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Alle Fotos (21)Biografie
Florian Stetter, geboren am 02. August 1977 in München, studiert an der Münchner Otto-Falckenberg-Schauspielschule. Bereits für seine erste Kinorolle in Philip Grönings romantischem Drama "L'Amour, l'argent, l'amour" (2000) wird er beim Saarbrücker Max Ophüls Festival 2001 mit dem Nachwuchsdarstellerpreis ausgezeichnet: An der Seite von Sabine Timoteo verkörpert er darin einen jungen Streuner, der mit seiner Freundin aus Geldnot zusehends in einen Strudel aus Entwürdigung und seelischem Ausverkauf gerät. Zwei Jahre später gehört Stetter zum Ensemble von Dominik Grafs Grimme-Preis-gekrönten Fernsehspiel "Die Freunde der Freunde". In fast all seinen Rollen fällt Stetter durch eine große Präsenz und ein ausdrucksstarkes, kraftvolles Darstellungsweise auf – so auch als Widerstandskämpfer Christoph Probst in "Sophie Scholl" (2005), als Offizier Scharffenstein in der Künstlerbiographie "Schiller" (2005, TV) oder als sensibler Zivi in "Liebes Spiel" (2005) an der Seite von Maggie Peren.
Am Theater sieht man Stetter unter anderem in Inszenierungen am Schauspielhaus Zürich, dem Münchner Volkstheater, bei den Salzburger Festspielen und am Schauspiel Hannover. Während der Spielzeit 2006/2007 gehört er zum Ensemble des Maxim Gorki Theaters Berlin. Nach einer markanten Leistung als Gegenspieler von Thomas Kretschmann in der TV-Neuverfilmung von Jack Londons "Der Seewolf" (2008) verkörpert Florian Stetter 2010 in Joseph Vilsmaiers "Nanga Parbat" den berühmten Bergsteiger Reinhold Messner.
Von 2009 bis 2011 hat er in der Krimiserie "Kommissarin Lucas" die Rolle des Kriminalkommissars Leander Blohm. Außerdem sieht man ihn 2011 in Gastauftritten in den Serien " Polizeiruf 110" und "SOKO Leipzig" sowie in der Hauptrolle eines Lehrers in dem preisgekrönten Fernsehspiel "Inklusion – Gemeinsam anders", über ein körperlich behindertes Mädchen, das in die neunte Klasse einer regulären Gesamtschule aufgenommen wird.
In der hoch gelobten Filmbiografie "Die Verführerin Adele Spitzeder" (2011) über die Schauspielerin und Betrügerin gleichen Namens spielt er einen (historisch nicht verbürgten) Dichter, der sich von der Lebefrau nicht täuschen lässt. 2013 gehört er als Jugendfreund einer der weiblichen Hauptfiguren zum Ensemble von Vivian Naefes Kinofilm "Der Geschmack von Apfelkernen". Eine Hauptrolle hat Stetter unter der Regie von Dominik Graf in "Die geliebten Schwestern", der im Wettbewerb der Berlinale 2014 Premiere feiert. Darin spielt er den Dichter Friedrich Schiller, der sich 1788 auf eine folgenreiche ménage à trois mit zwei mittellosen Adelsschwestern einlässt. Ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale 2014 läuft "Kreuzweg", in dem Stetter die tragende Nebenrolle eines Priesters in einer streng traditionellen katholischen Gemeinde spielt.
2015 sieht man Stetter in der Neuverfilmung von "Nackt unter Wölfen" (Regie: Philipp Kadelbach) in der Hauptrolle des KZ-Häftlings Hans Pippig. Für diese Leistung wird er für den Deutschen Fernsehpreis und für den International Emmy Award nominiert. In der viel gelobten Coming-of-Age-Komödie "Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut" (2015) spielt er den Vater des 12-jährigen Titelhelden. Eine wichtige Rolle hat er in dem NSU-Drama "Die Ermittler - Nur für den Dienstgebrauch" (2016, TV) als skrupelloser Agent des Thüringer des Verfassungsschutzes.
Leichterer Stoff ist Lancelot von Nasos TV-Neuverfilmung von "Das doppelte Lottchen" (2017), in der Stetter den Vater der Zwillinge spielt. 2018 gehört er als "Rechtsintellektueller" Godefroy Lempereur zum Ensemble der Houellebecq-Adaption "Unterwerfung", und als verzagter Flüchtlingshelfer zum Ensemble von Sherry Hormanns Fernsehspiel "Vermisst in Berlin".
Einmal mehr eine ambivalente Persönlichkeit spielt Stetter in dem Kinofilm "Petting statt Pershing" (Kinostart: Herbst 2019), als linksalternativer Lehrer in der deutschen Provinz des Jahres 1983, dessen markige Aktionen sich als billige Masche zur Verführung von Frauen entpuppen.