Hermine Huntgeburth

Darstellerin, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ton, Sonstiges, Produzent, Aufnahmeleitung
Paderborn

Biografie

Hermine Huntgeburth, geboren am 13. November 1957 in Paderborn, studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg Film und 1983 mit einem DAAD-Stipendium Film in Sydney. Schon als Studentin verfasste sie Drehbücher und arbeitete als Regieassistentin am Theater. Bereits für ihren ersten Film als Regisseurin, "Im Kreise der Lieben" (1991) wurde sie mit dem Bundesfilmpreis in Gold für die beste Nachwuchsregie ausgezeichnet. Von den Komödien "Ein Falscher Schritt" (1994) und "Das Trio" (1998) abgesehen, war Huntgeburth in den ersten zehn Jahren ihrer Karriere vor allem fürs Fernsehen tätig. Sie inszenierte die Krimikomödie "Gefährliche Freundin" (1996) mit Katharina Thalbach und Corinna Harfouch, die Ingrid-Noll-Adaption "Der Hahn ist tot" (2000) und das deutsch-deutsche Liebes- und Spionagedrama "Romeo", für das sie 2001 den Grimme-Preis erhielt.

2002 feierte sie mit "Bibi Blocksberg", einer Verfilmung der gleichnamigen Kinderhörspielreihe, einen großen Kinoerfolg. Danach inszenierte sie zwischen ihren zahlreichen Fernsehprojekten immer wieder Kinofilme. So folgte auf das mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrte Drama "Der Boxer und die Friseuse" (2004, TV) der aufwändige Kinofilm "Die weisse Massai" mit Nina Hoss und Katja Flint, der zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm des Jahres 2005 avancierte. "Teufelsbraten" (TV), eine soziale Milieustudie aus der Zeit des Wirtschaftswunders, wurde 2008 mit dem Bayerischen Fernsehpreis sowie dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Große Aufmerksamkeit bei allerdings durchwachsenen Kritiken bekam 2009 ihre Adaption des Fontane-Klassikers "Effi Briest" mit Julia Jentsch in der Titelrolle. Viel Lob ernetete sie hingegen  mit ihrer Verfilmung von Sven Regeners Besteller "Neue Vahr Süd" (2010, TV), die den lakonischen Humor der Vorlage gekonnt ins Filmische übertrug. Der Film brachte Huntgeburth ihren dritten Grimme-Preis sowie einen Bayerischen Fernsehpreis für die Beste Regie ein.

Danach nahm Hermine Huntgeburth einmal mehr eine Romanverfilmung in Angriff: Der aufwändige und prominent besetzte Abenteuerfilm "Tom Sawyer", nach dem Klassiker von Mark Twain, kam im November 2011 in die Kinos. Noch vor dem Start des Films begannen die Dreharbeiten zur Fortsetzung "Die Abenteuer des Huck Finn", der im Dezember 2012 startete.

"Tom Sawyer" erhielt den Gilde-Filmpreis 2011 als Bester Kinderfilm und war 2012 für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie "Bester programmfüllender Kinderfilm" nominiert. Parallel zu den Mark-Twain-Verfilmungen realisierte Huntgeburth fürs Fernsehen "Eine Hand wäscht die andere" (2012), eine Satire über die kleinen Mauscheleien eines Finanzbeamten und die große Korruption seines Bürgermeisters. Für diesen Film wurde sie gemeinsam mit den Autoren Volker Einrauch und Lothar Kurzawa für den Grimme-Preis 2014 nominiert.

Auch ihr nächster Fernsehfilm "Männertreu" (2014), eine tragikomische Satire über die amourösen Eskapaden eines angesehenen Verlegers, erhielt positive Kritiken – und brachte Huntgeburth ihren vierten Grimme-Preis ein. Gemeinsam mit der Produzentin Liane Jessen erhielt sie für "Männertreu" zudem den Deutschen Fernsehpreis für den Besten Fernsehfilm. Anschließend drehte sie mit Anke Engelke und Charly Hübner in den Hauptrollen die slapstickhafte Komödie "Einmal Hallig und zurück" (2015, TV), über eine Klatschreporterin, die auf einen Inselkauz trifft.

Nach der positiv aufgenommenen "Tatort"-Folge "Die Geschichte vom bösen Friederich" (2016) verfilmte Hermine Huntgeburth Ulla Hahns autobiografischen Roman "Aufbruch", eine Fortsetzung von "Teufelsbraten" (2007), über den Kampf der Hilla Palm für Selbständigkeit und Bildung im Deutschland der frühen 1960er Jahre. Anschließend übernahm die Filmemacherin zwei weitere Krimifolgen: "Polizeiruf 110 – Sumpfgebiete" (2016) und "Tatort – Unter Kriegern" (2018).

Leichtere Kost war die Gaunerkomödie "Tödliches Comeback" (2019), über einen jungen Polizisten, der in die kriminellen Geschäfte seines Vaters hineingezogen wird.

Anschließend drehte Huntgeburth nach acht Jahren wieder einen Kinofilm: "Lindenberg! Mach dein Ding" (2020), eine preisgekrönte Filmbiografie des legendären Rockmusikers Udo Lindenberg, mit Jan Bülow in der Titelrolle.

 

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Regie
2018
  • Regie
  • Produzent
2017/2018
  • Regie
2016
  • Regie
2015/2016
  • Regie
2013/2014
  • Regie
2010/2011
  • Regie
2009/2010
  • Regie
2007-2009
  • Regie
2006/2007
  • Produzent
2006/2007
  • Regie
2004/2005
  • Regie
  • Adaption
2001/2002
  • Regie
2001
  • Darsteller
  • Regie
1998/1999
  • Regie
1997/1998
  • Regie
  • Drehbuch
1995/1996
  • Produzent
1990/1991
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1988/1989
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
1987/1988
  • Kamera-Assistenz
1987
  • Regie
  • Drehbuch
1983
  • Kamera
1983
  • Licht
  • Sonstiges
  • Aufnahmeleitung
1982
  • Licht
  • Ton
1982
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1981
  • Regie
1980
  • Regie
1978/1979
  • Ton