV-Drama "Ich will Dich" (2014) mit Ina Weisse und Marie Marozsán als lesbischem Liebespaar sowie zuletzt für die Folge "Heilig sollt ihr sein" (2020) aus der Krimi-Reihe "Polizeiruf 110", ebenfalls unter der Regie von Rainer Kaufmann.
Nora Bates arbeitete zudem in den letzten Jahren mehrfach auch mit der Kostümbildnerin Ingken Benesch zusammen, deren Assistenz sie sowohl bei zwei der Leinwandadaptionen aus der populären "Bibi & Tina"-Reihe (2014 und 2017) als auch 2018 bei zwei Filmen von Detlev Buck war: bei "Asphaltgorillas", basierend auf einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach, sowie bei der romantischen Komödie "Wuff - Folge dem Hund" zu deren Besetzung unter anderem Emily Cox, Kostja Ullmann und Johanna Wokalek gehörten.
Zur wiederholten Kollaboration kam es zudem auch mit Kostümbildner Thomas Oláh, etwa 2008 für den Thriller "Transsiberian" (GB, DE, ES, LT, US) mit Woody Harrelson in der Haupt- und Thomas Kretschmann in einer Nebenrolle und Detlev Bucks Romanverfilmung "Die Vermessung der Welt" (2012) über den Geografen Alexander von Humboldt und den Mathematiker Carl Friedrich Gauß, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts daran machten, die Welt zu ergründen. 2014 arbeiteten Oláh und Bates an der US-amerikanischen Produktion "Stonehearst Asylum", die in Deutschland jedoch nicht in die Kinos kam, sondern direkt auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde. Fürs Fernsehen kollaborierte Nora Bates mit Thomas Oláh in der Kostümabteilung für die Dokumentarspiele "Die Konterrevolution" (2011) über die Umstände, die zum ersten, zunächst erfolgreichen Staatsstreich gegen die Weimarer Republik geführt haben, sowie ein Jahr später für "Die Machtergreifung" (2012) über den Aufstieg Adolf Hitlers.
Daneben war Nora Bates über die Jahre an diversen internationalen (Ko-)Produktionen beteiligt, so zum Beispiel als Garderobiere bei Robert Schwentkes Blockbuster "Flightplan" (US 2004) mit Jodie Foster in der Hauptrolle, ebenso bei der deutsch-britischen Koproduktion "V wie Vendetta" (2005), für die die Wachowski-Schwestern das Drehbuch schrieben, oder auch bei Stephen Daldrys in den Filmstudios Babelsberg gedrehtem Drama "Der Vorleser" (US, DE 2008) mit Kate Winslet und David Kross als ungleichem Liebespaar im Nachkriegsdeutschland. Unter der Regie von Rainer Kaufmann, an dessen Produktionen sie über die Jahre häufiger beteiligt war, arbeitete sie zudem als Garderobiere für den TV-Mehrteiler "Die Kirschenkönigin" (2004) und das Drama "Das Beste aller Leben" (2014).
Zuletzt trat Nora Bates auch als verantwortliche Kostümbildnerin in Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung, etwa 2016 für den TTIP-Politthriller "Tödliche Geheimnisse" (TV, Regie: Sherry Hormann) mit Anke Engelke, Nina Kunzendorf und Katja Riemann in zentralen Rollen, sowie zwei Jahre später für die knallbunte Verfilmung des Udo-Jürgens-Musicals "Ich war noch niemals in New York". Bei letzterem Film zeichnete Bates gemeinsam mit ihren Kollegen Thomas Oláh und Frank Wilde verantwortlich und wurde mit den beiden für den Deutschen Filmpreis 2020 in der Kategorie "Bestes Kostümbild" nominiert.