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Alle Fotos (54)Biografie
Kostja Ullmann, geboren 1984 in Hamburg, sammelte bereits im Alter von elf Jahren erste Theatererfahrungen, unter anderem am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater und dem Winterhuder Fährhaus. 1998 stand er in einer kleinen Rolle in der Krimiserie "Alphateam" erstmals vor der Kamera. In den kommenden Jahren spielte Ullmann Nebenrollen in diversen Serien wie "Stahlnetz", "Großstadtrevier" und "SOKO Leipzig" sowie in TV-Filmen wie dem Drama "Albtraum einer Ehe" (2001) an der Seite von August Zirner.
Von 1999 bis zum Jahr 2000 gehörte er neben Wolfgang Fierek und Florian Fitz zum Ensemble der Comedy-Serie "Zwei Männer am Herd". Sein Kinodebüt gab Kostja Ullmann im Jahr 2004 mit einer Hauptrolle in Marco Kreuzpaintners preisgekröntem "Sommersturm". Für seine Leistung in dem romantischen TV-Drama "Heimliche Liebe", über die Beziehung eines Schülers zu einer deutlich älteren Frau, erhielt Ullmann 2006 den "Günter-Strack-Fernsehpreis" als "Bester Darsteller". Eine ähnliche Rolle spielte Ullmann auch in seinem zweiten Kinofilm "Verfolgt" (2006): Unter der Regie von Angelina Maccarone verkörperte er darin einen jungen Delinquenten, der sich auf eine "amour fou" mit seiner 30 Jahre älteren Bewährungshelferin einlässt. Bei den Filmfestspielen von Locarno 2006 wurde der Film mit dem "Goldenen Leoparden" ausgezeichnet.
Die Jahre 2007/2008 gehörten zu den bislang produktivsten in Ullmanns Karriere: So war er in acht Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter die Ensemble-Komödie "Stellungswechsel" (2007) und Hans-Christoph Blumenbergs Komödie "Warten auf Angelina" an der Seite von Florian Lukas. Für seine Leistung in dem TV-Drama "Das Wunder von Berlin" (2008) wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis als Bester Darsteller ausgezeichnet.
Nach einem kleinen Auftritt in dem Jugendfilm "Die wilden Hühner und das Leben" sah man ihn 2010 erneut in einer Kinohauptrolle: In "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" von Marc Rothemund spielte er einen umschwärmten Popstar, der sich in ein Mädchen verliebt, das nichts von seinem Ruhm ahnt.
In den Jahren danach wirkte Ullmann vor allem in Fernsehproduktionen mit: In Lars Beckers preisgekröntem Thriller "Amigo - Bei Ankunft Tod" (2010) spielte er den Sohn eines ehemaligen Terroristen, in Vivian Naefes "Mein eigen Fleisch und Blut" (2011) verkörperte er an der Seite von Veronica Ferres den drogensüchtigen Sohn einer erfolgreichen Geschäftsfrau; in dem Krimi "Die Tote ohne Alibi" (2012) sah man ihn als Kommissar, in der Familienkomödie "Heiraten ist auch keine Lösung" als italienischen Schwiegersohn.
Im Kino hatte Ullmann eine Reihe tragender Nebenrollen: In Oskar Roehlers Familienchronik "Quellen des Lebens" (2013) spielte er die von Moritz Bleibtreu verkörperte Hauptfigur in jungen Jahren, in den Jugendbuchverfilmungen "Rubinrot"(2013) und "Saphirblau" (2014) gab er das Schulgespenst James; in der Komödie "Großstadtklein" hatte er einen Auftritt als Provinzjugendlicher und in der John-Le-Carré-Verfilmung "A Most Wanted Man" (2014) als verdeckter Ermittler im Antiterror-Kampf. Eine Hauptrolle spielte Kostja Ullmann in der Komödie "Coming In" (2014). Unter der Regie von Marco Kreuzpaintner verkörperte er darin einen schwulen Berliner Starfrisör für Männer, der künftig auch Frauen als Kundengruppe bedienen will. Um die Bedürfnisse der Damenwelt besser zu verstehen, heuert er inkognito bei einer bodenständigen Kiez-Frisörin an.
Auch bei seinen nächsten Parts blieb Ullmann dem Komödienfach treu: Er spielte einen Babysitter wider Willen in "3 Türken und ein Baby" (2015, Regie: Sinan Akkuş), einen schnöseligen Hochzeitsplaner in "Heiraten ist nichts für Feiglinge" (2015, TV, Regie: Holger Haase) und einen ehrgeizigen Sportreferendar in "Bibi und Tina 3 - Mädchen gegen Jungs" (2016, Regie: Detlev Buck). In Marc Rothemunds humoriger Verfilmung von Saliya Kahawattes Autobiografie "Mein Blind Date mit dem Leben" (2016) verkörperte Ullmann die Hauptfigur, einen nahezu Blinden, der als Kellner Karriere macht. André Erkau besetzte ihn in der Komödie "Happy Burnout" (2017) in einer tragenden Rolle als psychisch labilen Bauchredner. Leichterer Stoff war auch Detlev Bucks "Wuff - Folge dem Hund" (2018), in dem er die Zufallsbekanntschaft einer jüngst verlassenen Frau spielte.
Aber auch als Fernsehschauspieler blieb Ullmann sehr aktiv. Zu seinen zahlreichen Arbeiten gehörten die Liebeskomödie "Heiraten ist nichts für Feiglinge" (2016), der letzte Teil der Lotta-Filmreihe "Lotta & der Ernst des Lebens" (2017) und der Abenteuerfilm "Kilimandscharo – Reise ins Leben" (2017). Ullmann spielte einen Psychopathen in der Thriller-Serie "Beat" (2018), einen verdeckten Ermittler in der "Tatort"-Folge "Wo ist nur mein Schatz geblieben?" (2019) und die Titelrolle in der Dramedy-Serie "Aus dem Tagebuch eines Uber-Fahrers" (2020). Anfang 2021 sah man ihn in "Meeresleuchten", über den Neuanfang eines trauernden Vaters (Ulrich Tukur), in einer Nebenrolle als Künstler.
Im April 2021 stand Ullmann für den Kinder-Kinofilm "Lucy ist jetzt Gangster" vor der Kamera, in dem er den Vater der jungen Titelfigur spielt.